Genferkonferenz 1954: Wichtige Lektion für Außenangelegenheiten Vietnams

(VOVworld) – Am 8. Mai 1954, ein Tag nach dem Sieg von Dien Bien Phu, ist die Genferkonferenz zur Beilegung des Krieges und Wiederherstellung des Friedens in Indochina eröffnet worden. Nach 75tägigen Verhandlungen und vielen diplomatischen Gesprächen wurde am 20. Juli 1954 das Genferabkommen zur Einstellung der Kriege in Vietnam, Laos und Kambodscha unterzeichnet. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Volkes, dass die Großmächte die grundsätzlichen Völkerrechte Vietnams anerkennen mussten, die aus Unabhängigkeit, Einheit und Souveränität bestehen. Die französische Regierung musste ihre Truppen aus Vietnam abziehen.

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Blick auf die Eröffnung der Genferkonferenz am 26. April 1954.
(Foto: Außenministerium Vietnams)



An der Genferkonferenz über Indochina haben neun Delegationen aus Großbritannien, Frankreich, den USA, der Sojwetunion, China, der Demokratischen Republik Vietnams, Laos, Kambodscha und der Bao Dai-Behörde teilgenommen. Das Genferabkommen wurde mit einigen Akten abgeschlossen und zwar die letzte Erklärung der Genferkonferenz über die Wiederherstellung des Friedens in Indochina und drei Abkommen zur Einstellung der Kriege in Vietnam, Laos und Kambodscha. Darin haben sich die betroffenen Länder dazu verflichtet, die Unabhängigkeit, Einheit und Souveränität Vietnams zu respektieren und sich nicht in die inneren Angelegenheiten Vietnams einzumischen. Der 17. Breitengrad galt als vorläufig und wurde nicht als politische oder territoriale Grenzlinie betrachtet und Vietnam werde planmäßig im Juli 1956 die Wahl zur Vereinigung des Landes organisieren.

Das Interesse des Landes und des Volkes ist das höchste Ziel und Prinzip    

Es war das erste Mal, dass die junge vietnamesische Diplomatie an der Genferkonferenz, einem komplizierten multilateralen Gespräch, teilgenommen haben und unter Einfluss der Großmächte gestanden sind. In dieser Situation hat Vietnam für eine umfassende Lösung gekämpft, bei dem das Land die Unabhängigkeit, Einheit und Souveränität als das höchste Interesse und Ziel betrachtet haben, die bei der Genferkonferenz erreicht werden mussten.

Mit dieser Ansicht hat Vietnam sich um die sowohl militärische als auch politische Lösung bemüht. Demnach wollte Vietnam den Waffenstillstand erreichen, den Abzug der ausländischen Truppen aus dem Land zwingen und den Frieden in Indochina wiederherstellen. Darüber hinaus wollte Vietnam den Frieden, die Unabhängigkeit, die Einheit und die Souveränität in Vietnam, Laos und Kambodscha gewährleisten sowie die Herrschaft der französischen Kolonialisten in Indochina beenden.

Daher hat die vietnamesische Delegation gleich nach dem Start der Konferenz zahlreiche diplomatische Tätigkeiten durchgeführt und internationale Freunde zur Unterstützung mobilisiert. Parallel mit der Anstrengung auf dem Verhandlungstisch, hat die vietnamesische Delegation Gespräche mit Delegationen aus der Sowjetunion, China und Frankreich geführt, sowie mit hunderten Bürgern und Politikern Frankreichs getroffen, um den Willen und die Entschlossenheit Vietnams zu zeigen sowie die provokativen Aktionen und Verschwörungen der feindlichen Kräfte zu verurteilen. Angesichts dieser Aktivitäten musste die französische Regierung die umfassende Lösung für Vietnam sowie für Indochina akzeptieren.

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Im Mai 1954 mussten die französischen Truppen aus Vietnam völlig abziehen.
(Foto: Außenministerium Vietnams)



Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein in der Außenpolitik

Die Genferkonferenz wurde nach Initiative der Großmächte abgehalten. Diese Länder haben versucht, Vietnam dazu zu zwingen, eine Maßnahme zu akzeptieren, die ihnen von Nutzen sein könnte. Die Demokratische Republik Vietnam hat an der Konferenz als Sieger auf der Schlacht Dien Bien Phu teilgenommen und damit die Ziele der Verhandlung bestimmt. Jedoch haben die Großmächte sich in konkrete Schritte bezüglich der Pläne der Verhandlungen viel eingemischt und damit auf die Bemühung Vietnams beim Verhandlungsprozess ausgewirkt. Deshalb sind die Lektionen über die Haltung der Unabhängigkeit und des Selbstbewusstseins in diplomatischen Verhandlungen im schweizerischen Genf im Jahr 1954 wertvoller geworden.

Die Unterstützungen der internationalen Öffentlichkeit nutzen      

Vietnam hat damals seine Stärke, das Interesse der Großmächte, einschließlich der Sowjetunion und China, sowie die internationale Situation genau verstanden. Vietnam hat entschieden, das Genferabkommen zu unterzeichnen, das seinen Sieg auf dem Schlachtfeld nicht ausreichend widergespiegelt hat. Diese Entscheidung ist ein Beispiel für den Sieg der vietnamesischen Diplomatie.

Vietnam hat außerdem die Unterstützungen der internationalen Gemeinschaft genutzt. Dies ist eine Lektion, die nie alt ist. Die Bemühung Vietnams bei der Genferkonferenz um den Frieden, die Unabhängigkeit und die Souveränität entsprach dem gemeinsamen Wunsch der Menschheit.

60 Jahre sind vorbei gegangen. Die Situation in der Welt und in der Region sowie das Ansehen Vietnams haben sich viel verändert. Jedoch müssen die Sicherheit und die Entwicklung in Vietnam wegen der komplizierten Lage der Welt heute mit zahlreichen Herausforderungen begegnen. Die Lektionen aus der Genferkonferenz damals haben noch heute vollen Wert bei der Aufrechterhaltung des Friedens und der Verteidigung des Vaterlandes.        

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