(VOVWORLD) - Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung der nordvietnamesischen Provinz Lang Son sind Angehörige der ethnischen Minderheiten, wie Nung, Tay, Dao, Hoa, San Chay und Mong. Wegen der Sprachbarriere und des Mangels an Kenntnissen über die Sitten und Bräuche der ethnischen Minderheiten sind viele Beamte und Angestellte in Gebieten der ethnischen Minderheiten in Schwierigkeiten geraten. Aus diesem Grund hat die Provinz Lang Son Maßnahmen ergriffen, um dieses Problem zu lösen. Seit 2015 sind Kurse der Sprachen und Schriften der ethnischen Minderheit organisiert worden.
 Eine Klasse für Sprache ethnischer Minderheiten in Lang Son. (Foto: Duy Thai/VOV) |
Hoang Thi Them ist Angehörige der Volksgruppe der Tay und arbeitet in der Abteilung für ethnische Minderheiten des Radio- und Fernsehsenders der Provinz Lang Son. An zwei Abenden der Woche besucht Them einen Kurs der Sprache der Tay für Beamte und Angestellte. Durch die Verbesserung der Fähigkeit des Hörens, des Sprechens und des Verstehens der Sprache der Tay fühlt Them sich selbstbewusster bei der Übersetzung und beim Lesen der Nachrichten sowie bei der Kommunikation mit den Angehörigen der Tay:
„Ich finde den Kurs sehr nützlich. Die Lehrer sind enthusiastisch und haben uns mit praktischen Kenntnissen versorgt. Die Kenntnisse sind verständlich, interessant und können mir bei der Arbeit helfen.“
In der Provinz Lang Son gibt es zwölf Bildungsstätten, die Kurse der Sprachen der ethnischen Minderheiten anbieten, hauptsächlich der Tay und der Nung. Neben den Sprachkenntnissen können die Teilnehmer ebenfalls etwas über die traditionelle Kultur und die Sitten der Volksgruppen erfahren. Laut der Vize-Leiterin des Zentrums für Berufsausbildung und Weiterbildung des Kreises Cao Loc, Nguyen Thi Huong, hat das Zentrum Lehrmethoden flexibel verwendet, um die Qualität des Lehrens und des Lernens zu verbessern. Außerdem ermutigt das Zentrum die Kursteilnehmer dazu, ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden, so Nguyen Thi Huong weiter:
„Das Zentrum hat praktische Ausflüge für Kursteilnehmer regelmäßig veranstaltet, bei denen sie ihre Kommunikationsfähigkeit mit Angehörigen der ethnischen Minderheiten verbessern. Außerdem können sie durch Ausflüge etwas über die traditionelle Kultur, die Sitten und das Alltagsleben der Bewohner vor Ort sowie etwas darüber erfahren, wie die Einheimischen die Wissenschaft und Technik in der Produktion anwenden. Die Teilnehmer können ebenfalls historische Gedenkstätten und Sehenswürdigkeiten vor Ort besichtigen.“
 Es gibt auch Online-Kurse für ethnische Minderheiten. (Foto: Duy Thai/VOV) |
Seit 2015 haben die Zentren für Berufsausbildung und Weiterbildung der Provinz Lang Son mehr als 200 Sprachkurse veranstaltet. Etwa 8000 Teilnehmer hätten Zertifikate bekommen, so die Vize-Direktorin der Bildungsbehörde der Provinz Lang Son, Phan My Hanh:
„Sprachkurse haben die Aufmerksamkeit der Offiziere, Beamten und Angestellten der Provinz auf sich gezogen. Nach dem Sprachkurs können die Teilnehmer die Sprachen der ethnischen Minderheiten beherrschen, welche für ihre Arbeit nützlich sind. Die Kurse haben außerdem einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturidentität der ethnischen Minderheiten geleistet.“
Das Lehren und Lernen der Sprachen der ethnischen Minderheiten gelten als eine Sonderpolitik der Partei und des Staates Vietnam. Sie trägt zur Bewahrung und Förderung der Kulturwerte der Volksgruppen bei. Wenn die Beamten und Angestellten die Sprachen der ethnischen Minderheiten beherrschen, können sie die Angehörigen der ethnischen Minderheiten über Richtlinie der Partei sowie Politik und Gesetze des Staates effizient aufklären. Dadurch werden sie zur sozialwirtschaftlichen Entwicklung der Provinz und zur Verstärkung der nationalen Solidarität beitragen.