(VOVWORLD) - Vietnam ist ein Land mit einer reichen kulturellen Tradition, geprägt durch regionale, ethnische und religiöse Vielfalt sowie unterschiedliche Bräuche. Im Kontext der internationalen Integration ist diese Vielfalt nicht nur ein wertvolles kulturelles Erbe, sondern auch eine strategische Ressource für nachhaltige Entwicklung und die Stärkung der nationalen Position auf der Weltbühne.
Schnapsfässer in einem Fest der Volksgruppe der Ede. |
Vietnam ist ein Land mit einer großen Vielfalt an Kulturräumen, Ethnien, Religionen, Bräuchen und Lebensweisen. Man kann das Land in drei große Kulturregionen einteilen: Im Norden, mit dem Delta des Roten Flusses als Zentrum der Reiskultivierung, spiegelt sich die Kultur der Dorfgemeinschaft wider. Und agrarische Rituale und traditionelle Volksmusik wie Quan Ho, Ca Tru und Cheo sind bislang immer noch bewahrt. Die Zentralregion ist bekannt für die Cham-Architektur, die Königliche Hofmusik von Hue, die Tuong-Theaterkunst sowie zahlreiche traditionelle Handwerksdörfer. Im Süden prägt das Zusammenleben vieler Volksgruppen wie Vietnamesen, Chinesen, Khmer und Cham. Offenheit, Dynamik, vielfältige Glaubensformen, bunte Volksfeste und der Don-Ca-Tai-Tu-Gesang sind dort charakteristisch. Laut Professor Nguyen Duy Bac, dem stellvertretenden Direktor der Ho Chi Minh-Nationalakademie für Politik, bildet diese kulturelle Vielfalt eine wichtige Grundlage für Vietnams Identität und Entwicklung im Zeitalter der Globalisierung.
„Im Laufe der Geschichte haben die verschiedenen Volksgruppen und Regionen Vietnams, trotz unterschiedlicher natürlicher Bedingungen und Lebensräume, stets denselben historischen Weg des Aufbaus und der Verteidigung des Landes geteilt. Gemeinsam haben sie Schwierigkeiten, Herausforderungen wie auch sozioökonomische Erfolge erlebt. Aus diesem Prozess ist eine einheitliche, aber zugleich vielfältige vietnamesische Kultur entstanden.“
Das Ka-Te-Fest der Cham. |
In den Provinzen, wo die Bewahrung des kulturellen Erbes gut gelingt und die spirituellen sowie kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung erfüllt werden, entwickeln sich auch Wirtschaft und Gesellschaft positiv. Um dies zu erreichen, müsse man das Bewusstsein der Menschen über den Schutz und die Weitergabe des Kulturerbes stärken. Darüber hinaus sollte die Erhaltung des Kulturerbes eng mit dem Tourismus verbunden werden, um so zur sozioökonomischen Entwicklung der Regionen beizutragen. Dazu sagt Professor Bui Hoai Son, ständiges Mitglied des Parlamentsausschusses für Kultur und Gesellschaft:
„Zunächst müssen wir die Gemeinschaft als Träger der Kultur verstehen, nicht nur als Objekt des Erhalts. Orte wie Hoi An und Duong Lam sollten Befugnisse und Ressourcen erhalten, um ihre eigene kulturelle Identität zu bewahren.
Ebenso wichtig ist es, den Kunsthandwerkern und Künstlern mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wir brauchen geeignete Fördermechanismen und Anreize, damit junge Generation diese Werte weiterführen und lebendig halten.“
Bei der internationalen Integration schaffen die kulturelle Vielfalt und Einheit Vietnams nicht nur eine innere Lebenskraft, sondern eröffnen auch die Möglichkeit, sie in eine nationale sanfte Macht zu verwandeln.
Das betonte Professor Pham Duy Duc vom Institut für Kultur und Entwicklung.
„Vietnam ist ein multiethnisches, multireligiöses und regional vielfältiges Land. Dennoch bewahrt die vietnamesische Kultur ein stabiles, einheitliches Fundament. Das Verhältnis zwischen Einheit und Vielfalt beim Aufbau der Kultur ist eine grundlegende und dringende theoretische Frage. Die Erforschung dieser Beziehungen hilft, Kulturpolitik zu bestimmen, die nationale Identität zu bewahren und zugleich Kreativität und Integration zu fördern.“
Wenn man die kulturelle Vielfalt als eine „besondere Ressource“ betrachtet, wird sie beitragen, die nationale Identität zu bewahren, Tourismus und sozioökonomische Entwicklung zu fördern sowie die nationale Solidarität zu stärken.