Das vietnamesische Neujahrsfest Tet steht vor der Tür. Und das bedeutet für viele Hanoier: Sie müssen einkaufen gehen. Denn einerseits wird zum Neuen Jahr viel gefeiert und viel gegessen – andererseits haben viele Geschäfte gleich mehrere Tage lang geschlossen. Viele Hanoier Supermärkte sind deswegen derzeit besonders voll mit Waren und Stapeln von Produkten. Für die Hanoier ist aber eines entscheidend: Dass nicht gleichzeitig die Preise steigen.

Waren mit stabilen Preisen in einem Supermarkt. (Foto: vneconomy)

Im Durchschnitt verzehren die Hanoier zum Neuen Jahr rund 12.000 Tonen Schweinefleisch und rund 6000 Tonen Geflügel. Denn zum Neuen Jahr wird traditionell besonders viel gefeiert und gegessen – gerne auch über mehrere Tage hinweg. In Vietnam ist die Regierung vor dem Neujahrsfest Tet deswegen immer besonders beunruhigt über mögliche Preisanstiege. Die Inflation betrug bereits im vergangenen Jahr 20 Prozent, und konnte gerade rechtzeitig zum Ende des Jahres unter Kontrolle gebracht werden: Jetzt soll sie nicht noch weiter ansteigen. Zwölf Millionen Euro gibt allein die Stadt Hanoi deswegen aus, um Unternehmen und Firmen zu festen Preisen zu überreden. Dazu gibt es ein eigenes Programm, wie Nguyen Van Dong erklärt, der Vize-Direktor der Hanoier Handelsbehörden:

“Die Hanoier Handelsbehörden bereiten seit Monaten Waren für den steigenden Konsum zum Tetfest vor. Wir sammelten Waren aus dem ganzen Land. Dazu gehören vor allem traditionelle Produkte und Lebensmittel zum Tetfest.”

Die Hanoier Handelsbehörden unterstützen unter anderem Unternehmen vor Ort mit finanziellen Hilfen, damit diese ihre Vorräte verdoppeln könnten, fügte Nguyen Van Dong hinzu. Die Verwaltungsabteilungen von Hanoier Märkten forderten Geschäfte auf, ausreichend Fleisch und Obst vorrätig zu haben. Zum Tetfest verkaufen Süßigkeitsfirmen in Hanoi rund 3.000 Tonnen Süßigkeiten. Dabei handelt es sich meistens um kandierte Früchte. Auch alkoholische Getränke wie Bier und Schnaps sind gefragt zum Tetfest.

Die Hanoier Handelsgesellschaft Hapro ist eines von 15 Unternehmen, das sich am Programm für stabile Preise beteiligt. Seit einigen Monaten liefert Hapro Waren in die Umgebung von Hanoi, damit die Bewohner dort Waren kaufen können. Van Anh, aus dem Kreis Dong Anh besucht gerade einen Hapro-Supermarkt.

“Hier gibt es ganz viele verschiedene Waren. Sie sind alle sehr preiswert. Im Vergleich mit anderen Märkten sind die Waren im Hapro-Supermarkt akzeptabel.”

Vu Minh Tuan, Direktor von Hapromart Long Bien, betrachtet die Beteiligung am Programm zur Preisstabilisierung als gute Chance, damit sich Hapro seinen Markennamen aufwerten kann:

"Hapromart ist Einzelhandel. Wir konzentrieren uns derzeit auf den ländlichen Markt. In Hanoi haben wir verschiedene Supermärkte gegründet. Wir verhandeln mit Lieferanten, um Verbraucher mit günstigen Preisen versorgen zu können."

Die Preisstabilisierung werde in Hanoi verbunden mit Regierungsprogrammen zum Kampf gegen Verschwendung erklärt ein Vertreter der Hanoier Behörden. Trotzdem, so weiß man auch in Hanoi, werden die Preise im Januar höher sein, als in anderen Monaten. Die Handelsbehörden schätzen die Steigerung auf etwa 20 Prozent. Ohne ihre Programme aber wäre es sicherlich noch höher.

                                                                                             To Tuan