(VOVWORLD) - Nach dem ersten USA-Nordkorea-Gipfel in Singapur im Juni 2018 und mit der Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden koreanischen Staaten hat man auf eine bessere Zukunft auf der Halbinsel gehofft. Die Öffentlichkeit erhoffte sich von dem 2. USA-Nordkorea-Gipfel im Februar 2019 in Hanoi eine Friedensvereinbarung für die Halbinsel. In der Tat ist sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel 2019 sehr verändert.
 Ein Raketentest Nordkoreas. (Foto: KCNA) |
Keine Vereinbarung auf dem 2. USA-Nordkorea-Gipfel, Nordkorea testet weiterhin Waffen
Die Agenda der Sitzung von US-Präsidenten Donald Trump und Nordkoreas Staatsoberhaupt Kim Jong-un am 28. Februar in Hanoi wurde unvorhergesehen gekürzt. Auf der Pressekonferenz in der derselben Nacht warf der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho den USA vor, Vorschläge Nordkoreas nicht unterstützt zu haben, was zum Scheitern des Gipfels geführt hat. Washington habe die Chance verpasst, hieß es.
Knapp zwei Monate danach führte Nordkorea zwei Raketentests durch. Das waren die ersten Tests seit mehreren Monaten. Damit sorgte sich die Öffentlichkeit um die Möglichkeit, dass Nordkorea Verhandlungen verweigert und weiterhin Waffen entwickelt. Nordkorea stellte Gespräche und Projekte mit Südkorea ein und warf Seoul vor, die feindliche Politik Washingtons gegenüber Pjöngjang unterstützt zu haben. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel war in dieser Zeit sehr angespannt.
Neue Hoffnung
Hoffnung wurde geweckt, nachdem Präsident Trump als erster US-Präsident nordkoreanisches Territorium in der gemeinsamen Sicherheitszone in Panmunjom am 30. Juni betrat. Dabei lud Trump Kim zu einem Besuch in die USA ein. Damals war Trump auf einer Dienstreise nach Südkorea und Japan für den G20-Gipfel. Nach dem Treffen in Panmunjom haben Trump und Kim oft Briefe ausgetauscht.
Jedoch, erst im Oktober konnten die USA und Nordkorea den nächsten Gipfel in Schweden durchführen. Allerdings blieben auch diese Verhandlungen ohne Ergebnis. Nordkorea testete weiterhin Raketen. Höhepunkt waren die Tests von ballistischen Raketen und eines modernen Antriebssystems in den letzten beiden Monaten dieses Jahres. Der US-Präsident warnte vor einer militärischen Lösung.
Meinungsverschiedenheiten bei der Denuklearisierung führen Verhandlungen in eine Sackgasse
Die USA und Nordkorea zeigten bei den seit Juni 2018 währenden Verhandlungen immer ihre verschiedenen Ansichten über den Prozess der Denuklearisierung. Die USA forderten von Nordkorea eine komplette Denuklearisierung, die überprüft und nicht umgekehrt werden kann, bevor die Sanktionen reduziert und aufgehoben werden. Umgekehrt forderte Nordkorea von den USA und anderen Seiten, das Embargo zu erleichtern, wenn es die Waffentests aussetzt.
Analytikern zufolge sind die Unterschiede der Standpunkte beider Seiten über die Denuklearisierung die größte Barriere, um eine Vereinbarung zu erreichen. Obwohl beide Seiten eine Einigung erreichen wollen und Länder wie Russland, China und Südkorea die Verhandlungen aktiv unterstützen, ist eine Vereinbarung noch außer Sicht und die Lage auf der koreanischen Halbinsel noch immer kompliziert.