Namensgebung der Vietnamesen

(VOVworld) – Der Name ist für Vietnamesen ganz wichtig und hat eine besondere Bedeutung. Eltern wollen, dass ihre Kinder einen interessanten Namen haben, der ihre Träume erfüllen und dem Kind Glück bringen soll.

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Namengebung ist für viele Vietnamesen eine wichtige Aufgabe.
(Foto: kienthucgiadinh.com.vn)


Der Erste Name eines Vietnamesen ist der Familienname. Anschließend der Zwischenname und zum Schluss der Vorname oder Rufname. Beispielsweise Nguyen Van Hung ist ein voller Name eines Vietnamesen. Nguyen ist der Familienname, Van der Zwischenname und Hung der Vorname und zugleich Rufname. Bei Gesprächen wird der Vorname angesprochen. Der volle Name hat in der Regel eine Bedeutung. Oft erkennt man schon an dem Zwischennamen das Geschlecht dieser Person. Männer haben oft den Zwischennamen Van. Van bedeutet Literatur. Frauen haben oft den Zwischennamen Thi. Thi bedeutet Markt. Das bedeutet, dass das Lernen den Männern zugeordnet wird. Die Hausarbeit sowie die Küche gehören den Frauen. Für viele Vietnamesen, vor allem in früheren Zeiten, war ein Sohn wichtig, um den Familiennamen weiterzutragen. Männer haben deshalb oft den Namen Hung - „stark und heldenhaft“ oder Cuong - „stark und gesund“ sowie Thanh und Dat - „Erfolg“. Frauennamen dagegen tragen häufig den Namen einer Blume oder einer Zierpflanze wie Aprikose, Pfirsich oder Pflaume, sowie Orchidee oder Bambus. Viele Vietnamesen haben einen einfachen Namen, der das Sternzeichen des Jahres ist, in dem das Kind geboren wurde, wie Ty - Ratte, Suu - Wasserbüffel oder Mao - Katze. Die vier Jahreszeiten als Namenszusatz werden auch häufig verwendet, Xuan für Frühling, Ha für Sommer, Thu für Herbst und Dong für Winter. Dazu die Forscherin der vietnamesisch-folkloristischen Kultur, Song Ha.

„Vietnamesische Frauennamen haben oft einen tiefen Ton. Das bedeutet, dass die Eltern ihren Töchtern ein relativ ruhiges Leben wünschen. Bei Männern ist das oft umgekehrt. Männernamen haben einen höheren Ton. Für viele Vietnamesen gehören unter anderen das Schicksal und die Strategie der Familie den Männern.“

Der Name trägt auch eine Bedeutung oder ein Ereignis der Eltern. Der Name des Kindes kann beispielsweise der Wohnort der Eltern sein. Wenn der Vater aus Thai Binh und die Mutter aus Hanoi kommen, heißt das gemeinsame Kind dann Thai Ha. Der Name eines Kindes trägt oft den Wunsch der Eltern, der es dem Kind Glück, Erfolg und Wohlstand bringe. Beispielsweise bedeutet der Name Ngoc Anh „eine wertvolle Perle“ oder Kim Chi heißt „elegant“. Oder ein Männername wie Nhan, zu Deutsch „Mensch“, Nghia - „Hilfsbereit“, Son - „Gebirge“, Hai - „Meer“ oder Phong - „Wind“. Das sind Namen, die häufig bei den Vietnamesen vorkommen.

Derzeit wünschen sich viele vietnamesische Eltern, dass der Name ihres Kindes elegant und klangvoll ist. Frau Vu Anh Nguyet an der Trang An-Gasse in Hanoi hat einen Sohn, sein Name ist Dinh Tien Minh. Tien Minh bedeutet Fortschritt. Ihr zweites Kind ist eine Tochter. Sie hat den Namen Dinh Nguyet Anh, sagt Frau Anh Nguyet.

„Der Name meiner Tochter Dinh Nguyet Anh gefällt mir sehr. Der Zwischenname meiner Tochter ist mein Vorname. Der Name hat die Bedeutung „der Mondschein“. Ich wünsche mir, dass meine Tochter schön ist und ein gutes Leben hat.“

Die Namensgebung ist für viele Vietnamesen eine wichtige Aufgabe. Die Eltern und die engeren Familienangehörigen wünschen sich, dass der Name eines Kindes dessen Charakter angibt.  

Feedback

Mareen Manthei

Hallo, mein Patenkind heißt Ho Thi Mao, ein Mädchen, ich dachte der Vorname ist Mao. Nun kam die Post von Plan International und dort stand: "Hallo, mein Name... mehr

Wolfgang Muß

Gut-sehr aufschlchussreich, diese Erklärungen, mit Beispielen...

Sylvia Kaczmarek

Das ist sehr interessant. Danke für die Erklärung

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