Die Ha Nhi in der Gemeinschaft der vietnamesischen Volksgruppen

(VOVworld) – Als eine Minderheitsvolksgruppe leben die Angehörigen der Ha Nhi überwiegend in den Bergregionen in Nordwestvietnam. Die Ha Nhi haben eine einzigartige Kultur, die typisch für ihre Volksgruppe ist.

 

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Die Mädchen der Ha Nhi. (Foto: baolaichau.vn)

 

Die Ha Nhi umfassen mehr als 21.700 Menschen, die überwiegend in den Provinzen Lai Chau, Yen Bai, Lao Cai und in einigen Provinzen an der Grenze zu China und zu Laos leben. Sie leben in Tälern, in denen es Wasserquellen für das Alltagsleben und die Produktion gibt. Deswegen umgeben die Dörfer der Ha Nhi schöne Landschaften. Dazu Experte Lam Ba Nam, der die Kultur der ethnischen Minderheiten erforscht:

„Seit hunderten Jahren leben die Ha Nhi in den Bergregionen in Vietnam. Diese Volksgruppe hat einzigartige Kulturmerkmale, wie beispielsweise ihre Trachten. Die Feste der Ha Nhi sind mit dem Wald verbunden. Dies zeigt die Anpassung dieser Volksgruppe an die Natur und die Umwelt.“

Die Häuser der Ha Nhi liegen direkt am Berghang, sodass die Türen Richtung Tal zeigen. Nach ihrer Auffassung wird dadurch ihr Vermögen im Haus immer ausreichend sein. Von weitem sehen die Häuser aus wie Pilze am Berghang. Die kleinen Dörfer der Angehörigen der Ha Nhi schaffen schöne Landschaftsbilder. Die Trinh Tuong-Häuser aus Lehm der Ha Nhi sind an die Wetterbedingungen in den Bergregionen angepasst. In diesen Häusern ist es im Winter warm und im Sommer kühl. Dazu der Vertreter des Kulturamtes der Provinz Lai Chau, Nguyen Huu Son:

„Das Trinh Tuong-Haus ist das eigene Kulturerbe der Ha Nhi. Jedes Haus zeigt das einzigartige Verhalten gegenüber der Umwelt. Schon wenn man nur die Bedeutung und den Bau des Hauses erforscht, kann man mehr über die einzigartigen Kulturmerkmale dieser Volksgruppe erfahren.“

Die Ha Nhi sind eine der Volksgruppen, die sich mit der Anlage von Terrassenfeldern und dem Aushub der Gräben beschäftigen. Die Angehörigen der Ha Nhi leben größtenteils vom Reisanbau. Sie haben viel Wissen vom Reisanbau und der Tierzucht. Jedoch entwickeln sich auch Handwerksberufe in dieser Volksgruppe, wie beispielsweise Stricken, Weben und Färben. In der heutigen Zeit weben die meistens Frauen der Ha Nhi noch selbst Stoffe und nähen ihre Kleidung selbst. Deswegen sind die Ha Nhi eine der Volksgruppen, deren traditionelle Trachten am schönsten sind.

Die Ha Nhi haben eine langjährige Kultur. Feste wie „Khu gia gia“ und das Fest zur Verehrung des Waldgottes beinhalten eine humanitäre Bedeutung und zeigen die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur. Das Fest „Khu gia gia“ ist das größte und älteste Fest dieser Volksgruppe. Bei diesem Fest bittet man die Götter um eine gute Ernte, gute Tierzucht und Frieden. Dieses Fest symbolisiert ebenfalls die Verbindung in der Gemeinschaft. Dazu Kulturexperte Lam Ba Nam:

„Das Fest „Khu gia gia“ ist eng mit der Geschichte und der Kultur der Ha Nhi verbunden. Für die Einwohner in den Bergregionen haben Feste, darunter das Fest „Khu gia gia“, die Bedeutung, für eine gute Ernte und die Fortpflanzung aller Lebewesen zu beten. Darüber hinaus zeigt es die Verbundenheit innerhalb der Gemeinschaft bei der Bewahrung der Kultur der Volksgruppe.“

Im geistigen Leben haben die Ha Nhi zahlreiche eigene folkloristische Lieder, Tänze, Instrumente und Literaturwerke. Es handelt sich vor allem um Wiegenlieder, Lieder zur Begrüßung der Gäste und Lieder zur Trauerfeier. Der Literaturschatz umfasst Märchen, Sagen, Sprichwörter und lyrische Gedichte.

In der heutigen Zeit erfährt das kulturelle Leben der Ha Nhi einen kulturellen Austausch mit anderen Volksgruppen. Sitten und Bräuche sowie einzigartige Kulturmerkmale werden allerdings von den Angehörigen der Ha Nhi bewahrt.

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