Traditionelle Künste im modernen Leben entfalten

(VOVWORLD) - Seit einigen Jahren finden Aufführungen traditioneller vietnamesischer Künste wie der  Tuong-Gesang, der  Cheo-Gesang, Wasserpuppentheater und der Ca-Tru-Gesang nicht nur bei Dorffesten und in Theatern statt, sondern in vielen gemeinschaftlichen Kulturräumen. So werden die Künste dem Publikum näher gebracht. Um traditionelle Künste im modernen Leben zu entwickeln, hat die Kulturbranche zahlreiche flexible und einheitliche Maßnahmen ergriffen. 
Traditionelle Künste im modernen Leben entfalten - ảnh 1Die Aufführung des Cheo-Gesangs im Tempel Kim Ngan. (Foto: VOV)

Seit einigen Jahren veranstalten Hanoi sowie andere Provinzen zahlreiche Festivals für traditionelle Künste sowie Kunstaustauschprogramme, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich gezogen haben. Laut Künstlern und Kurator Nguyen The Son soll man in kulturellen Gedenkstätten Künste aufführen, um die traditionellen Künste zu kulturellen Produkten umzuwandeln:

„Wir müssen die Aufführung mit Erbenräumen verbinden. Falls die Künste nur im Theater aufgeführt werden, können sie nur wenigen Zuschauern dienen. Falls die Künste in diesen Räumen aufgeführt werden, können sie von großer Bedeutung sein. Ein Beispiel dafür ist das Tuong-Stück Son Hau. Wenn dieses Stück im Theater aufgeführt wird, ist es ganz normal. Aber falls dieses in einem Kontext, in einem Erberaum wie dem historischen Wohngebäude Van Chuong aufgeführt wird, ist es genau die Kreativität, durch die neue Werte geschaffen werden.“

Laut der Dozentin für Kulturindustrie Lu Thi Thanh Le aus der Nationaluniversität Hanoi muss es bestimmte Aufführungsorte geben, um für die traditionellen Künste zu werben, beispielsweise das Kultur- und Kunstzentrum an der Hang Buom Straße 22. und das Kulturaustauschzentrum der Altstadt an der Dao Duy Tu Straße 50. in Hanoi.

„Ich denke, es sollte tägliche, wöchentliche, monatliche und jährliche Aktivitäten geben. Für die traditionellen Bühnenkünste Hanois muss es Aufführungsorte geben. Und wenn wir traditionelle Künste genießen möchten, denken wir sofort an diese Orte. Dort können Einheimische sowie Besucher traditionelle Künste genießen. Zurzeit wissen die Besucher gar nicht, wo es was gibt, um zu sehen, wenn sie Hanoi besuchen. Wir sollten Informationskanäle über Ereignisse verbreiten, wie beispielsweise, welche kulturelle Ereignisse es gibt; wo, wann und wer auftreten wird und wo man Tickets kaufen kann.“

Eine der wichtigen Maßnahmen, die viele Experten betont haben, ist die Verstärkung der Bildung und Aufklärung über traditionelle Künste. In den vergangenen Jahren haben einige Theater in Ho-Chi-Minh-Stadt die Künste an Schüler und Studenten gebracht, damit sie etwas von den traditionellen Künsten erfahren und diese lieben lernen. Kunstaufführungen entsprechend unterschiedlichem Alter oder basierend auf vietnamesischen Märchen werden aufgeführt.

-       Das Programm ist sehr interessant. Es gibt menschliche Märchen.

-       Ich finde es schön, zugleich den Cai-Luong-Gesang zu sehen und das Märchen zugleich hören zu können. Vielen Dank an die Künstlerinnen und Künstler.

Die Kunst-Ensembles in Ho-Chi-Minh-Stadt führen traditionelle Künste nicht nur in Schulen auf, sondern veranstalten auch Austauschprogramme in Hochschulen. Das ist eine effektive Maßnahme, um über traditionelle Künste bei jungen Menschen zu informieren und aufzuklären. Auch in Hanoi und Nam Dinh wird diese Maßnahme ergriffen. Dazu der Vizeleiter der Abteilung für Aufführung des Tuong-Theaters in Ho-Chi-Minh-Stadt Nguyen Thanh Binh und Künstler Lai Thanh Minh aus dem Cheo-Ensemble in Nam Dinh:

-       Immer mehr junge Menschen kommen ins Theater und das ist ein gutes Signal. Die Investitionen des Theaters, die Mühe der Leitung sowie der Künstler haben Ergebnisse erzielt. Wir müssen uns erneuern, aber auch traditionelle Werte bewahren. Mit den Neuigkeiten können wir uns jungen  Menschen besser annähern.

-       Die Schulen haben Themen über traditionelle Künste sowie über den Cheo-Gesang im Angebot. Wir bringen den Schülern die Künste bei, damit sie sie in den Schulen selbst aufführen können. Sie lernen auch selbst. Sie sind sehr enthusiastisch.

Mit solchen Anstrengungen erhofft man sich, dass die traditionellen Künste nicht nur bewahrt, sondern auch im modernen Leben entwickelt werden. 

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