(VOVworld)
– Die vergangenen zwei Jahre sind eine schwierige Zeit für die
Einzelunternehmen in Vietnam gewesen. Wegen der Wirtschaftsrezession ist die
Kaufkraft stark gesunken. Viele Unternehmen haben mit der hohen Inflationsrate zu
kämpfen, einige stehen sogar vor dem Bankrott. Angesichts der Lage hat der
Staat und der Verband für den Einzelhandel Vietnams zahlreiche Maßnahmen
ergriffen, um die Unternehmen zu fördern.
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Verbraucher wählen Waren im Supermarkt aus. |
Nach
Angaben des Ministeriums für Planung und Investition haben sich landesweit fast 18.000 Unternehmen aufgelöst.
Fast ein Drittel davon waren Einzelunternehmen. Währenddessen ist der
Verbraucherpreisindex im April lediglich um 0,05 Prozent gestiegen. Dies ist
der niedrigste Stand in den vergangenen zwei Jahren. Dies hat auch zu einer
Abschwächung der Inflationsrate geführt. Jedoch befürchteten viele
Wirtschaftsexperten, dass der Grund für die gebremste Inflation an der schwachen
Nachfrage liegt. Da die Wirtschaft in Schwierigkeiten geraten ist, müssen die
Verbraucher stärker sparen, erklärte die Generaldirektorin des Verbandes für
Einzelhandel, Doktorin Dinh Thi My Loan:
“Die Unternehmen, vor allem die Einzelunternehmen, kämpfen
derzeit mit zahlreichen Schwierigkeiten. Das größte Problem ist die geringe
Kaufkraft. Die Verbraucher müssen sparen. Trotz vieler Rabatte drehen viele
Verbraucher jeden Pfennig bzw. Dong beim Einkaufen zweimal um.”
Laut des
Marktforschungsinstituts Nielsen ist der Sparindex in Vietnam auf bis zu 70
Prozent gestiegen, er ist erheblich höher als der Durchschnitt in Asien. Derzeit achten 63 Prozent der
Verbraucher beim Einkaufen auf die Preise, darunter Huynh Thi Nga:
“Ich habe nur die Waren gekauft, die für mich wirklich notwendig
sind. Ich liebäugele zwar mit einigen Produkten, die kann ich aber erst im nächsten Monat kaufen.”
Die
vietnamesische Regierung hat entschieden, ein Rettungspaket im Wert von 1,5
Milliarden US-Dollar für die Unterstützung der Unternehmen zu veranlassen. Gleichzeitig
hat die Staatsbank die Leitzinsen von 14 Prozent auf 11 Prozent pro Jahr gesenkt.
Um die derzeit angespannte Lage zu bewältigen, müssen, Doktor Loan zufolge, die
Enzelunternehmen selbst aktiver sein. So müssten sie ihre Kosten senken sowie
ihr Markenzeichen aufbauen:
“Jedes Einzelunternehmen muss seine eigene
Entwicklungsstrategie bestimmen. Es muss auf sich auf seine Zielgruppe ausrichten, sowie der Stimmung
der Verbaucher anpassen. So sind beispielsweise im Moment Mini-Supermärkte und
kleine Geschäfte bei den Verbrauchern besonders beliebt.”
Derzeit
entwickelt sich der Einzelhandel stark. Im ganzen Land gibt es mehr als 580
Supermärkte und 120 Einkaufszentren. Angesichts der veränderten Tendenz beim
Verbrauch müssen die Einzelhändler passende Pläne bereithalten. Dadurch können
sie ihren Markt in Gebieten mit weniger Konkurrenz ausweiten sowie in neue
Geschäftsmodelle investieren.