(VOVworld) - Am kommenden Sonntag will US-Präsident Barak Obama die
entmilitarisierte Zone an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea besuchen. Danach
wird Obama am Gipfel der nuklearen Sicherheit in Seoul teilnehmen. Der Besuch
soll Südkorea den Rücken stärken, denn Seoul fühlt sich vom Nachbarn im Norden
provoziert. Experten warnen, dass der Besuch negative Auswirkungen haben
könnte, da die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea schon lange anhalten.
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2009 hatte Nordkorea eine Rakete abgefeuert. (Foto: AP) |
Politiker aus den USA und Südkorea wissen wohl, dass der Besuch von Obama
in der entmilitarisierten Zone zu einer ungünstigen Zeit stattfindet. Zuvor
hatte Nordkorea erklärt, dass das Land im kommenden April einen Satelliten ins
All schießen wolle. Kwangmyongsong solle pünktlich zum 100. Geburtstag des
verstorbenen nordkoreanischen Staatspräsidenten Kim Il Sung von der Startrampe
abheben. Mit dem geplanten Satellitenstart will Nordkorea nach Ansicht von
Beobachtern seine Stärke gegenüber den USA demonstrieren. Nordkorea
protestierte stark gegen das jüngste gemeinsame Manöver von Südkorea und den
USA. Nordkorea nannte die militärische Übung eine schwere Provokation gegen
sein Land und gegen den Frieden und die Stabilität in der Region.
Ben Rhodes, der Sicherheitsberater von Obama sagte auf einer Pressekonferenz,
der US-Präsident wolle mit seinem Besuch in der entmilitarisierten Zone die
mehr als 28.000 US-Soldaten in Südkorea
ehren. Außerdem wolle Obama Solidarität mit Südkorea demonstrieren. Der
US-Präsident will eine klare Botschaft an Nordkorea richten, dass Nordkorea
seine atomaren Verpflichtungen gegenüber der Weltgemeinschaft einhalten muss.
Der Besuch zeigt auch, dass die USA mehr Interesse an Asien haben, eine Region,
die die Sicherheit und Stabilität der USA künftig beeinflussen wird. Bisher hat
Nordkorea noch keinen Kommentar zu dem Besuch abgegeben. Experten sind aber der
Meinung, dass der Besuch keine gute Wirkung auf die Atomverhandlungen haben
werde.
Noch Ende Februar hatte Nordkorea nach Gesprächen mit den USA unter anderem
angekündigt, vorerst keine Atomversuche und Tests von Langstreckenraketen
durchzuführen. Im Gegenzug hatten die USA die Lieferung von mindestens 240.000
Tonnen Nahrungsmitteln zugesagt. Die Welt hatte schon an eine friedliche Lösung
des Atomkonflikts geglaubt. Doch mit den jüngsten Ereignissen kommen daran Zweifel
auf. Mit dem Besuch von Obama in der entmilitarisierten Zone rückt die
Gelegenheit, dass die USA, Nord- und Südkorea zusammenkommen, in weite Ferne.
Somit hat man auch wenig Hoffnung für die Sechser-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm.