Ein überraschender Ausstieg aus Verhandlungen zwischen USA und den Taliban

(VOVWORLD) - US-Präsident Donald Trump hat jüngst den Entwurf  einer Vereinbarung zur Förderung des Friedens in Afghanistan für “Tod” erklärt. Ein Tag zuvor kündigte er an, aus den geheimen Friedensverhandlungen in David mit den Taliban und dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani auszusteigen.Das ist für die Weltöffentlichkeit eine Überraschung. Denn sowohl die USA als auch die Taliban bemühten sich seit einem Jahr, eine gemeinsame Stimme für den Frieden in Afghanistan zu finden.
Ein überraschender Ausstieg aus Verhandlungen zwischen USA und den Taliban - ảnh 1 Taliban-Kämpfer in Afghanistan. (Foto: Reuters)

Seit einem Jahr hatten die USA und die Taliban insgesamt neun Verhandlungen für den Frieden in Afghanistan geführt. Auf dem jüngsten Treffen einigten sie sich auf einen Vereinbarungsentwurf. Demnach würden die USA 5.000 Soldaten und fünf Militärbasen innerhalb von 135 Tagen aus Afghanistan abziehen. Dafür sollen die Taliban zusagen, das die Terrorgruppen wie Al-Qaida und der Islamischen Staat (IS) die USA und ihre Verbündnisse nicht von Afghanistan aus, angreifen.

Ursachen

Grund für den US-Ausstieg aus den Friedensverhandlungen mit den Taliban sei, dass die Taliban am vergangenen Donnerstag eine Wache naher des Hauptgebäudes des Militärbündnisses des Westen (Nato) und der US-Botschaft in Afghanistan angegriffen hatten. Dabei kamen 12 Menschen ums Leben, einer davon war ein US-Soldat. 40 Weitere wurden verletzt.

Die Taliban führen seit mehreren Jahren solche Angriffe in Afghanistan durch. Dabei kamen noch keine US-Soldaten bis zuletzt ums Leben. Die Taliban gingen offensichtlich zu weit, was sie Angriffe gegen die USA betrifft. Die Geduld des US-Präsidenten ging offensichtlich zu Ende und er erklärte, die Taliban hätten keine Kraft mehr, wenn sie gleichzeitig verhandeln und angreifen würden.

Analytiker zufolge seien die Verhandlungen mit der afghanischen Regierung der Grund gewesen, dass die afghanischen Politiker und Abgeordneten die Vorschläge des US-Präsidenten in David kritisiert hätten. Die Ursachen seien, dass sich der Terrorangriff am 11. September vor 18 Jahren näherte. Damals arbeiteten die Taliban und Al-Qaida bei diesem Angriffen zusammen. Die Fortsetzung der Verhandlungen würde den Taliban politische Vorteile, eine Werbung für die Taliban schaffen.

Der US-Diplomat Laurel Miller sagte, US-Präsident Donald Trump würde nicht wegen des Todes eines Soldaten in Afghanistan, seine Strategie ändern. Vielmehr lagen die Gründe in der inneren Politik der USA. Er müsste so handeln.

Ein Teil der Amerikaner riefen Trump auf, den Frieden in Afghanistan zu unterstützen. Ein anderer Teil sagte, dass die USA den Krieg in Afghanistan satt hätten.

Bedauern

Die USA machten bisher immer militärischen Druck auf die Taliban, um Frieden in Afghanistan oder zumindest eine Vereinbarung mit den Taliban nach 20 Jahren Krieg zu erreichen. Aus der Seite der Taliban hieß es, wenn die USA aus den Friedensverhandlungen mit den Taliban ausstiegen, bedeutete es, dass mehr US-Bürger sterben müssten. Der Sprecher der Taliban Zabihullah Mujahid kritisierte den US-Präsidenten für den Ausstieg aus den Verhandlungen mit den Taliban. Dies könnte zu mehr Verlusten von US-Soldaten führen.

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani rief die Taliban auf, nachdem der US-Präsident den Ausstieg aus den Verhandlungen mit Taliban verkündete, die Gewalt in Afghanistan zu beenden und Dialoge mit der Regierung aufzunehmen. Der Frieden kehre in Afghanistan zurück, wenn die Taliban die Waffenruhe einhalten.

Trump erhoffte viel von den geheimen Verhandlungen mit den Taliban in David, z.b. dass die USA einen großen Teil ihrer Soldaten aus Afghanistan abziehen können. Die jüngsten Ereignisse machten die Hoffnungen des US-Präsidenten zunichte. Dies bedeutet, dass der Krieg in Afghanistan weiterhin vielen US-Politikern Kopfzerbrechen bereiten wird.

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