(VOVWORLD) - Etwa mehr als 40.000 Angehörige der Minderheitsvolksgruppe der Ma leben in Vietnam, die meisten davon in den beiden südvietnamesischen Provinzen Lam Dong und Dong Nai. Sie leben vor allem von der Land- und Forstwirtschaft. Die Ma bewahren ihre einzigartigen und traditionellen Kulturen.
 Eine Gong-Vorführung der Volksgruppe Ma im Kreis Bao Lam. (Foto: baodulich.net.vn) |
Die Ma leben in Vietnam meist in Wohngemeinschaften zusammen. Etwa fünf bis zehn Familien der Ma bilden ein Dorf. Ihre Stelzenhäuser sind lang. Darin leben meist mehrere Generationen zusammen. Jede Familie der Ma hat eigene Reisvorräte und eine eigene Küche. Heutzutage bevorzugen die Ma kleine Familien in kleinen eigenen Stelzenhäusern. Ihre traditionellen Trachten sind meist aus Brokat. Den Mädchen der Ma wird im Alter von etwa neun bis zehn Jahren von ihrer Großmutter die Brokatweberei beigebracht. Die Herstellung guter Brokate beinhaltet viele Arbeitsprozesse wie den Anbau der Baumwolle und das Färben. Danach beginnt die Weberei. Die Muster für die Brokate sind verschieden aber meist aus der Natur wie Bäume, Vögel oder Wildtiere. Die Ma pflanzen bis heute immer noch selbst die Baumwolle für ihre Brokate. Dazu die Einheimische Ka Thoa in der Provinz Lam Dong.
„Schon als Viertklässlerin lernte ich die Brokatweberei von meiner Mutter. Wenn ich mich verbessern will, muss ich bei älteren Menschen im Dorf weiter lernen. Die Brokatweberei ist eine Tradition der Ma und wird beibehalten.“
Bunt und prächtig sind die Brokate der Ma. Das zeichnet sie gegenüber Brokaten anderer Volksgruppen aus. Die Ma sind der Meinung, dass die Ernte stark von Gott und von anderen Geistern wie Reis-, Wald- und Wassergeistern abhängt. Deshalb erhalten die Ma die Opfergaben für Gott und andere Geister. Es gebe eine Verbindung zwischen den Menschen und den Geistern, so glauben die Ma. Sie bitten mit den Opfergaben um gutes Wetter und erfolgreiche Ernte sowie Gesundheit. Die Vorbereitung für die Opfergaben für die Reisgeister dauert oft Monate. Dazu gehören ein Neu-Baum und ein kleines Haus aus Bambus. Die Opfergaben bestehen meist aus geschlachteten Tieren. Dazu der Forscher der traditionellen Kultur in Lam Dong, Nguyen Dac Loc:
„Opfergaben sind Ziegen, Enten sowie Hühner und Can-Schnaps. Nach der Weltanschauung der Ma vertritt die Ziege den Wald, die Ente das Wasser und Hühner das Alltagsleben der Menschen in der Wohngemeinschaft. Diese drei Opfergaben dürfen beim Gebet nicht fehlen.“
Die folkloristische Kultur und Kunst der Ma sind umfangreich von Legenden bis hin zu Geschichten sowie Volksgesängen.
Die traditionellen Musikinstrumente der Ma sind sechs Chieng aus Bronze ohne Griff. Bei den Zeremonien werden die Trommeln geschlagen. Die Männer der Ma spielen Trompete, Flöte aus Bambus und Mundorgel. Die Kunst, mit Gong und Chieng umzugehen, ist für die Ma von großer Bedeutung. Nach Bräuchen und Sitten der Ma, hat das Chieng-Musikinstrument auch einen Geist wie die Menschen.
Viele der kulturellen Traditionen der Ma sind inzwischen verloren gegangen. Die Ma wollen mit Hilfe der Kulturbehörden ihre traditionelle Kultur bewahren und fortsetzen.