RCEP – Neue Struktur des regionalen und internationalen Handels

(VOVWORLD) - Auf dem 37. ASEAN-Gipfel haben die zehn ASEAN-Länder und fünf Partnerländer China, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland unter Leitung Vietnams am Sonntag dem 15. November das regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaftsabkommen RCEP unterzeichnet. Die Unterzeichnung folgte nach acht Jahren Verhandlung. Das RCEP-Abkommen könne dem regionalen und internationalen Handel neue Struktur und neue Impulse bringen. 
RCEP – Neue Struktur des regionalen und internationalen Handels - ảnh 1 Die Länder unterzeichnen das RCEP-Abkommen. (Foto: Baodautu.vn)

Mit 15 Mitgliedern ist das RCEP-Abkommen ein modernes, umfassendes und hoch qualitatives Abkommen. Neben konkreten Artikeln und Verpflichtungen über Marktöffnung, Vereinfachung der Zollabfertigung und Ursprungsregeln enthält das RCEP-Abkommen auch Kapitel über geistiges Eigentum, elektronischen Handel, Konkurrenzen, kleine und mittlere Unternehmen, Zusammenarbeit in Wirtschaft und Technik und Regierungseinkauf.

Das größte Freihandelsabkommen der Welt und Hoffnung auf neuen Sprung

Verhandlungen für das RCEP-Abkommen begannen Ende 2012 zwischen den zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten und sechs Dialogpartnern, nämlich China, Japan, Südkorea, Indien, Australien und Neuseeland. Im November 2019 stieg Indien aus den Verhandlungen aus. Schätzungsweise kann das RCEP-Abkommen einen Markt von etwa 2,2 Milliarden Verbrauchern haben, der ein gesamtes Bruttoinlandsprodukt von knapp 49 Billionen US-Dollar schafft. Das entspricht etwa 30 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes der Welt. Deshalb sind viele der Meinung, dass das RCEP-Abkommen das weltgrößte Freihandelsabkommen ist. Dazu der Wirtschaftsexperte Vo Tri Thanh:

„Dieses Abkommen hat zuerst die große symbolische Bedeutung für die Liberalisierung des Handels und der Investitionen in der Region. Die ASEAN und die Partnerländer bekräftigen weiterhin, dass die Liberalisierung des Handels und der Investitionen natürlich ist, trotz vieler  Schwierigkeiten. Das RCEP-Abkommen ist bisher das weltgrößte Freihandelsabkommen und dabei spielt in der ASEAN eine zentrale Rolle. Das RCEP-Abkommen spiegelt den Zusammenschluss der ASEAN wider, bei dem die Liberalisierung mit der Zusammenarbeit verbunden ist.“

Laut Experten wird das RCEP-Abkommen als ein neuer Impuls für den internationalen Handel bezeichnet. Die Zölle werden fast zu 90 Prozent abgeschafft. Das RCEP-Abkommen hat klare Regeln über grenzüberschreitenden Handel und Investitionen und viele günstige Regeln für den elektronischen Handel.

RCEP – besondere Eindrücke Vietnams und der ASEAN im Jahr 2020

2020 ist ein schwieriges Jahr für Vietnam als abwechselnder Vorsitzender der regionalen umfassenden Wirtschaftspartnerschaft RCEP. Der Trend zur Subvention taucht in vielen Ländern auf und dies führt zu Schwierigkeiten bei Verhandlungen für  Freihandelsabkommen. Auch die geänderten Beziehungen zwischen Großmächten erschweren die Verhandlungen. Wegen der lang andauernden Covid-19-Epidemie wurde der Plan für die Verhandlungen geändert. Die Epidemie hat den Ländern auch bei Gabe von Verpflichtungen zur Weltwirtschaftsintegration erschwert. Jedoch hat Vietnam die Rolle als ASEAN-Vorsitzender 2020 und die zentrale Rolle der ASEAN entfaltet, damit das RCEP-Abkommen unterzeichnet werden konnte. Dazu Premierminister Nguyen Xuan Phuc:

„Die Unterzeichnung des RCEP-Abkommens nach mehreren Jahren der Verhandlungen ist unser Stolz und ein großer Erfolg. Die ASEAN-Länder haben gemeinsam mit ihren Partnerländern Fundamente für eine neue Zusammenarbeitsphase geschaffen, die der Entwicklung entspricht und allen Ländern in der Region Interesse bringen wird.“

Das RCEP-Abkommen wird in Kraft treten, wenn sechs ASEAN-Länder und drei von fünf Partnerländern das Abkommen ratifizieren. Mit der Unterzeichnung des Abkommens hat Vietnam gemeinsam mit der ASEAN dazu beigetragen, neue Zusammenarbeitsmechanismen der Region zu gestalten.

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