Neuer Meilenstein in den Beziehungen zwischen den USA und Kuba

(VOVworld) – US-Präsident Barack Obama ist derzeit zu Gast in Kuba. Der Besuch eines US-Präsidenten in Kuba lässt hoffen, dass die mehr als 50-jährige Feindschaft beider Seiten beendet wird. Außerdem soll er dazu beitragen, die Außenpolitik der neuen Regierung der USA gegenüber diesem Inselstaat in der Karibik zu gestalten. 

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Zahlreiche Begrüßungsschilder mit dem Bild des US-Präsidenten Barack Obama und des kubanischen Staatspräsidenten Raul Castro wurden in den Straßen aufgestellt.
(Foto: AP/vnexpress.net)


Es war das erste Mal seit 1928, dass ein US-Präsident den roten Teppich auf dem Flughafen in Havanna betreten hat. Während des dreitägigen Besuchs in Kuba wird US-Präsident Barack Obama Gespräche mit dem kubanischen Staatspräsidenten Raul Castro und mit Vertretern der kubanischen Unternehmen führen. Außerdem wird Obama eine direkte Rede beim kubanischen Fernsehsender halten sowie bei einem Baseball-Freundschaftsspiel zwischen der kubanischen Nationalmannschaft und dem US-Team Tampa Bay Rays anwesend sein.    

Ein historischer Besuch

Das Flugzeug des US-Präsidenten wurde von den Bürgern in Havanna mit Lächeln, Beifall und zahlreichen Bannern begrüßt. Kuba setzt zahllose Sicherheitskräfte in der Hauptstadt ein, um die Sicherheit zu gewährleisten, während Arbeiter die Stadt für den Besuch schmücken. Zahlreiche Begrüßungsschilder mit dem Bild des US-Präsidenten Barack Obama und des kubanischen Staatspräsidenten Raul Castro wurden in den Straßen aufgestellt. Das Gefühl der Kubaner vor dem Besuch Obamas war eine Mischung aus Aufregung und vorsichtigem Optimismus. Viele Einwohner erwarten, dass die Anwesenheit Obamas ihrer Wirtschaft dabei helfen wird, einen Ausweg aus der Isolation zu finden und sich stärker entwickeln zu können. Um sich auf diesen historischen Besuch vorzubereiten, hatten Washington und Havanna in der jüngsten Zeit zahlreiche Fortschritte erreicht.

Eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba, wird beiden Seiten Vorteile bringen und die Erwartungen der beiden Völker sowie der Friedensliebhaber in der Welt erfüllen. In der Tat hat das Embargo der USA gegen Kuba Washington bereits negativ beeinträchtigt. Nach Angaben der US-Handelskammer haben die Wirtschaftsembargos beispielsweise beim Konsum und Export der USA jährlich einen Schaden von 1,2 Milliarden US-Dollar verursacht. Außerdem konnten die US-Bürger wichtige Produkte im Gesundheitswesen Kubas nicht rechtzeitig erhalten. Deswegen werden die USA ein großes Interesse daran haben, dass die Embargos aufgehoben werden.

Seinerseits betrachtet Kuba die Wiederaufnahme der Beziehungen zu den USA als einen der wichtigen Faktoren für die sozialwirtschaftliche Entwicklung des Landes. Nachdem die kubanische Revolution den Kampf gewonnen und die sozialistische Regierung im Jahr 1959 gebildet hat, haben die USA den Druck auf Kuba sowohl in der Politik, als auch in der Wirtschaft unaufhörlich erhöht. Obwohl Kuba eine strategisch wichtige Position und vielfältige Naturressourcen besitzt, kann das Land sie aber nicht dementsprechend wegen der Embargo-Politik der USA nutzen. Die Verbesserung der Beziehungen zu den USA soll Kuba daher bei der internen Reform helfen. Der Prozess der Aktualisierung des Wirtschaftsmodells in diesem Inselstaat benötigt die Unterstützung von außen durch Kapital, Technologie und Energie.

Vorhandene Meinungsverschiedenheiten

Trotz der guten Perspektiven gibt es noch viele Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Kuba. Obwohl US-Präsident Barack Obama im Vergleich zu seinen Vorgängern positive Standpunkte in den Beziehungen zu Kuba vertritt, hat er angekündigt, dass seine neue Politik für Kuba keine Änderung der Ziele, sondern eine Änderungen der Art und Weise, wie er die Politik durchführe, bedeute. Ihrerseits hat die kubanische Regierung in allen offiziellen Reden betont, dass sie nicht die revolutionäre Ideologie oder ausgewählte Prinzipien aufgeben werde, die als Opfer der Kubaner aufgebaut wurden. Im Vorfeld des Kubabesuchs von Barack Obama hatte die Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas “Granma” einen Leitartikel veröffentlicht, dass Havanna bereit sei, die bilateralen Beziehungen zu Washington zu verstärken und gleichzeitig auf den Sozialismus zu beharren. Kuba zeigte deutlich seinen Standpunkt gegenüber der Normalisierung der Beziehungen beider Länder und dass Washington dafür alle Embargos aufheben und den Militärstützpunkt Guantanamo an Kuba zurückgeben müsse. Experten zufolge brauchen die USA und Kuba noch mehr Zeit, um die Meinungsverschiedenheiten allmählich zu beseitigen. Ob die Änderungen in der Außenpolitik der US-Regierung gegenüber Kuba und der lateinamerikanischen Region von dem Nachfolger aufrechterhalten werden, soll davon abhängen, welche Partei in der nächsten Amtszeit die Macht übernimmt.  

 

 

 

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