(VOVWORLD) - Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass die Handelsabkommen mit Argentinien, Guatemala, Ecuador und El Salvador abgeschlossen wurden. Diese Vereinbarungen bringen nicht nur allen Beteiligten wirtschaftliche Vorteile, sondern zeigen auch, dass die US-Regierung ihrem traditionellen Einflussgebiet wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt, vor dem Hintergrund eines zunehmenden geopolitischen Wettbewerbs in der Welt.
Die Abkommen mit Guatemala, El Salvador, Ecuador und Argentinien sind die neuesten Vereinbarungen, die die USA mit mittel- und südamerikanischen Staaten abgeschlossen haben, seit US-Präsident Donald Trump im vergangenen April die Zollpolitik für alle Länder eingeleitet hat.
Historische Vereinbarungen
Argentinien, Guatemala, Ecuador und El Salvador hätten sich bereit erklärt, ihre Märkte für amerikanische Produkte zu öffnen, hieß es in Washington. Im Gegenzug wollen die USA die Zölle auf einige Lebensmittel und andere Importe aus diesen vier Ländern senken oder abschaffen. Die Regierung erwarte, dass die US-Einzelhändler die positiven Effekte an die amerikanischen Verbraucher weitergeben.
Bemerkenswert ist das Abkommen mit Argentinien, der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass Argentinien einer Reihe von US-Produkten wie Chemikalien, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen privilegierten Zugang zu seinem Markt gewährt, wie aus einer Mitteilung des Weißen Hauses hervorgeht. Im Gegenzug werden die Vereinigten Staaten demnach Zölle auf bestimmte Rohstoffe und Pharmaprodukte aufheben.
Bereits im vergangenen Monat hatte US-Präsident Donald Trump beschlossen, das Importkontingent für argentinisches Rindfleisch auf das Vierfache zu erhöhen, um die Lebensmittel- und Energiepreise in den USA zu dämpfen und zugleich den argentinischen Präsidenten Javier Milei zu unterstützen, den Trump als engen politischen Verbündeten betrachtet. Dazu Donald Trump
„Wir wollen Argentinien helfen, und selbstverständlich wollen wir auch uns selbst helfen. Früher haben wir viel Handel miteinander betrieben, aber ein großer Teil dieses Handels ist verschwunden. Argentinien hat hervorragende Produkte. Und deshalb werden wir wieder mit Argentinien Handel treiben. Das wird dem Land helfen. Und es ist auch für uns von Vorteil.“
Neben Argentinien ist auch das Abkommen mit Ecuador bemerkenswert. Das Handelsvolumen von Waren und Dienstleistungen zwischen den USA und Ecuador erreichte im vergangenen Jahr über 90 Milliarden US-Dollar. Nach dem neuen Abkommen baut Ecuador nicht nur zahlreiche Hindernisse für US-Waren und den digitalen Handel mit US-Unternehmen ab, sondern verpflichtet sich auch, mit den USA bei der Gewährleistung der Investitionssicherheit und der Exportkontrolle zusammenzuarbeiten.
Wiederaufbau des Einflusses
Nach Einschätzung von Beobachtern sind die Handelsabkommen mit lateinamerikanischen Staaten von einer wichtigen innen- und außenpolitischen Bedeutung für die Regierung von Donald Trump. Die Abkommen können dazu beitragen, den zuletzt stark gestiegenen Verbrauchermarkt in den USA deutlich zu entspannen – ein Faktor, der in der amerikanischen Bevölkerung für Unzufriedenheit gesorgt hat. Außenpolitisch markieren diese Vereinbarungen mit den Ländern Lateinamerikas einen weiteren Schritt in der Strategie der USA, ihren traditionellen Einflussbereich zurückzugewinnen. In allen Handelsabkommen mit vier mittel- und südamerikanischen Staaten erwähnte die US-Regierung die Zusammenarbeit im Bereich der Erschließung kritischer Mineralien, um die Abhängigkeit von essenziellen Rohstoffen oder Energieträgern bestimmter Länder zu verringern. In dieser Strategie könnten die zentral- und südamerikanischen Staaten, die über reiche Mineralressourcen verfügen, eine bedeutende Rolle spielen. Präsident Donald Trump erklärte dazu:
„Nun muss ich sagen, wenn man sich jetzt umsieht, dann sieht man, dass sich Südamerika verändert. Diese südamerikanischen Länder wenden sich zunehmend uns zu. Man kann sie der Reihe nach durchgehen. Sie beginnen sich uns wirklich zuzuwenden. Das ist ziemlich erstaunlich“
Nach den Abkommen mit vier oben genannten Staaten wollen die USA vor Ende dieses Jahres ein Abkommen mit Brasilien – der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas – abschließen.