Vietnamesische Unternehmen verhalten sich aktiv für das CPTPP-Abkommen

(VOVWORLD) - Das progressive und umfassende transpazifische Partnerschaftsabkommen (CPTPP), das Vietnam und zehn andere Partnerstaaten vor kurzem in Chile unterzeichnet haben, wird einen starken Einfluss auf die vietnamesische Wirtschaft haben. Das Abkommen hilft Vietnam dabei, seine Exportmärkte zu erweitern, und fordert zugleich die vietnamesischen Unternehmen, ihr Business-Denken zu erneuern, um die Änderungen des Marktes aktiv zu meistern.
Vietnamesische Unternehmen verhalten sich aktiv für das CPTPP-Abkommen - ảnh 1 Die Vertreter der CPTPP-Mitgliedsländer unterzeichneten das Freihandelsabkommen in Chila. 

Die Beteiligung am CPTPP hat für Vietnam einen neuen Markt mit fast 500 Millionen Menschen geöffnet. Davon profitieren viele vietnamesische Wirtschaftssektoren. Vor allem die Branchen wie Lebensmittel, Getränke und Textilien können voraussichtlich ein hohes Wachstum erreichen. Das CPTPP-Abkommen bietet den vietnamesischen Unternehmen auch die Chance, sich intensiver an der regionalen und globalen Lieferkette zu beteiligen. Die Wirtschaftsexperten sehen aber auch Herausforderungen. CPTPP ist nur für die Unternehmen von Vorteil, die sich aktiv an die Änderungen im Handelsumfeld während des Integrationsprozesses in die Weltwirtschaft anpassen können. Um die von CPTPP gebrachten Vorteile am besten ausnutzen zu können, sollen die Unternehmen ihre mittel- und langfristigen Geschäftspläne regulieren, um damit ihren Export zu fördern. Ein Beispiel dafür ist der Export von Hölzern und Holzprodukten. In diesem Bereich ist Vietnam derzeit weltweit der fünftgrößte Exporteur. Im vergangenen Jahr exportierte Vietnam Hölzer und Holzprodukte im Wert von acht Milliarden US-Dollar. Dieses Exportvolumen wird nach der Unterzeichnung von CPTPP noch vergrössert werden, weil die Importzölle dieser Warengruppe reduziert werden. Dieser Steuersatz, der bei etwa zwölf Prozent liegt, ist bislang die größte Hürde für den Holzexport Vietnams. Dazu Ly Vinh Hung, Direktor der Holzmöbel-Firma Lyprodan:

“Nachdem Vietnam das CPTPP-Abkommen unterzeichnet hat, wird es in den Genuss der niedrigen Importzölle der Mitgliedsländer kommen. Der Preis der Materialen, die aus den CPTPP-Staaten stammen, wird inzwischen reduziert. Die Vorteile, die dieses Abkommen den Unternehmen bringt, sind groß.”

Die Holz-Unternehmen kennen die Vorteile von CPTPP gut, nachdem es ratifiziert wird. Sie haben sich deshalb aktiv an den großen Holzmöbel-Messen in der Welt beteiligt, Kontakt mit Partnern aus den Mitgliedsstaaten aufgenommen, das Design ihrer Produkte erneuert und einen entsprechenden Preis für jeden Markt festgelegt. All dies diene dazu, den Export zu fördern, sagt Dinh Thi Huong Nga, Direktorin der Firma Huong Nga Fine Arts:

“Der CPTPP-Beitritt hat das Interesse der Welt für den vietnamesischen Markt auf sich gezogen. Die Vietnamesen sind für ihre Geschicklichkeit bekannt. Die vietnamesischen Produkte sind inzwischen preiswert. Wir haben jetzt mehr Verwaltungserfahrungen und können selbstständig Geschäftsaktivitäten mit den internationalen Partnern durchführen.”

2018 setzt sich Vietnam zum Ziel, Holzprodukte im Wert von neun Milliarden US-Dollar zu exportieren. Dieses Ziel zu erreichen sei möglich, bekräftigten viele Holz-Unternehmen.

Auch von der Textilbranche wird erwartet, Durchbrüche beim Export zu machen. Diese Branche hängt aber stark von importierten Materialien ab. Sollte die Material-Frage nicht gelöst werden, wird die Branche kein effektives Wachstum erreichen. Derzeit werden 60 bis 65 Prozent der Materialien für die vietnamesischen Textilien importiert. Nguyen Tien Truong, Vize-Vorsitzender des vietnamesischen Textilkonzerns, bekräftigte, es sei erforderlich, eine Strategie zur Entwicklung der Materialquellen auszuarbeiten.

“Die Textilunternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung der inländischen Materialquellen zu fördern. Nur so können sie den Wert ihrer Produkte erhöhen. Die Herkunft der Materialien ist ein Bestandteil der Konkurrenzstrategie der Textilunternehmen.”

Parallel dazu wird sehr auf die Qualifizierung der Arbeitskräfte sowie die Erneuerung der Produkte geachtet. Die Unternehmen wollen zudem eng zusammenarbeiten, um wettbewerbsfähige Produkte zu schaffen. Alle wollen so die Vorteile von CPTPP am besten nutzen.

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