(VOVworld) – Viele Kulturforscher und Hanoi-Liebhaber schenken derzeit ihre Aufmerksamkeit für einen Plan zur Wiederbelebung des Lichtfests „Quang Chieu“ an der Thang Long-Zitadelle. Diese Idee ist mit dem so genannten Preis “Bui Xuan Phai-Die Liebe zu Hanoi“ ausgezeichnet worden. Sollte die Idee realisiert werden, wird die von der UNESCO zum Weltkulturerbe gekürten Thang Long-Zitadelle ihre Seele finden.

Die Thang Long-Zitadelle.

Nach Angaben der alten Dokumente war das Lichtfest Quang Chieu ein Fest des Königshofs unter der Ly-Dynastie im 12. Jahrhundert. Es dauerte bis zur Tran-Dynastie im 14. Jahrhundert. Dieses Fest wurde oft an der Thang Long-Zitadelle organisiert. Viele Forscher gingen davon aus, dass die Könige der Ly- und Tran-Dynastien tief an den Buddhismus glaubten. Deshalb war das Ziel des Lichtfests „Quang Chieu“, das Licht der Barmherzigkeit des Buddhismus sowohl für die Könige als auch für die Bürger und Nachbarländer ausstrahlen zu lassen, um für den Frieden und den Wohlstand für alle Menschen zu beten. Das Fest beinhaltet religiöse und künstlerische Eigenschaften, sagt der Präsident des Verbandes für Wissenschaft und Geschichte Vietnams, Professor Phan Huy Le:

„Das Lichtfest Quang Chieu war sehr interessant. Denn dieses Kulturfest hat buddhistische, königliche, sowie volkstümliche Eigenschaften geprägt. Diese drei Eigenschaften machen das Fest bedeutungsvoll.”

Im Laufe der Höhen und Tiefen der Geschichte war das Lichtfest „Quang Chieu“ in Vergessenheit geraten. Trotzdem haben die Forscher bislang viele Dokumente sowie Gegenstände über die Existenz dieses Fests gefunden. Beispielsweise gibt es in einem Geschichtsbuch über das Land Dai Viet aus dem Jahr 1110 eine Information, dass das Lichtfest „Quang Chieu“ im Frühling vor dem Portal Quang Hung stattgefunden hat. Nach Angaben eines anderen Geschichtsbuchs aus dem Jahr 1121 wurde das Lichtfest „Quang Chieu“ im Februar innerhalb von sieben Frühlingstagen veranstaltet.

Der Name “Quang Chieu” bedeutet nach alter Auffassung die Ausstrahlung über die dunkelsten Orte, die die Toleranz, sowie die Barmherzigkeit in jedem Mensch erwecken kann. Laut vielen Kulturexperten soll die geplante Wiederbelebung des Lichtfests „Quang Chieu“ dazu beitragen, ein eigentümliches kulturelles Ritual der alten Hauptstadt Thang Long, die heute Hanoi ist, wiederzubeleben. Unterstützung gibt es von zahlreichen Wissenschaftlern, Experten sowie Bürgern, darunter von Tran Duc Hiep, einem Mitarbeitern der Tourismusbehörde in Hanoi:

“Bei der Erforschung der Thang Long-Zitadelle wurde ein großer Schatz der wertvollen Einrichtung entdeckt. So können die späteren Generationen die Geschichte der Hauptstadt besser verstehen. Ich war sehr überrascht, als ich zum ersten Mal so viele kunstvolle Keramikprodukte gesehen habe, die vor über ein tausend Jahren hergestellt wurden. Ich weiß nicht, wie die früheren Töpfer so feine Produkte fertigen konnten, aber ich bin sicher, dass sie sehr geschmackvoll sind. Jetzt bin ich sehr neugierig, wenn ich bald ein Lichtfest wie vor zehn Jahrhunderten erleben kann, durch die ich mehr über das spirituelle Leben der alten Hanoier erfahre.”      

Laut dem Leiter des Forschungsinstituts der Thang Long-Kultur Nguyen Viet Chuc ist die Wiederbelebung des alten Fests vor fast zehn Jahrhunderten keine einfache Arbeit. Man könne lediglich die grundsätzlichen Eigenschaften des Fests wiederherstellen. Daher könnte das Lichtfest Quang Chieu sowohl aus traditionellen als auch modernen Faktoren bestehen, erklärte Chuc weiter.