(VOVworld) – Die 62-jährige Nguyen Thi Kim Ngan ist nach der Abstimmung im Parlament am Donnerstag neue Präsidentin des vietnamesischen Parlaments. Sie ist die erste Frau, die in der mehr als 70-jährigen Geschichte des vietnamesischen Gesetzgebungsorgans diesen Posten übernimmt. Dieses Ereignis bekräftigt die Geschlechtergleichberechtigung in Vietnam.

Nguyen Thi Kim Ngan wurde zur vietnamesischen Parlamentspräsidentin gewählt. (Foto: Hoang Long/vietnamnet.vn)

Nguyen Thi Kim Ngan ist die erste Präsidentin in der Geschichte des vietnamesischen Parlaments. In ihrer Vereidigung hat sie versprochen, dem Land, dem Volk und der Verfassung absolut treu zu sein.

Unterstützung der Öffentlichkeit

Viele Abgeordnete freuen sich darüber, dass Vietnam erstmals eine Parlamentspräsidentin hat. Cao Thi Xuan, Mitglied des Parlamentsausschusses für Volksgruppen sieht dieses Ereignis als eine Erneuerung der Partei und des Staates bei der Personalfrage. Xuan hofft, dass die neue Parlamentspräsidentin Initiativen starten werde, um einen Durchbruch bei den Tätigkeiten dieses Organs zu schaffen und damit die Wünsche der Wähler zu erfüllen. Auch Duong Trung Quoc, Abgeordneter der südvietnamesischen Provinz Dong Nai, erwartet, dass die Parlamentspräsidentin einen starken Einfluss auf den Schutz der Souveränität des Landes haben werde. Do Van Duong, Abgeordneter von Ho Chi Minh Stadt, ist inzwischen der Meinung:

“Die Vereidigungsansprache der Parlamentspräsidentin ist kurz, verständlich und bedeutend. Ich wünsche mir, dass sie große Beiträge leisten wird, um dem Parlament, der höchsten Vertretungsbehörde der Bevölkerung und des Machtapparats des Staates, würdig zu sein.”

Die ausländischen Medien berichteten über die Wahl der neuen Parlamentspräsidenten in Vietnam und machten der neuen Parlamentspräsidentin Nguyen Thi Kim Ngan Komplimente. Die französische Nachrichtenagentur AFP schrieb: Vietnam habe erstmals eine Frau zur Parlamentspräsidentin, einer der vier höchsten Posten des Landes, gewählt. Sie nannte Ngan “die erfahrene Gesetzgeberin”. Singapurs Nachrichtensender Channel News Asia berichtete inzwischen, dass Nguyen Thi Kim Ngan eine würdige Leiterin mit gutem Ansehen sei. Die französische Zeitung Liberation hob den Anteil der Unterstützer der neuen Parlamentspräsidentin hervor, der bei 95,5 Prozent lag. Obwohl die Mehrheit der Abgeordneten im vietnamesischen Parlament Männer sind, erhielt Ngan 472 von insgesamt 481 Fürstimmen, hieß es. Die Zeitung erwähnte zudem den hohen Anteil an weiblichen Abgeordneten im vietnamesischen Parlament mit 25 Prozent. Viele davon übernehmen wichtige Positionen, so die Zeitung. Laut der US-Zeitung New York Times wurde Nguyen Thi Kim Ngan aufgrund ihrer guten Kenntnisse, ihrem Führungstalent sowie ihrer Eleganz für diesen Posten gewählt.

Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau bekräftigen

Dass Nguyen Thi Kim Ngan zur Parlamentspräsidentin gewählt wurde, ist ein wichtiger Fortschritt bei der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in Vietnam. Dazu Bui Thi An, Abgeordnete der Hauptstadt Hanoi:

“Dieses Ereignis zeigt, wie die Geschlechtergleichberechtigung in Vietnam gefördert wird. Wir sind darauf stolz, dass Nguyen Thi Kim Ngan zur Parlamentspräsidentin gewählt wurde.”

Dieses Ereignis stellt auch die Demokratie in Vietnam dar und bekräftigt zugleich die Willensstärke der vietnamesischen Frauen. Sie sind in der Lage, alle Aufgabe zu erfüllen, egal wie schwierig sie sind. Je bedeutender das Amt ist, desto größer wird die Verantwortung. Die neue Parlamentspräsidentin versteht dies gut. Sie bekräftigte vor dem Parlament:

“Ich werde die Aufgaben und die Kompetenzen einer Parlamentspräsidentin richtig, zuverlässig und gesetzmäßig erfüllen. Gemeinsam mit dem Ständigen Parlamentsausschuss werde ich die Aufgaben der höchsten Vertretungsbehörde der Bevölkerung sowie des Machtapparats der Sozialistischen Republik Vietnams gut umsetzen.”

Als Leiterin des höchsten Machtorgans des Landes hofft man, dass die Parlamentspräsidentin Nguyen Thi Kim Ngan das Parlament so leiten wird, dass es dem Vertrauen der Partei, des Staates und der Bevölkerung würdig ist.