(VOVworld) –Vietnam zieht derzeit Bilanz über den Parteibeschluss zum Aufbau einer traditionell modernen Kultur. Der Beschluss wird schon seit mehr als zehn Jahren umgesetzt und soll Vietnam dabei helfen, seine traditionelle Kultur bewahren und zugleich die anderen Kulturen der Welt, was Vietnam für modern und geeignet hält, aufzunehmen.

Eine Ausstellung der Kulturen vietnamesischer Völker. (Foto: thanhnien.com.vn)

Laut Experten der vietnamesischen Kulturbehörden sei das Bewusstsein der Bürger über die Rolle der Kultur seit der Umsetzung des Parteibeschlusses vor rund 15 Jahren deutlich verbessert worden. Die Bürger bauen eine Kultur auf und sie sind zugleich Ziele der Kulturentwicklung. Die Kulturbehörden wollten eine moderne Kultur aber mit typisch vietnamesischer Prägung aufbauen, sagt der Direktor des vietnamesischen Institutes für Kultur und Kunst, Nguyen Chi Ben.

„Seit 15 Jahren hat die Kultur der Vietnamesen, vor allem die Art und Weise, wie sie leben, stark geprägt. Vietnamesen leben wie durch ihre Kultur für Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Schönheit. Die kulturellen Werte sind sehr umfangreich und vielfältig. Die Bürger haben viele Möglichkeiten, an anderen Kulturen teilzunehmen, wie beispielsweise durch Konzertbesuche oder durch die Verbreitung der Medien. Früher war nur der Staat für die Verbreitung der Kultur zuständig. Nun können auch Privatunternehmen sowie Organisationen für die Verbreitung der Kulturen sorgen, beispielsweise in der Filmproduktion.“

In den vergangenen 15 Jahren wurden 15 vietnamesische Kulturschätze von der Kulturorganisation der Vereinten Nationen, der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Vorher gab es lediglich nur zwei Weltkulturschätze in Vietnam. Mit nun 17 Weltkulturerben nimmt Vietnam den zweiten Rang in Südostasien ein, was die Anzahl der anerkannten Weltkulturschätze angeht. Der Boom der Feste, vor allem die traditionellen Feste, zeigt die starke Entwicklung der Kultur in Vietnam. Insgesamt gibt es in Vietnam derzeit rund 8000 Feste. Die Kampagne für „Zusammenhalt und Aufbau der Kultur“ sorgt in der Bevölkerung für eine schnelle Umsetzung des Parteibeschlusses. Im Jahr 2000 gab es in Vietnam rund acht Millionen sogenannte „Kulturfamilien“. Das hat sich mehr als verdoppelt. Auch die Anzahl der sogenannten „Kulturgemeinden“ haben sich nach 15 Jahren verdreifacht. Das verbesserte Erbengesetz sorgte für eine rasche Entwicklung der Kultur und fördert den Kulturaustausch mit anderen Ländern. Dank dem verbesserten Erbengesetz wurden unter anderem die Wiegenlieder, der Xam-Gesang sowie die Gong und Chieng-Kultur der Völker im vietnamesischen Hochland in Tay Nguyen bewahrt. Dazu der Amtsleiter der Erbenkultur im Kulturministerium, Nguyen The Hung.

„Seit 15 Jahren haben wir landesweit etwa 40.000 Kultureinrichtungen registriert und 3.200 davon als Nationalkulturerben anerkannt. 34 dieser Kultureinrichtungen stehen unter besonderem Schutz. Vietnam hat inzwischen sieben Datenbanken in verschiedenen Regionen des Landes, die sich mit den immateriellen Kulturschätzen befassen. In Vietnam gibt es 138 Kulturerben-Museen und 17 davon im Privatbesitz.“

Landesweit gibt es in Vietnam 70 Kulturinstitutionen auf Provinzebenen. In den Gemeinden sind es 4500. Bürger, vor allem Bürger der ethnischen Minderheiten hätten damit die Möglichkeit, sich mit ihren typischen traditionellen Kulturen kennenzulernen, sagte der Leiter der Abteilung für internationale Zusammenarbeit im Kulturministerium, Nguyen Van Tinh.

„Vietnam arbeitet mit etwa 170 Staaten im Kulturbereich zusammen. Vietnam hat rund 200 Verträge im Bereich der Kultur mit diesen Ländern unterzeichnet. Sieben Staaten haben ihr Kulturzentrum in Vietnam errichtet und Vietnam hat zwei Kulturzentren im Ausland nämlich in Frankreich und in Laos. Demnächst will Vietnam vier weitere Kulturzentren im Ausland errichten.“

In Vietnam leben 54 verschiedene Völker zusammen. Diese haben selbst ihre eigene Kultur. Im Parteibeschluss wird auch bekräftigt, dass die verschiedenen Völker in Vietnam ihre eigene Kultur aufbauen und bewahren können.