Das Exportvolumen Vietnams im vergangenen Jahr hat mehr als 96 Milliarden US-Dollar erreicht. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von mehr als 33 Prozent. Landwirtschaftliche Produkte, Nahrungsmittel, Holzmöbel und Handwerksprodukte sind auf dem internationalen Markt sehr gefragt. Den Prognosen zufolge muss Vietnam in diesem Jahr mit Schwierigkeiten auf den Exportmärkten rechnen. Deswegen will man sich darauf konzentrieren, neue Exportmärkte zu suchen.
Das Handelsministerium hat sich zum Ziel gesetzt, das Handelsvolumen Vietnams in diesem Jahr um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. Demnach soll das Exportvolumen Vietnams in diesem Jahr 108,5 Milliarden US-Dollar erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich Vietnam sehr anstrengen. Denn die Weltwirtschaft sieht in diesem Jahr weiteren Herausforderungen entgegen. Wegen der Wirtschaftskrise werden die Preise von Produkten schwanken. Ferner wird der Verbrauch auf führenden Märkten wie den USA, Europa und Japan sinken. Um die Ausgewogenheit zwischen Export und Import in diesem Jahr zu erreichen, muss Vietnam nach neuen Exportmärkten suchen. Das Handelsministerium beispielsweise sieht den Handel an der Grenze als wichtigen Beitrag für kleine und mittelständische vietnamesische Exportunternehmen. Derzeit leistet der Handel zwischen Vietnam und den Nachbarländern wie Laos, Kambodscha und China einen wichtigen Beitrag zum gesamten Exportvolumen.
In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche vietnamesische Unternehmen allerdings ihre Exportmöglichkeiten in diesen Ländern nicht erschließen. Außer den traditionellen Exportmärkten, wie beispielsweise die USA, Europa und Japan, sind Afrika, West- und Südasien sowie der Nahe Osten potenzielle Märkte für vietnamesische Produkte. Vor kurzem unterzeichnete Vietnam auf einer internationalen Reismesse in Dubai Reisexportverträge mit einigen Unternehmen der Vereinigten Arabischen Emirate. Der vietnamesische Vize-Landwirtschaftsminister Luong Le Phuong betonte, dies sei eine gute Gelegenheit für landwirtschaftliche Produkte Vietnams, in die Märkte im Nahen Osten hineinzukommen.
“Durch die Messe in Dubai können vietnamesische Unternehmen etwas über den Geschmack der Verbraucher im Nahen Osten erfahren. Die meisten Verbraucher im Nahen Osten sind Muslime, deshalb sind Meeresprodukte vor Ort sehr beliebt. Um die Qualität landwirtschaftlicher Produkte und Meeresprodukte Vietnams zu schützen, fordere ich die Exportunternehmen auf, keine Antibiotika mehr bei der Züchtung von Meeresfrüchten zu verwenden. Dabei braucht es die Überprüfung von den zuständigen Behörden. Damit können sich vietnamesische Produkte auf dem Nahost-Markt langfristig durchsetzen.”
Parallel zur Suche nach neuen Exportmärkten müsse Vietnam seine traditionellen Exportmärkte beachten, so ein Vertreter des Handelsministeriums. Europa ist derzeit der drittgrößte Handelspartner Vietnams. Der vietnamesische Botschafter in Belgien Pham Sanh Chau erklärte, der Export Vietnams in den europäischen Markt werde in diesem Jahr schwierig sein. Wegen der Schuldenkrise verhängen zahlreiche europäische Länder Handelssubventionen und Technik-Barriere gegen Exportwaren. Dazu Pham Sanh Chau:
”Derzeit spitzt sich der Handelsstreit zu. Die Welt steht vor der Gefahr einer weiteren Wirtschaftskrise. Viele Länder interessieren sich für Handelssubventionen. Deswegen muss Vietnam bereit sein, grundlosen Klagen gegen vietnamesische Exportunternehmen zu begegnen. Wir müssen uns deshalb auf technische, gesetzliche und politische Vorkehrungen vorbereiten. Damit können wir diese Phase erfolgreich bestehen.”
Handelsminister Vu Huy Hoang erklärte, dass vietnamesische Handelsattaches im Ausland vietnamesischen Unternehmen dabei helfen würden, den Handel zu fördern und um Marken zu werben. Außerdem sollten vietnamesische Handelsvertreter die Klagen über Strafzölle gegen vietnamesische Exportwaren verantworten, sowie die Handelsbarrieren lösen.
Vinh Phong