Die buddhistische Familie in der Quan Am Co Tu-Pagode

Die jüngste Volkszählung in Vietnam 2009 hat ergeben, dass sich etwa sechs Millionen Vietnamesen als Buddhisten bezeichnen, also deutlich weniger als zehn Prozent der Bevölkerung. Die so genannte buddhistische Familie ist eine Organisation, bei der vietnamesische Jugendliche über den Buddhismus aufgeklärt werden sollen. Sie möchte den Buddhismus in Vietnam verbreiten. Gegründet wurde sie vor 60 Jahren.


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Die Statue der Göttin der Barmherzigkeit in der Pagode. (Foto:Tran Kieu Quang)


“Day than ai” heiß das Lied, das immer am Ende des wöchlichen Treffens der buddhistischen Familie in der Quan Am Co Tu-Pagode gesungen wird. Nguyen Thi Mai Ly hat den Titel “älteste Schwester” der Familie inne. Sie ist bereits Teil der Organisation, seit sie nur 15 Jahre alt ist. Ziel der buddhistischen Familie sei es, zahlreiche Jugendliche zu Buddhisten auszubilden, sagt sie:


“Ich komme hierher, um anderen Menschen etwas über den Buddhismus zu erzählen. Am Sonntag können die Jugendlichen sich hier versammeln. Den Teilnehmern wird beigebracht, ihre Eltern zu respektieren und sich für ihre Erziehung zu bedanken. In der Padoge sollen sie sowohl die Buddha-Figuren respektieren, als auch Mönche und Lehrer.”


Am Sonntag bleiben die Jugendlichen den Nachmittag über in der Pagode, um den Buddhismus zu studieren. Mai Ly sagt, alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter könnten Teil der buddhistischen Familie sein.


“Familie bedeutet, dass wir genau das tatsächlich sind: Eine Familie. Mit jungen und alten Menschen. Kinder können dank der modernen Zeiten so viel lernen und erfahren. Sie können stundenlang mit Computerspielen verbringen. Aber ist es nicht wichtiger, wenn wir sie zu warmherzigen Menschen erziehen?”


Die 60-Jährige ist das älteste Mitglied der buddhistischen Gemeinde, ein dreijähriges Mädchen das jüngste. Der 24-jährige Minh Nhat ist seit vier Monaten dabei. Er erzählt, die Teilnahme an der Gemeinschaft habe ihm etwas über die Zuneigung zwischen den Menschen beigebracht.


“Es fühlt sich tatsächlich an wie in einer warmen Familie. Früher musste ich selbst entscheiden, was ich tun soll. Aber in dieser Familie bekomme ich Erfahrungen sowie Ratschläge von älteren Geschwistern. Das macht mich selbstbewusster.”


Der Schüler Thien Minh ist schon seit drei Jahren mit der buddhistischen Familie verbunden.


“Was ich hier gelernt habe, hat mir etwas für das Leben gezeigt. Zum Beispiel, dass ich meine Eltern respektieren muss, und dankbar sein soll. Früher kümmerte ich mich nicht viel um meine Eltern. Aber jetzt verbringe  ich mehr Zeit mit ihnen, und habe ihnen mehr geholfen.”


Auch Do Nguyet Minh aus der 6. Schulklasse ist seit drei Jahren dabei. Ihre Mutter hatte sie auf die Idee gebracht.

“Meine Mutter hat mir gesagt, in der buddhistischen Familie wird mir beigebracht, Eltern und Großeltern zu respektieren und zu lieben. Ich habe auch viel über buddhistische Geschichte gelernt.”


Am frühen Abend ist das Treffen der Gemeinschaft zu ende. Aber die Gruppe von Nguyet Minh und Thien Minh will trotzdem weiter bleiben, und buddistische Texte lesen, oder die kleine Holztrommel der Mönche zu schlagen.
                                                                                                                        Lan Anh

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Thanh

hallo. Mein Name ist Thanhich möchte mehr info über die buddhistischen Familie wissen. Was bedeutet Symbols von ihr (grauer Hemd, Lotus... mehr

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