(VOVWORLD) - Die Stationierung des amerikanischen Raketenabwehrsystems Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) in Südkorea hat zu Spannungen zwischen Peking und Seoul geführt. Jetzt gibt es positive Signale für Beziehungen zwischen beiden Ländern. Mehr in einem Kommentar von Ba Thi.
 Südkoreas Präsident Moon Jae-in (r.) und Chinas Außenminister Wang Yi beim Treffen in Seoul. (Foto: Yonhap/ Reuters) |
Nachdem Südkorea im Juni 2017 das amerikanische THAAD-Raketenabwehrsystem stationierte, sind die Beziehungen zwischen den in Nordostasien einflussreichsten Ländern China und Südkorea angespannt. China hat zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Zusammenarbeit mit Südkorea in Tourismus, Handel und Diplomatie zu beschränken.
Aufgrund der realistischen Bedürfnisse haben beide Seiten sich allerdings angestrengt, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern. Bewerkenswert waren zwei Gipfeltreffen zwischen Chinas Staatspräsident Xi Jinping und Südkoreas Präsident Moon Jae-in im Rahmen des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) im November 2018 in Papua-Neuguinea und am Rande des G20-Gipfeltreffens im Juni im japanischen Osaka. Dabei konzentrierten beide Staatschefs sich allerdings auf das nordkoreanische Atomprogramm, die Handelsliberalisierung und internationale Fragen. Die Verbesserung der bilateralen Beziehungen, vor allem Fragen bezüglich des THAAD-Raketenabwehrsystems, seien noch nicht beachtet worden.
Das Treffen zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae-in und Chinas Außenminister Wang Yi am 5. Dezember im südkoreanischen Präsidentenpalast wurde als positives Signal für den Prozess zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen betrachtet. Das war der erste Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi in Seoul, seitdem sich die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern wegen des Streits um das THAAD-Raketenabwehrsystem verschlechtert hatten. Bei dem Treffen betonte Südkoreas Präsident, Moon Jae-in die Wichtigkeit der Seoul-Peking-Partnerschaft bei der Reaktion auf Sicherheitsherausforderungen und andere Herausforderungen. Gleichzeitig rief der südkoreanische Staatschef China auf, den Prozess zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel weiterhin zu unterstützen. Die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel hat für die südkoreanische Regierung Priorität. China ist das Land, das einen großen Einfluss auf diesen Prozess hat.
In einer Mitteilung nach dem Treffen hat der südkoreanische Präsidentenpalast seine Hoffnung ausgedrückt, dass Chinas Staatschef Xi Jinping im Jahr 2020 Südkorea einen Staatsbesuch abstatten werde. Dies werde die strategische Partnerschaft zwischen beiden Staaten vertiefen.
Auf einer Pressekonferenz am selben Tag in Peking bekräftigte Chinas Außenamtssprecherin Hua Chunying, China und Südkorea seien sich darüber einig, Fragen bezüglich des THAAD-Raketenabwehrsystems und andere Fragen für beide Staaten zufriedenstellend zu klären.
Analytikern zufolge werden China und Südkorea im Interesse des jeweiligen Landes sich anstrengen, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern. Dies werde zur Stabilität und zum Wohlstand in der Region und in der Welt beitragen.