Historiker Duong Trung Quoc. (Foto: VOV)

Laut UNESCO-Experten hat der Ahnenkult der Hung-Könige einen globalen Wert, vor allem die Menschlichkeit. 

Konvergenz der nationalen Kultur und Stärke

Die feudalistischen Dynastien haben besonders auf den Ahnenkult der Hung-Könige geachtet und die Bürger ermutigt, dieses Ritual zu praktizieren 

Nach der Erklärung der Unabhängigkeit am 2. September 1945 haben Partei und Staat dem Ahnenkult der Hung-Könige große Aufmerksamkeit geschenkt. Am 18. Februar 1946 hat Präsident Ho Chi Minh eine Verordnung über die wichtigsten Feiertage im Jahr erlassen. Laut der Verordnung haben alle Bürger am zehnten Tag des dritten Monats nach dem Mondkalender, dem Todestag der Hung-Könige, einen Tag frei. Dazu der Historiker Duong Trung Quoc:

„Nachdem Vietnam 1945 seine Unabhängigkeit erklärt hat, hat Präsident Ho Chi Minh 1946 die Zeremonie zum Todestag der Hung-Könige geführt. Dabei haben Innenminister Huynh Thu Khang und eine Delegation der Regierung die Opfergabe zum Gedenken an die Hung-Könige abgegeben. Zu der Opfergabe gehört eine Landkarte und ein Schwert, die den Willen zur Verteidigung des Landes darstellen.“

Bislang ist Vietnam das einzige Land in der Welt, in dem der Ahnenkult der Vorfahren durch tausende Jahre erhalten und weiter gefördert wird. Dieses wertvolle Erbe sei die Konvergenz der nationalen Kultur und Stärke, sagt der ehemalige Leiter des Nationalinstituts für Kultur und Kunst Vietnams, Professor Nguyen Chi Ben:

„Der Ahnenkult der Hung-Könige kann alle Kriterien der UNESCO über das Erbe der Menschheit erfüllen. Für dieses Ritual gibt es bereits ein Aktionsprogramm mit der aktiven Beteiligung der Gemeinschaft. Dies betrachten die Vietnamesen als einen Bestandteil in der Kultur und Identität des Volkes.“

Erhaltung und Förderung der Kulturwerte des Volkes 

Nach vielen Jahrhunderten der Praktiken hat der Ahnenkult der Hung-Könige dazu beigetragen, die Position vietnamesischer Werte auf der Weltkarte zu festigen. Sie sind historische und kulturelle Werte und die einzigartige Tradition der Vietnamesen. Die Erhaltung und Förderung des Ahnenkults der Hung-Könige soll nicht nur die Dankbarkeitstradition der Vietnamesen fördern, sondern auch die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit des vietnamesischen Volkes festigen, betont der stellvertretende Vorsitzende des Volkskomitees der Provinz Phu Tho, Ho Dai Dung:

„Die Provinz Phu Tho hat mit Forschern, Historikern und Instituten für Wissenschaft in Vietnam daran gearbeitet, wie der Ahnenkult der Hung-Könige auf die üblichste, ordentlichste und herzlichste Weise veranstaltet wird. Wir haben außerdem mit anderen Provinzen, die ebenfalls den Tempel der Hung-Könige haben, kooperiert, damit die Zeremonien einheitlich stattfinden werden.“

An den Tagen des dritten Monats nach dem Mondkalender pilgern zahlreiche Menschen landesweit für den Todestag der Hung-Könige und das Fest des Tempels der Hung-Könige in Phu Tho. Dabei richten sie sich mit Respekt auf den heiligen Berg Nghia Linh:

VOXPOP

(Mann) - Wir sind tief berührt. Die Hung-Könige haben das Land Vietnam aufgebaut, damit wir heute im Frieden und Glück leben können.

(Frau) – Obwohl ich Katholikin bin, denke ich stets an die Vorfahren. Wir sollten beim Aufbau des Landes zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen.

(Frau) – Ich habe vorher den Ahnenkult der Hung-Könige kennengelernt. Aber als ich Räucherstäbchen zum Gedenken an die Hung-Könige vor Ort angezündet habe, war ich sehr berührt. Ich glaube, dass ich die Verantwortung habe, diesen Wert an mehrere Menschen zu verbreiten.

Der Ahnenkult der Hung-Könige wird als Stütze für nationale Solidarität betrachtet, der zugleich den Willen und die Innenkraft der Vietnamesen nährt. Die Erhaltung und Förderung der „weichen Kraft“ der Kultur zur Verehrung der Vorfahren bedeutet die Förderung des Patriotismus, der nationalen Selbstständigkeit und der Ambition zur Entwicklung des Landes.