Die UN-Seerechtskonvention aus dem Jahre 1982 – eine Meeresverfassung


(VOVworld) – Genau vor 30 Jahren war die UN-Seerechtskonvention ins Leben gerufen worden. Aus diesem Anlass hat Vize-Außenminister Ho Xuan Son einen Artikel über diese Meeresverfassung veröffentlicht. Darin hob er die Bedeutung der Konvention hervor, sowie die Einhaltung und die Verantwortung Vietnams als ein Konventionsmitglied. 


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Dienstleistungsgebiet für Fischer auf der Insel Da Tay in Truong Sa-Inselgruppe.
(Foto: Dinh Phu)


Vize-Außenminister Ho Xuan Son hat in seinem Artikel geschrieben, dass die UN-Seerechtskonvention am 10. Dezember 1982 in Montego Bay in Jamaika beschlossen wurde. Insgesamt 107 Länder, darunter Vietnam, haben der Konvention zugestimmt. Zwölf Jahre später war die Konvention am 16. November 1994 offiziell in Kraft getreten. Die UN-Seerechtskonvention aus dem Jahr 1982 umfasst 320 Artikel und neun Nachträge. Sie gilt als eine der wichtigsten internationalen Konventionen des 20. Jahrhunderts. In der Konvention werden alle Fragen bezüglich der Hoheitsgewässer der Küstenstaaten sowie die Nutzung und Erschließung der internationalen Gewässers und des Meeresbodens festgelegt. Außerdem werden Schutz und Erhaltung der Meeresumwelt, die wissenschaftliche Meeresforschung sowie die Entwicklung und Weitergabe von Meerestechnologie geregelt. Dabei stützt sich das Übereinkommen neben dem älteren Grundsatz der Freiheit der Meere auf den neu eingeführten Grundsatz der gemeinsamen Verantwortung der Menschheit für die Meere.

Vietnam sei eines der 107 Länder, die die Konvention sofort unterzeichnet haben, als sie vorgestellt wurde, schrieb Vize-Außenminister Ho Xuan Son. Am 23. Juni 1994 habe das vietnamesische Parlament eine Verordnung zur Ratifizierung dieser wichtigen Konvention verabschiedet, hieß es. Damit wollte Vietnam seine Entschlossenheit zeigen, sich gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft für die Entwicklung und die Zusammenarbeit auf dem Meer einzusetzen.

Der Beitritt zur Konvention sei für Vietnam von großer Bedeutung, bekräftigte Vize-Außenminister Ho Xuan Son. Die Konvention ist eine internationale gesetzliche Basis, die das Hoheitsgewässer, die ausschließliche Wirtschaftszone und den Festlandssockel Vietnams regelt sowie die Rechte und das Interesse des Landes. Vietnam wurde mit dem Beitritt zum UN-Seerechtsabkommen international zuerkannt, das Hoheitsgewässer auf eine Breite von zwölf Seemeilen, die 200-Seemeilen breite ausschließliche Wirtschaftszone und den 200-Seemeilen breiten Festlandsockel festzulegen, der bis zu einer Ausdehnung von 350 Seemeilen ab der Basislinie vergrößert werden kann.

Die Konvention bildet auch eine internationale gesetzliche Grundlage, um die überlappenten Hoheitsgebiete zwischen Vietnam und den Anrainerstaaten im Ostmeer abzugrenzen.

Laut dem Vize-Außenminister Ho Xuan Son hat Vietnam in den vergangenen Jahren die Seerechtskonvention angewendet, um im Jahr 1997 das Hoheitsgebiet und den überlappten Festlandsockel zwischen dem Land und Thailand festzulegen. Auf dieser Art und Weise habe Vietnam 2000 auch sein Hoheitsgewässer und den Festlandsockel sowie seine ausschließliche Wirtschaftszone mit China abgegrenzt.

Das vietnamesische Parlament hat in seiner Sitzung im Juni das vietnamesische Meeresgesetz verabschiedet. Im Gesetz werden gesetzliche Regelungen des Hoheitsgewässers sowie der Inseln festgelegt, die der Souveränität Vietnams unterliegen. Diese Regelungen entsprechen völlig der UN-Seerechtskonvention aus dem Jahr 1982. Mit der Verabschiedung des Meeresgesetzes will Vietnam der Welt zeigen, dass es ein verantwortungsvolles Mitglied der internationalen Gemeinschaft sei, das den internationalen Gesetzen immer gerecht wird.

Seit Jahren ist die Lage im Ostmeer kompliziert. Partei und Staat Vietnams beharren nach wir vor auf ihrem Standpunkt, alle Streitigkeiten im Ostmeer friedlich und entsprechend der UN-Seerechtskonvention aus dem Jahr 1982 zu lösen.

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