Iran korrigiert Außenstrategie und verstärkt Beziehungen zu Russland und China

(VOVWORLD) - Angesichts des großen Drucks und der Veränderung der globalen Geopolitik und der schlimmen sozialwirtschaftlichen Herausforderung wegen der Covid-19-Epidemie beschäftigt sich der Iran derzeit mit einer Regulierung seiner Außenstrategie. Zuvor hatte der Iran nach der islamischen Revolution 1979 entschieden, keine Bündnisse mit den Großmächten einzugehen. Nun fördert das Land die „immer engeren Beziehungen“ zu Russland und China- zwei der mächtigsten und einflussreichsten Mächte der Welt.

 

Iran korrigiert Außenstrategie und verstärkt Beziehungen zu Russland und China - ảnh 1 Ein Telefongespräch am 16. Juli zwischen den Präsidenten aus dem Iran (l.) und Russland. (Foto: Oana)

Der Iran will die enge Zusammenarbeit mit den zwei mächtigen ständigen Mitgliedsländern des UN-Sicherheitsrats Russland un China vorantreiben. Analytikern zufolge ist dies ein strategisches Vorhaben Irans, das seinen Zielen und Interessen dienen soll. Beispielsweise will das Land die Wirtschaft wiederaufbauen, die von internationalen Embargos und Epidemie schwer zerstört wurde. 

Die ehrgeizigen Zusammenarbeitsabkommen

Nach regionalen und internationalen Informationskreisen versucht der Iran derzeit, ein 20-jähriges Abkommen mit Russland zu verlängern. Zugleich führt der Iran Verhandlungen über ein 25-jähriges Abkommen mit China. 

Der iranische Außenminister Mohammad Javid Zarif war am 21. Juli im russischen Moskau eingetroffen, um über die „Neuerung“ eines bilateralen Abkommens für die nächsten zwei Jahrzehnte zu verhandeln. Es ging um die Verlängerung des historischen Abkommens über die Zusammenarbeit in den Bereichen Erdöl und Kernwaffen, die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem iranichen Präsident Mohammed Khatami am 12. März 2001 unterzeichnet wurde. Das war einer der Hauptpunkte eines Telefongesprächs am 16. Juli zwischen den Präsidenten beider Länder, neben den Fragen über die Covid-19-Epidemie, das iranische Atomabkommen von 2015 und den Krieg in Syrien. Der iranische Außenminister betonte, dass das Atomabkommen von beiden Seiten erledigt sei, obwohl dessen Details noch nicht veröffentlicht wurde.

Vor über einer Woche wurde ein detailliertes 18-seitiges Dokument über einen ehrgeizigen Arbeitsplan zwischen dem Iran und China im Internet enthüllt. Trotz der unklaren Quelle hat dieses Dokument den gleichen Inhalt wie das Dokument des Außenministers Mohammad Javad Zarif, das wenige Tage zuvor auf einer iranischen Parlamentssitzung veröffentlicht wurde. Darin handelt es sich um das „Selbstbewusstsein“ der iranischen Regierung über die Verhandlungen zum Aufbau der 25-jährigen Partnerschaft mit China, deren Höhepunkt in der chinesischen Investition im Wert bis zu 400 Milliarden US-Dollar in die iranische Wirtschaft, vor allem in den Bau von Infrastruktur und in Energie, liegt. 

Solche Schritte, Analytikern zufolge, gelten als Teil der iranischen Bemühungen um den Aufbau internationaler Verbündeter gegen den schweren wirtschaftlichen und politischen Druck aus den USA.

„Goldene Chance“ für Iran bei der Behandlung von Druck aus den USA

Aufgrund zahlreicher Embargos und Sanktionen durch die USA. Daher ist es verständlich, dass der Iran den Großmächten wie Russland und China sich annähern will. Tatsächlich hat die internationale Öffentlichkeit vor vielen Jahren die zunehmend guten Zeichen in den Beziehungen zwischen Iran, Russland und China gesehen. Die drei Länder haben sogar Ende 2019 das erste gemeinsame Maritimmanöver im Golf von Oman und im Indischen Ozean durchgeführt. Die viertägige Übung hatte damals die besondere Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit auf sich gezogen, weil sie zum Zeitpunkt der steigenden Spannungen in den Beziehungen zwischen dem jeweiligen Land und den USA stattgefunden hat. Es ist wahrscheinlich, dass neue militärische Verbündete oder eine Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern zum Ausgleich mit den USA gebildet werden könnten.   

Laut Analytikern ist die Konfrontation zwischen den USA und China auf dem „niedrigsten Niveau“. Und so sind die neuen Beziehungen zu Russland und China eine „goldene Chance“, bei der der Iran die engen Beziehungen zu den zwei Großmächten verstärken kann. Zugleich kann der Iran seine Wirtschaft wiederaufbauen.

Mehr zum Thema
Weiteres