(VOVworld) - Die Weltwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Die Länder der Welt müssen Maßnahmen treffen, um ihre Wirtschaft nach der Rezession anzukurbeln. Die vietnamesischen Abgeordneten diskutieren derzeit in der Herbstsitzung über Maßnahmen und Ziele für die Wirtschaft im kommenden Jahr. Ferner stehen die Umstrukturierung der Staatsunternehmen und Banken, die Problemkredite und die Reform in Bildung und Ausbildung zur Debatte.

 

Vietnam muss Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft ergreifen. (Foto: mof.gov.vn)

Die vietnamesische Regierung will die Wirtschaft stabilisieren und die Inflation eindämmen. Die Abgeordneten forderten die Regierung auf, Maßnahmen vor allem in der Geldpolitik zu ergreifen, um die Zinsen zu senken. Es sei wichtig, den Wechselkurs zwischen der vietnamesischen Währung Dong und den ausländischen Währungen relativ stabil zu halten, sagten die Abgeordneten. Die Regierung will eine Kommission gründen, die sich mit Problemkrediten befassen soll. Der Abgeordnete Tran Hoang Ngan aus der südvietnamesischen Metropole Ho Chi Minh Stadt sagte, er unterstütze dieses Vorhaben der Regierung.

“Die Problemkredite stellen eine komplexe Frage dar, die wir nicht kurzfristig lösen können. Meiner Meinung nach gibt es in Vietnam erst seit drei oder vier Jahren das Problem mit diesen Krediten. Da die Staatsbank mehr Bargeld in Umlauf bringt, steigt auch die Summe dieser Problemkredite. Um die Wirtschaft anzukurbeln, muss die Regierung langfristig eine gute Lösung finden.”

Der Abgeordnete Tran Du Lich aus Ho Chi Minh Stadt forderte einen Masterplan für die Umstrukturierung der Wirtschaft.

“Ich schlage vor, eine Kommission zur Wirtschaftsumstrukturierung zu gründen. Diese Kommission soll dem Premierminister direkt unterstehen. Sie ist auch für die Umstrukturierung der Unternehmen, der Banken und für die Lösung der Frage der Problemkredite zuständig.”

Der Präsident der Regierungskommission zur Finanzaufsicht Vu Viet Ngoan sagte, die vietnamesische Wirtschaft stehe derzeit sowohl vor dem Problem der niedrigen Nachfrage als auch dem niedrigen Angebot. Zur Nachfrage gehören hier auch Investition und Konsum. Die Regierung solle Staatsanleihen emittieren, um zum Beispiel mehr Kapital für die Bauindustrie zu haben.

“Wir müssen die Wirtschaft stärker ankurbeln. Wir sollten Staatsanleihen für einige Bauprojekte ausgeben. Nur so können wir Bauunternehmen unterstützen und die Produktion in Fahrt bringen.”

Seit Jahresbeginn haben einige Unternehmen Konkurs angemeldet. Es folgten Arbeitslosigkeit und soziale Probleme. Die Abgeordnete Nguyen Thi Kim Thuy aus der zentralvietnamesischen Stadt Da Nang forderte Maßnahmen zur Schaffung von circa 1,6 Millionen neuen Arbeitsplätzen für das kommende Jahr.

“Vietnam will 1,6 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. Nahezu eine Million Arbeitskräfte davon sollen ins Ausland vermittelt werden. Viele dieser Arbeitsplätze sind jedoch nur kurzzeitig, also nicht nachhaltig. Dies müssen wir künftig verbessern.”

Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Jugendliche Ngo Thi Minh sagte, die Regierung und die Provinzen müssten genauer planen, wie viele Hoch- und Berufsschulen sie brauchen.

“Wenn wir nicht planen und nicht wissen, ob wir wirklich eine Hochschule oder eine Berufsschule zusätzlich benötigen, wird es schwierig. Das ist genau wie bei einem Unternehmen, das produziert, sich aber nicht um den Verkauf der Produkte kümmert.”

Die meisten Abgeordneten sprachen sich dafür aus, dass die Regierung noch mehr Maßnahmen ergreifen muss, um die vietnamesische Wirtschaft anzukurbeln.