Zucht von Meeresfrüchten und Produkten aus Aquakulturen in Vietnam

(VOVworld) - Vietnam hat im Jahr 2011 Meeresfrüchte und Produkte aus Aquakulturen im Wert von mehr als 6,1 Milliarden US-Dollar exportiert. Das Land zählt damit zu den zehn größten Exporteuren von Meeresfrüchten weltweit. Experten sehen trotzdem die Entwicklung der Produktion der vietnamesischen Meeresfrüchte als nicht nachhaltig. Es mangelt Vietnam bislang an einem langfristigen und einheitlichen Plan in diesem Bereich. Das Landwirtschaftsministerium arbeitet deshalb derzeit an einer umfassenden Strategie zur nachhaltigen Entwicklung der Produktion von Meeresfrüchten und Aquakulturen.

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Pangasisus-Zucht im Südvietnam.

Meeresfrüchte und Produkte aus Aquakulturen sind die wichtigsten Exportwaren Vietnams. Der Großteil der exportierten Meeresfrüchte kommt aus den Provinzen im Mekong-Delta. Bis 2011 wurden Meeresfrüchte und Aquakulturen in Vietnam auf einer Fläche von fast einer Million Hektar gezüchtet. Das Landwirtschaftsministerium will nun diese Fläche ausweiten. Es arbeitet derzeit mit den Provinzen zusammen, um konkrete Entwicklungspläne auszuarbeiten, die den Bedingungen jedes einzelnen dieser Gebiete entsprechen. Für die Zucht von Aquakulturen sollen  Provinzen berücksichtigt werden, in denen es viele Seen und Flüsse gibt. Zum Beispiel die Provinz Dak Lak im Hochland Tay Nguyen. Als eine Bergprovinz verfügt Dak Lak über mehr als 500 Seen. Fünf Flüsse fließen durch die Provinz. Dak Lak verfügt deshalb über ein großes Potential, um die Aquakultur zu entwickeln, sagt Nguyen Van Thao, Vertreter der Aquakulturbehörde in Dak Lak:

“Das Volkskomitee der Provinz hat vor, in der kommenden Zeit verstärkt in die Zucht von Aquakulturprodukten zu investieren. Uns wurde aufgetragen, einige Projekte in diesem Bereich umzusetzen. Wir konzentrieren uns derzeit auf Gebiete, dessen Potential groß ist.”

Mit der Zucht von Produkten aus Aquakulturen wurden in den vergangenen Jahren in Dak Lak mehrere hundert Arbeitsplätze geschaffen. Das trägt außerdem zur Armutsbekämpfung vor Ort bei. Wichtig ist auch, dass durch die Zucht eine stabile Materialquelle für die Fabriken zur weiteren Verarbeitung geschaffen wird.

Die Zucht der Meeresfrüchte und der Produkte aus Aquakulturen gilt als einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren Vietnams. Die Methoden der Produktion werden bislang noch nicht einheitlich und nachhaltig umgesetzt. In einigen Gebieten ist die Zuchtdichte zu groß. Dies führt zu Umweltverschmutzung und zum Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Daneben gibt es Regionen, die ausreichende Bedingungen für die Meeresfrüchtezucht haben, aber noch nicht erschlossen sind. Dazu Truong Dinh Hoa, Generalsekretär des vietnamesischen Meeresfrüchteverbands:

“Seit Anfang der neunziger Jahren entwickelt sich die Zucht der Meeresfrüchte und Aquakulturprodukte in Vietnam rasant. Derzeit ist Vietnam weltweit der viertgrößte Garnelen-Exporteur und der größte Pangasius-Exporteur. Parallel zur Entwicklung der Meeresfrüchtezucht haben wir aber Umweltprobleme geschaffen. Das sind wirklich schwierige Fragen, die wir bewältigen müssen.”

Laut der Welternährungsorganisation FAO sind Meeresfrüchte und Aquakulturprodukte Waren, die weltweit derzeit am meisten verkauft werden. Das ist für die vietnamesischen Unternehmen, die sich mit der Zucht und der Verarbeitung von Meeresfrüchten und Produkten aus Aquakulturen beschäftigen, eine Chance, sich stärker in die Weltwirtschaft einzugliedern und ihre Position auf dem Weltmarkt zu stärken.

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