Die Lage im Nahen Osten nach der Unterzeichnung der Friedensverträge zwischen Israel, VAE und Bahrain

(VOVWORLD) - Dass der jüdische Staat Israel und zwei arabische Staaten, nämlich die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Bahrain, am 15. September in Washington Verträge zur Normalisierung der Beziehungen unterzeichneten, hat die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit auf sich gezogen. Denn dieses Ereignis markiert die Änderung der geopolitischen Lage im Nahen Osten, einer der Brennpunkte der Welt in den vergangenen Jahrzehnten. 
Die Lage im Nahen Osten nach der Unterzeichnung der Friedensverträge zwischen Israel, VAE und Bahrain - ảnh 1Die Zeremonie zur Unterzeichnung der Friedensverträge im Weißen Haus. (Foto: AP)

Bei einer Zeremonie mit rund 200 Gästen unter dem Vorsitz von US-Präsident Donald Trump im Garten des Weißen Hauses unterzeichnete Israels Premierminister Benjamin Netanyahu gleichzeitig zwei Verträge zur Normalisierung mit den Außenministern Bahrains und der VAE. Mit diesem Ereignis sind die VAE und Bahrain das dritte und vierte arabische Land nach Ägypten (1979) und Jordanien (1994), die die Verträge zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel unterzeichneten. Bei der Unterzeichnungszeremonie erklärte US-Präsident Donald Trump, dieses Ereignis werde den Kurs der Geschichte ändern und eine Dämmerung eines neuen Nahen Ostens nach Jahrzehnten der Spaltung und Konflikten markiere. Insbesondere bekräftigte Präsident Trump, dass nach den VAE und Bahrain weitere sieben bis neun arabische Länder die Beziehungen mit Israel normalisieren wollten.

Sieg zahlreicher Parteien

Experten zufolge sind Friedensverträge zwischen Israel und zwei arabischen Staaten ein wichtiger diplomatischer Sieg des US-Präsidenten als Friedensstifter vor der Präsidentschaftswahl in den USA, die Anfang November stattfinden wird. Dies zeigt ebenfalls den großen Einfluss der USA in dieser Region und Verpflichtungen Washingtons gegenüber den Interessen seiner Verbündeten im Nahen Osten.

Die Unterzeichnung der Friedensverträge mit ehemaligen arabischen Feinden zeigte, dass Israel selbst seine regionale Isolation bricht. Gleichzeitig könnte der jüdische Staat über weitere Verbündeten, mindestens keine weitere Feinde beim Kampf gegen den Iran verfügen. Der Iran hat mehrmals angekündigt, Israel vernichten zu wollen.

Für die VAE zeigte die Unterzeichnung des Friedensvertrags mit Israel nicht nur die guten Beziehungen zwischen den VAE und den USA. Dies könnten diesem Land große Interessen in Sicherheit, Wirtschaft, Politik und Diplomatie bringen. 

Vor und nach der Unterzeichnung der Friedensverträge zeigten zahlreiche Länder in der Region ihre Unterstützung für die Versöhnungstendenz im Nahen Osten.

Unvorhersehbare Situation

Diese positiven Signale bedeuten nicht, dass der Frieden und die Stabilität im Nahen Osten bald erreicht werden können. Die komplizierte Geschichte und die gegenseitigen Interessen zwischen Parteien in der Region und in der Welt sind ein schweres Problem, das in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht gelöst wurde.

In der Tat war die Unterzeichnung der Friedensverträge zwischen Israel und den zwei arabischen Ländern keine Erwartung für alle Länder in der Region. In den vergangenen Tagen protestierte die Palästinenser Regierung, eine Seite im Nahost-Friedensprozess, gegen diese Verträge. Palästina betrachtete Verträge als Verrat an dem Friedensprozess von Palästinensern. Auch der Iran und die Türkei kritisierten diese Verträge scharf.

Inzwischen beharrt Saudi-Arabien auf seinem Standpunkt, Palästinenser und Anstrengungen zur Erreichung einer fairen und umfassenden Lösung für die Palästina-Frage zu unterstützen.

Beobachtern zufolge wird sich die geopolitische Lage im Nahen Osten in der kommenden Zeit verändern und unvorhersehbar sein.

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