Erinnerung an den Frühling vor 70 Jahren

(VOVworld) – Vor 70 Jahren feierten die Hanoier das traditionelle Neujahrsfest Tet im Schatten des 60-tägigen Kampfes gegen die Franzosen. Es herrschte Krieg. Trotz vieler Schwierigkeiten war es damals ein gemütliches Tetfest. Soldaten und Einwohner vertrauten darauf, dass der Widerstandskampf des Volkes zur Verteidigung der Unabhängigkeit erfolgreich ist.

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"Der Aufruf zum Widerstandkampf im ganzen Land" von Präsident Ho Chi Minh. (Foto: dantri.com.vn)


Als der Aufruf von Präsident Ho Chi Minh zum Widerstandskampf im ganzen Land durch die Stimme Vietnams ausgestrahlt wurde, schlossen sich tausende Hanoier freiwillig den Kräften an, die bereit waren, sich für die Hauptstadt zu opfern. Damals war jedes Haus eine Festung, jede Straße war eine Kampffront und jeder Einwohner war ein Soldat. Alle Hanoier waren bereit, sowohl gegen die Feinde zu kämpfen als auch das erste Tetfest des Widerstandskampfes zu feiern. Ein Mitglied der damaligen Logistikgruppe der Lang-Festung, Nguyen Thi Nhan war eine Augenzeugin. Sie erinnerte sich daran:

”Am letzten Tag des Jahres fällte man Bäume, um die französischen Panzer zu behindern. Wir waren damals schlaflos in der Nacht und bereiteten Nahrungsmittel, wie beispielsweise Reis, Gemüse und Fische, für die Soldaten zu. Damals konnten wir nur in der Nacht Gemüse ernten, weil die Franzosen am Tag Angriffe durchführten.”

Am letzten Tag vor dem damaligen Tetfest schickten Einwohner aus der Umgebung Hanois trotz der bestehenden Gefahren Schweine- und Hühnerfleisch, Chung-Kuchen, vietnamesische Würste und Marmelade, Obst, Pfirsichzweige aus Nhat Tan und Mandarinenbäume aus Quang An an die Soldaten des Regiments der Hauptstadt im Inneren der Stadt. Oberst Nguyen Trong Ham erinnert sich daran
”Damals luden wir ausländische Botschafter und einige Auslandsvietnamesen zur Feier des Tetfestes in der Hang Chieu-Straße ein. Es gab Pfirsichzweige und Chung-Kuchen, die aus der Umgebung geliefert wurden. Obwohl die Viet Minh, die Liga für die Unabhängigkeit Vietnams, mehr als einen Monat von den Franzosen umzingelt wurden, feierten sie im Stadtzentrum das Tetfest mit der Teilnahme ausländischer Botschafter.”
Am ersten Festtag genossen vietnamesische Soldaten und ausländische Gäste gemeinsam Speisen zum traditionellen vietnamesischen Neujahrsfest. Obwohl die Lang-Festung damals das Ziel schwerer Angriffe der französischen Armee war, konnte man die Atmosphäre des Tetfestes spüren. Der damalige Kanonier Do Van Da erinnert sich:

”Damals feierten die Hanoier das Tetfest zu Hause. Sie warfen Stühle und Tische auf die Straßen, um sich gegen die französische Armee zu wehren. Durch Luftschutzbunker konnten Jugendliche von einer Straßenseite auf die andere gehen. Damals war es kalt und hat geregnet. Wir marschierten nach Viet Bac. Als wir am Thanh Tri Damm vorbeikamen, schenkten uns die Einwohner vor Ort ein paar Chung-Kuchen.”

Trotz der Überwachung der französischen Soldaten in den Straßen Hanois feierte das Regiment der Hauptstadt mit der Unterstützung der Hanoier in der Umgebung das Tetfest in den Schützengräben. Dazu Oberst Nguyen Trong Ham:

”Das Neujahrsfest Tet 1947 war für den Kampf und die Diplomatie von großer Bedeutung. Der Kampfgeist und die Entschlossenheit zum Sieg der Soldaten wurden gefestigt. In der Kriegszeit und in schwierigen Zeiten wurden die Sitten und Bräuche des Volkes bewahrt.”

Das Neujahrsfest Tet vor 70 Jahren war das Tetfest des Kampfgeistes, der Entschlossenheit zum Sieg und des Wunsches des Volkes nach Unabhängigkeit. Dieser Geist trug dazu bei, die Hauptstadt 60 Tage lang zu verteidigen und die französische Armee zurückzuhalten. Dies schaffte eine Grundlage für das ganze Land, die Kräfte zu festigen und den langjährigen Widerstandskampf bis zum Sieg fortzusetzen.

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