Festival der vietnamesischen und europäischen Dokumentarfilme

(VOVworld) – Das Festival der vietnamesischen und europäischen Dokumentarfilme hat gerade in Hanoi und in Ho Chi Minh Stadt stattgefunden. Viele Filme, die bei internationalen Filmfestivals Preise gewonnen haben, wurden diesmal vorgeführt. Sie spiegeln das Alltagsleben, die Änderungen der Gesellschaft sowie der Welt richtig wider.

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Die Pressekonferenz über das Festival der vietnamesischen-europäischen Dokumentarfilme. (Foto: qdnd.vn)


Der weltbekannte Dokumentarfilmemacher Patricio Guzman hat einmal gesagt, ein Land ohne Dokumentarfilm sei genau so wie eine Familie ohne Fotoalbum. Dies wurde auch durch vietnamesische Filme auf dem Dokumentarfilmfestival bewiesen. Der Film „Truong Sa – Vietnam“ ist die Erklärung über die Hoheit Vietnams über Truong Sa. Auch der Film „Der Wassertropf im Ozean“ über das Leben des legendären Generals Vo Nguyen Giap hat starke Eindrücke bei den Zuschauern hinterlassen. Laut Pham Thi Tuyet, der Direktorin der Firma für Dokumentar- und Wissenschaftsfilme, ist das diesmalige Dokumentarfilmfestival ein Dialog nicht nur zwischen Filmemachern Vietnams und Europas sondern zwischen vietnamesischen Filmemachern. 

„Ich denke, es gibt keinen alten Filmstil, jede Generation von Filmmachern hat ihre eigene Art und Weise diesen zum Ausdruck zu bringen. Diesmal werden auch Filme, die vor fast 20 Jahren hergestellt wurden, vorgeführt, wie beispielsweise „Der Geigenklang in My Lai“ von 1998 oder „Auf dem Land“ von 2001. Es gibt aber auch Filme, die im vergangenen Jahr gemacht wurden.“

Die europäischen Dokumentarfilme erwähnen aber persönliche Sachen wie Geschlecht, Familie oder die Suche nach Selbsterfahrung. Es kann eine Reise eines Musikers mit der Begeisterung für einen folkloristischen Musikstil wie im deutschen Film „Die Melodie der Heimat“ sein, oder eine Geschichte über Geschlechter im israelischen Film „Ein gutes Kind“. Die diesmal vorgeführten Filme seien sehr unterschiedlich und schafften interessante Dialoge, so die Leiterin des Goethe Instituts Hanoi, Almuth Meyer-Zollitsch, die sich mehrmals an der Organisation des Filmfestivals beteiligt hat.

„Die Dialoge werden in zwei Aspekten gezeigt. Erstens ist es der Filmstil. Es gibt Filme mit Begleitungsworten, aber auch Filme ohne diese, bei denen die Figuren selbst über ihre eigene Geschichten sprechen. Zweitens geht es um die Themen der Dokumentarfilme. Asiatische bzw. vietnamesische Filme erwähnen oft Themen wie Nation, Gesellschaft, Kultur, Menschen und das Land. Hingegen erwähnen europäische Filme oft die Eigenschaften jeder einzelnen Person.“

Dokumentarfilme sind seit einigen Jahren populärer geworden. Die diesmalige Vorführung von fast 20 Dokumentarfilmen kann die unterschiedlichen Ansichten der vietnamesischen und europäischen Filmemacher zeigen. Dazu der deutsche Dokumentarfilmemacher Arne Birkenstock:

„Vietnam ändert sich. Und ich denke, das ist eine tolle Chance, um gute Dokumentarfilme zu schaffen. Jedoch heißt Dokumentarfilmmachen nicht, dass man verschiedene Interviews macht und sie dann zusammenführt. Der Inhalt einer Geschichte muss im Film entwickelt werden.“

Nach sieben Festivals für vietnamesische und europäische Dokumentarfilme hat sich der Abstand zwischen den Filmen Vietnams und der Welt zum Teil schon verkleinert. Auch die Anzahl der Zuschauer ist Jahr für Jahr gestiegen. Dies zeigt die immer stärker werdende Lebenskraft der Dokumentarfilme im Publikum.

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