(VOVWORLD) - Das Neureis-Fest ist für das geistige Leben und in der landwirtschaftlichen Produktion der Volksgruppe der La Chi von großer Bedeutung. Durch viele Generationen bewahren die La Chi noch diesen Brauch.
Das Fest trägt dazu bei, die Schönheit der traditionellen Kultur der Volksgruppe der La Chi zu verbreiten. (Foto: baovanhoa.vn) |
Die La Chi ist eine der 54 Volksgruppen in Vietnam und verfügt über mehr als 17.000 Angehörigen. In der Provinz Tuyen Quang wohnen die La Chi in den Gemeinden wie Ban Phung, Tien Yen und Xuan Giang. Sie besitzen zahlreiche Sitten, Bräuche und Feste mit Kulturidentität wie das Khu-Cu-Te-Fest, das Neureis-Fest, Brokatweben und Volksspiele. Davon wird das Neureis-Fest im Leben und in der Produktion dieser Volksgruppe unversehrt bewahrt.
Jährlich, wenn der Reis in den Reisterrassen reif ist, bereiten sich die La Chi auf das Neureis-Fest vor. Normalerweise wird dieses Ereignis etwa Anfang des 9. Monats nach dem Mondkalender stattfinden. Dabei werden die La Chi den ersten Reis ernten und die Mahlzeit mit dem neuen Reis zubereiten. Der älteste und respektvollste Mensch im Dorf wird einen Tag zur Veranstaltung des Festes auswählen. Dazu Long Duc Trung aus dem Dorf Lung Vi in der Gemeinde Xuan Giang:
„Der Schamane im Dorf wird einen schönen Tag wählen, an dem alle Haushalte der La Chi eine Gebetszeremonie veranstalten können. Außerdem wird die ganze Gemeinschaft Volksspiele organisieren, um die Kulturidentität der La Chi zu entfalten. Daran nehmen zahlreiche Angehörige anderer Volksgruppen teil und zeigen dabei den Zusammenhalt der Volksgruppen vor Ort.“
Nach Auffassung der La Chi müssen sie sich durch das Neureis-Fest bei den Vorfahren und Göttern für ein Jahr mit gutem Wetter und ertragreichen Ernten bedanken. Zur Vorbereitung auf das Gebet werden alle Familien gemeinsam Opfergaben kaufen, sagt La Chi Phong in der Gemeinde Ban Phung:
„Auf einem Tablett der Opfergaben gibt es unter anderem Rattenfleisch, Fisch, Vögel und neuen Klebreis. Für das Ritual sollte die Familie im Voraus einen Termin mit einem Schamanen vereinbaren. Das Neureis-Fest findet nur innerhalb eines Tages statt.“
Während des Neureis-Festes beteiligen sich alle Dorfbewohner sowie Besucher an vielen traditionellen Volksspielen. (Foto: baovanhoa.vn) |
Auf dem Tablett der Opfergaben gibt es ein Paar von Büffelhörnern. Für die La Chi gilt der Büffel als ein heiliges Tier, das eng mit der Kultur und dem Glauben der La Chi verbunden ist. Außerdem betrachten die La Chi die Ingwer als eine Verbindung zwischen Yin und Yang, die in all ihren Zeremonien unverzichtbar ist.
Der Schamane und der Hausbesitzer werden die Opfergabe auf einem Tablett vor dem Altar der Vorfahren legen. Dabei werden sie Schnaps in Tassen genießen und mit Gebetswörtern die Götter zum Genuss von Neureis einladen. Gleichzeitig beten sie für gute Gesundheit, Glück und Wohlstand. Gleich nach dem Ritual versammeln sich alle Familienmitglieder bei der Mahlzeit und laden auch Nachbarn zum Genuss von Neureis ein.
Bei der Teilnahme am Neureis-Fest der La Chi kann man auch Volksspiele erleben, darunter Con-Wurf, Tauziehen, Stockstoßen und Sacksprung. Die Besucherin Do Minh Huong freut sich über die Teilnahme am Neureis-Fest in der Gemeinde Xuan Giang:
„Ich bin froh und stolz auf den gastfreundlichen Empfang der Angehörigen der La Chi. Ich hoffe, dass sich diese kulturelle Schönheit weiter verbreitet und für nächste Generationen bewahrt wird.“
Das Neureis-Fest der La Chi ist ein einzigartiges immaterielles Kulturerbe und wird von allen Volksgruppen in Tuyen Quang begrüßt. Das Fest sollte zur Vorstellung und Verbreitung der Schönheiten der Volksgruppen beitragen, sagt der Vizevorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Xuan Giang, Nguyen Van Hoang:
„Wir werden die traditionellen kulturellen Schönheiten der La Chi weiter bewahren und fördern. Diese Schönheit sollte zudem in einer anderer Community der ethnischen Minderheiten vor Ort ausgebreitet werden.“
Mit dem Neureis-Fest wollen die La Chi die junge Generation über ihre Tradition erziehen. Zugleich sollen die Quintessenzen des immateriellen Kulturerbes vor Gefahr der Vergessenheit geschützt werden.