Menschliche Schönheit der Zeremonie zur Mutter-Kind-Verbindung der Ede

(VOVWORLD) - Die Zeremonie zur Mutter-Kind-Verbindung der Volksgruppe der Ede im Zentralhochland Tay Nguyen ist ein einzigartiger kultureller Ausdruck. Sie spiegelt den Zusammenhalt im Alltagsleben wider. Diese Zeremonie wird von den Ede respektiert, bewahrt und durch Generationen weitergegeben. 
Menschliche Schönheit der Zeremonie zur Mutter-Kind-Verbindung der Ede - ảnh 1Ede-Frauen bei der Aufführung von Dinh Tut. (Foto: H Zawut Byă/VOV-Hochland)

Laut Tradition der Ede werden die Familienbeziehungen nicht nur basierend auf der Blutsverwandtschaft aufgebaut. Sie werden auch durch die Verbundenheit der Menschen geschlossen, die gleichen oder unterschiedlichen Familiennamen innerhalb oder außerhalb einer Volksgruppe haben. Die Zeremonie basiert auf den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern sowie Brüdern und Schwestern. Nach der Zeremonie ist die Hauptperson des Rituals offiziell ein neues Mitglied der Familie. In einer traditionellen Gesellschaft wird die Person, die in die Familie aufgenommen wird, bestimmte geistige und materielle Rechte bekommen. Im Gegenzug soll sie Verantwortung für ihre Adoptiveltern oder -geschwister tragen.

Ae Sen im Dorf Tong Ju im Wohnviertel Ea Kao der Provinz Dak Lak hat mehrmals die Zeremonie zur Mutter-Kind-Verbindung geleitet. Ihm zufolge ist dieses Ritual eine menschliche Sitte mit gesellschaftlich pädagogischer Bedeutung, wenn zwei fremde Personen zur Mutter-Kind-Beziehung verbunden werden:

„Bei der Zeremonie zur Mutter-Kind- und Vater-Kind-Verbindung der Ede müssen Vertreter der beiden Familien anwesend sein. Auch Menschen, die gutes Wissen über Sitten und Rituale haben, sollten daran teilnehmen, um die Sitten und die Verantwortung beider Seiten nach der Zeremonie zu erklären. Dies sollte dazu beitragen, die Beziehungen beider Seiten langfristig zu verknüpfen.“

Menschliche Schönheit der Zeremonie zur Mutter-Kind-Verbindung der Ede - ảnh 2Die Meister bei Aufführung von Dinh Tut. (Foto: H Zawut Byă/VOV-Hochland)

Zu den Opfergaben der Zeremonie zählen ein Ferkel, ein Hahn, Can-Schnaps und zwei Bronzearmbänder als Geschenk für beide Seiten. 

Laut der Sitte der Ede hat die Mutter die Verantwortung, ihrem Adoptivkind etwas beizubringen und sich um es zu kümmern. Umgekehrt werde das Kind Adoptivmutter, -Bruder oder –schwester respektieren und für sie sorgen, sagt Ami H’uoc im Dorf Tong Ju im Wohnviertel Ea Kao der Provinz Dak Lak:

„Wenn ich adoptiert werde, werde ich die Adoptiveltern wie meine leiblichen Eltern betrachten. Alle Gefühle im Leben wie Traurigkeit, Freude, Glück und Schwierigkeit teilen wir zusammen. Wenn die Eltern krank sind, werden sich die Kinder um sie kümmern und pflegen. Wenn beide Seiten die Beziehungen aufnehmen, sind Vertreter beider Seiten dabei als Zeuge anwesend, um gemeinsam über gegenseitige Verpflichtungen zu entscheiden. Das ist das Wichtigste.“ 

Die Zeremonie zur Mutter-Kind-Verbindung der Volksgruppe der Ede gilt als ein Faden zur gemeinschaftlichen Verbindung und zur Verknüpfung der Zuneigung der Menschen, die von Fremden zu Familienmitgliedern werden. Obwohl diese Zeremonie im modernen Leben einfacher veranstaltet wird, wird deren heilige Bedeutung über Liebe, Verantwortung und Obligation bewahrt und gefördert. Sie ist eine kulturelle Schönheit, die die Ede stets respektieren und erhalten.   

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