Organisation der Gemeinschaft und Regeln der M'Nong

(VOVworld) - Die Volksgruppe der M'Nong hat viele Sitten und Bräuche bewahrt, darunter die enge Verbindung der Gemeinschaft, die von menschlichen Regeln bestimmt wird. Diese traditionellen Regeln gelten als wichtige Faktoren für die Existenz und die Entwicklung der M'Nong. 

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Blick auf eine Hochzeitsfeier der M'Nong. (Foto: baodaknong.org.vn) 



Die Volksgruppe der M'Nong besteht aus vielen Untergruppen, die überwiegend in den Provinzen Đắc Nông, Đắc Lắc und teilweise in Bình Phước und Lâm Đồng leben. Dazu sagt Lương Thanh Sơn, die Direktorin des Museums der Volksgruppen der Provinz Dak Lak:

“Basierend auf der typischen Kultur, der Siedlungen und der Wohnorte kann man die Untergruppen der M'Nong unterscheiden. Zum Beispiel wohnt die Gruppe der M’Nông Rlâm normalerweise im Gewässergebiet und betreibt Wasserfelder. Währenddessen jagt und zähmt die Gruppe der M’Nông Bu Đông Elefanten im Dorf Don. Einige Gruppen wie die M’Nông Preh, M’Nông Prâng und die M’Nông Gar sind in den Reisfeldern tätig.”

Trotz der unterschiedlichen Siedlungsorte haben die M'Nong ihre Sprache, Kulturidentität und die typischen Sitten und Bräuche erhalten.

Seit langem glauben die M'Nong an den übernatürlichen Einfluss, die das Leben der Menschen regeln. Beispielsweise schützen die Vorfahren die Familien, die Küchenkönige kümmern sich um das Feuer und das Essen, die Reisheiligen bringen ertragreiche Ernten. Sie glauben außerdem daran, dass der Blitzheilige im Himmel die Menschen bestraft, die Böses getan und Tabus gebrochen haben. Aus ihrem Glauben heraus veranstalten die M'Nong zahlreiche Feste, darunter die Feste des Kreislaufs des Lebens. Dazu gehören die Jugendweihe, das Hochzeitsfest und das Fest für lange Lebensdauer. Die Feste zu Ehren der Heiligen und die Tabus sind Faktoren, die das Gemeinschaftsleben der M'Nong gewährleisten. Die M'Nong haben strikte Regeln über die Beziehung in der Gemeinschaft, über Sitten und Bräuche, die Beziehungen in der Heirat, zwischen Mann und Frau, sowie die Beziehungen in Familien und zum Eigentum. Nguyễn Khánh Duy, der Forscher über Volksgruppen in Dak Lak, sagt:

“In der Organisation der Gemeinschaftsgesellschaft legen die Regeln der M’Nông großen Wert auf die Solidarität. Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten zwischen den Familien, den Nachbarn und den Dörfern müssen nach Regeln gelöst werden. Die Schlichter müssen objektiv sein und über große Kenntnisse über Sitten, Bräuche und Regeln verfügen.”

Die Regeln der M'Nong achten auf Versöhnung, bestehen aber auch aus Straftaten. Je nach Verletzung müssen die bestraften Menschen ihr Vermögen wie einen Gong oder einen Elefanten für die Schuld entschädigen, oder Rituale mit Schweinen oder Hühnern veranstalten.

Viele Regeln der M’Nông existieren bis heute. Beispielsweise müssen alle Dorfbewohner sich um alte Menschen sowie um das Dorfoberhaupt kümmern und ihnen helfen. Auch die Menschen, die Verdienste für das Dorf erworben oder das Dorf im Wohlstand aufgebaut haben, werden respektiert. Wenn jemand verstorben ist, werden die Mitmenschen gemeinsam eine Trauerfeier für die Verstorbenen veranstalten, sowie dessen Familie materiell unterstützen. Das ist die Art und Weise, wie sie das Beileid und den Respekt der Gemeinschaft gegenüber den Verstorbenen zeigen. Während der Erntezeit bekommt jede Familie im Dorf Hilfe von den Dorfbewohnern. Im Gegenzug wird den Helfern je nach Arbeit etwas von den betroffenen Familien geschenkt. Die Geschenke können ein Reiskorb, Mais, Wachskürbis, Fleisch oder auch ein Fisch sein. Einige Regeln über Trauerfeiern oder Hochzeiten wurden geändert, um sich dem neuen Leben anzupassen, so Der einheimische Ama Phong von der Untergruppe der M’Nông Rlâm im Kreis Lắc:

“Bei der Veranstaltung der Hochzeitsfeier gibt es jetzt einige Fortschritte. Früher musste man Schweine und Hühner für den Schmaus schlachten und die Feier für zwei oder drei Tage organisieren. Heute ist die Veranstaltung viel einfacher. Jedoch wurden einige traditionelle Rituale und Regeln  bewahrt. Zum Beispiel gibt es eine Regel bei der Heirat, dass der Bräutigam nach der Hochzeit im Haus der Braut bleiben muss. Während der Hochzeitsfeier müssen die Familien beider Seiten vom Familienbaum erzählen, um eine mögliche Heirat von Verwandten zu vermeiden. Die Witwe muss nach der Abschiedsfeier für den Verstorbenen wieder heiraten.”

Die Regeln der M'Nong spiegeln die enge Verbundenheit des Gemeinschaftslebens wider. Sie dienen außerdem dazu, die Kulturidentität des Volkes zu entfalten. Diese Regeln werden bis heute bewahrt und gepflegt und sind Kriterien für den Aufbau der Kulturdörfer geworden.

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