Blick auf das To-Mon-Fest im Rong-Haus. (Foto: Dangcongsan.vn)

Das To Mon-Fest soll die Menschen einander näher bringen und hilft ihnen, sich mehr zu lieben. Die Volksgruppe Ba Na in der Provinz Gia Lai im Hochland Tay Nguyen organisiert dieses Fest zur Freundschaftsschließung der Menschen. An dem Fest nehmen normalerweise Familienangehörige, Verwandte, Nachbarn sowie der Dorfälteste teil. Dinh Ply im Kreis Co Bang der Provinz Gia Lai sagt:

“Es gibt zwei Arten von Verbindungen. Erstens sind die Menschen nach dem Brauch miteinander verbunden. Wenn eine Person Schwierigkeiten im Leben hat, wird der Dorfälteste sie mit einer anderen Person verbinden und eine Zeremonie abhalten, um der Person in Schwierigkeiten zu helfen, den anderen als Adoptivvater, Adoptivmutter, Bruder oder Schwester anzunehmen. Dann fühlen sie sich geistig wohler und sich miteinander verbunden. Zweitens halten die Menschen wegen der engen Zuneigung zusammen. Nach dem Abschluss der Zeremonie werden sie von nun an wie Brüder und Schwestern sein.”

Dinh Ply zufolge verbinden sich die Angehörigen der Ba Na oft miteinander, besonders wenn sie in einen neuen Ort umziehen, an dem viele andere Volksgruppen zusammenleben. Oft halten sie das To Mon-Fest  in größerem Umfang zwischen diesem Dorf und dem anderen Dorf oder zwischen dieser Volksgruppe und der anderen Volksgruppe ab. Sie sind der Meinung, dass dadurch die Bindung zwischen Individuen und Gemeinschaften gestärkt werden, um gemeinsam die Schwierigkeiten im Leben zu überwinden, unter allen Umständen Freude und Trauer zu teilen und sich gegenseitig zu helfen. Dinh Ply weiter:

“Verbindung, um sich einander anzunähern. Dies bedeutet, dass Menschen sich wie Familienmitglieder behandeln. Ohne diese Zeremonie wird es den Menschen peinlich sein, sich gegenseitig nach kleinen Dingen wie Gemüse, Bananen usw. zu fragen.”

Angehörige beider Familien sind Augenzeugen der Freundschaftsschließung. Sie bieten gegenseitig eine Tasse Schnaps und ein Stück Fleisch.

Das Fest findet normalerweise am Morgen statt, wenn das Wetter kühl, der Himmel klar und die Luft frisch ist. Dinh Thien im Kreis Co Bang der Provinz Gia Lai erzählt über die Vorbereitung für das Fest:

“Die Opfergaben sind Hühner und Schweine. Während der Zeremonie für Adoptivvater und Adoptivkind bringt der Vater ein Schwein mit. Der Pflegesohn bereitet Hühner und Schnaps vor. Es ist genauso für die Brüderschaftszeremonie. Die Gebetszeremonien werden im Haus des Vaters und im Haus des älteren Bruders organisiert.”

Nachdem die Vorbereitungsarbeit abgeschlossen ist, werden die betreffenden Menschen und der Dorfälteste die Zeremonie durchführen. In der feierlichen Atmosphäre betet der Dorfälteste zu den Göttern, um Zeuge der Zeremonie zu werden. Dann werden die beiden Hauptfiguren gemeinsam den ersten Schluck Wein trinken. Als nächstes kommen der Dorfälteste, die Eltern, Verwandte, Freunde und die restlichen Teilnehmer. Dinh On im Kreis Co Bang erklärt:

“Die beiden Personen, die die Brüderschaft beschließen, trinken in Gegenwart aller Menschen. Ihre Beziehung wird bis zum Tod aufrechterhalten. Sie müssen sich wie Brüder behandeln.”

Während der Zeremonie tauschen die Menschen Erinnerungsstücke aus. Es kann ein Armband oder ein Hemd sein. Der Dorfälteste ist derjenige, der den beiden Hauptfiguren der Zeremonie diese Sache gibt. Bei der Übergabe weist er die richtigen Dinge an, und rät, was sie in ihrer Beziehung tun dürfen und was nicht, sonst werden die Götter sie bestrafen. 

Seit vielen Generationen sind die Ba Na aus vielen Gründen miteinander wie Brüder, Vater und Sohn, Mutter und Kind verbunden. Das To Mon-Fest ist voller Menschlichkeit und fördert die Solidarität dieser Volksgruppe.