Vietnamesen ehren Küchengeister

(VOVworld) – Es ist eine Tradition der Vietnamesen, dass sie am 23. des letzten Mondmonats des Jahres die Küchengeister ehren. Den Geschichten zufolge machten sich an diesem Tag die Küchengeister auf dem Rücken eines Karpfens auf den Weg in den Himmel, um dort dem Jadekaiser, über gute und schlechte Taten und Ereignisse in der Familie zu berichten. Das vietnamesische ethnologische Museum in Hanoi hat dieses Jahr die Ehrenzeremonie veröffentlicht, um vor allem ausländischen Touristen die Kultur der Vietnamesen vorzustellen.

 

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Beim Ehren der Küchengeister muss man sich vor dem Altar verbeugen.

 

 

Viele Menschen schauen im ethnologischen Musem in Hanoi einem Mann zu, wie er die Ehrenzeremonie der Küchengeister vorführt. Es duftet nach Räucherstäbchen. Alle bleiben still und hören das Gebet des Mannes. Dieser Mann heißt Tran Van Hong, er kommt aus dem Kreis Dong Anh in Hanoi.

Atmo: TDHT

Er erklärt den Besuchern die Opfergaben, die auf dem Altar stehen. Dazu gehören unter anderem Tee und Schnaps.

„Das sind Opfergaben für die Geister des Grundstücks und andere Heilige. Der Küchengeist muss sich zuerst beim Geist des Grundstücks anmelden, bevor er den Jadekaiser trifft. Ich muss dreimal „Nam Mo ai di da phat“ sagen und mich dreimal verbeugen. Dann nenne ich den Namen des Familienvorstands und der Opfergaben.“

Vietnamesen ehren den Küchengeist von ganzem Herzen mit ihren Opfergaben. Der Küchengeist werde dem Jadekaiser über gute und schlechte Taten und Ereignisse in der Familie berichten, sagte Hong.

„Vor der Ehrenzeremonie werden Petroleumlampen und Räucherstäbchen angezündet. Dann werden die Opfergaben wie Obst, Blumen, Fleisch, Klebreiskuchen, Reis, Tee, Schnaps, Pferde-Figuren aus Pappe und Goldkarpfen auf den Altar gestellt. Beim Obst muss es fünf Sorten geben. Darunter dürfen Bananen im Bund und Pampelmusen nicht fehlen.“

Viele jüngere Vietnamesen kennen diese Ehrenzeremonie und vor allem, was alles dazu gehört, nicht. Dang Nhat Quang ist Student an der Handelshochschule in Hanoi. Er hört zu und macht Notize.

„Ich habe oft meiner Mutter geholfen, die Opfergaben auf den Altar zu stellen. Meine Mutter erklärte mir auch, was das alles bedeutet. Aber so genau kenne ich es nicht. Heute habe ich mehr darüber erfahren. Ich weiß nun mehr über die Bedeutung der Ehrenzeremonie.“

Tran Khanh Linh ist Studentin der Hochschule für Technologie. Sie sagt.

„Vietnamesen achten sehr auf ihre Sitten und Bräuche und pflegen sie. Meine Mutter macht es zu Hause auch so, aber vielleicht ein bisschen einfacher. Hier ist es ausführlicher.“

Annique de Faille kommt aus Frankreich. Sie schaut die ganze Zeit der Zeremonie zu. Sie sagt, das habe sie zum ersten Mal gesehen.

 

 

„Seit zwei Tagen bin ich in Vietnam. Ich habe viel gesehen. Es gibt viele Unterschiede zwischen der vietnamesischen und der französischen Kultur. Die Ehrenzeremonie der Küchengeister der Vietnamesen ist heilig. Ich habe etwas mehr dazu gelernt.“

Das vietnamesische ethnologische Museum will demnächst noch mehr vietnamesische Sitten und Bräuche den Touristen, wie das Wasserpuppentheater oder die Dong Ho-Bilder vorstellen. Vietnamesen und vor allem ausländische Gäste sollen mehr über vietnamesische Traditionen erfahren.

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