Vorwand der USA, um den Iran zurück zum Verhandlungstisch zu zwingen

(VOVWORLD) - Obwohl die Huthi-Rebellengruppe im Jemen bestätigte, dass sie den Angriff vom 14. September auf saudische Ölanlagen ausgeübt hatte, richtet sich die internationale Aufmerksamkeit nun auf den Iran, nachdem die USA und ihre Verbündeten im Nahen Osten versuchten, den Iran dafür verantwortlich zu machen. Die Situation wurde verschärft, als der US-Präsident am Mittwoch einen Befehl erließ, nach dem der Iran heftiger bestraft wird. Der Iran erklärte dagegen, auf alle Provokationen angemessen zu reagieren. Die USA suchen wahrscheinlich nach Wegen, um den Iran zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen. Das ist aber nie einfach. 

Huthi-Kämpfer im Jemen gaben bekannt, Drohnen zum Angriff auf die beiden Ölraffinerien Abqaiq und Khurais im Osten Saudi-Arabiens eingesetzt zu haben. Dies gelte als Vergeltungsmaßnahme gegen die Luftangriffe der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition während eines fünfjährigen Krieges im Jemen. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition im Jemen sagte jedoch, dass zwei Raffinerien in Saudi-Arabien mit Waffen aus dem Iran angegriffen wurden. Der Sprecher der Koalition sagte, die Angriffe stammten nicht aus dem Jemen und die Huthi-Rebellen übernahmen die Verantwortung für etwas, was sie gar nicht gemacht hätten.

Immer mehr Vorwürfe

Kurz nach dem Vorfall warfen US-Präsident Donald Trump und US-Verbündete im Nahen Osten dem Iran vor, der Täter zu sein. Sie sagten, es gebe keine Beweise dafür, dass die Angriffe aus dem Jemen stammten. Sie sind der Meinung, dass die Angriffe vom Iran unterstützt wurden. US-Außenminister Mike Pompeo flog sofort nach Saudi-Arabien, um die Möglichkeit von Vergeltungsmaßnahmen zu erörtern. US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte, die USA und ihre Verbündeten würden zusammenarbeiten, um eine Ordnung auf der Grundlage internationaler Regeln zu schützen, die vom Iran gestört werde. Währenddessen befahl Präsident Trump Finanzminister Steven Mnuchin, die Sanktionen gegen den Iran zu verschärfen. Die saudischen Behörden veröffentlichten Bilder der Trümmer, die am Ort der Angriffe auf zwei Ölraffinerien gefunden wurden. Sie seien Wracke iranischer Marschflugkörper und Drohnen, hieß es.

Als Reaktion darauf bestritt der iranische Außenminister Dschawad Sarif die Rolle des Iran in den Angriffen auf saudische Ölraffinerien. Er bekräftigte, die USA waren bei Ausübung des Drucks auf den Iran gescheitert und führten nun die Strategie zur Täuschung. Der Iran warnte auch davor, sofort auf alle US-Aktionen gegen den Iran zu reagieren.

Iran zurück zum Verhandlungstisch zwingen

Die internationale Öffentlichkeit kennt schon lange die Drucktaktik der USA, den Iran wieder zu Atomgesprächen zu zwingen. In diesem Fall forderten viele Länder eine objektive und gründliche Untersuchung. Die Vereinten Nationen entsandten auch Experten nach Saudi-Arabien, um eine internationale Untersuchung der Angriffe gemäß einer Resolution des UN-Sicherheitsrates zum iranischen Atomabkommen 2015 und einer anderen Resolution über ein Waffenembargo gegen den Jemen zu führen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte, die Welt könne nicht existieren, wenn es zu einem großen Konflikt im Golf käme. Er betonte die Notwendigkeit, Handlungen zu vermeiden, die die Situation eskalieren würden.

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben wieder zugenommen, seitdem Präsident Trump den Rückzug aus dem Atomabkommen zwischen dem Iran und den Großmächten im Jahr 2015 angekündigt hat. Seitdem haben die USA die Sanktionen gegen den Iran schrittweise wieder verhängt und verschärft, vor allem im Bereich Ölexport.

Der Vorwurf der USA gegen den Iran bezüglich der Angriffe auf die beiden saudischen Ölraffinerien zeigt erneut, dass die USA Druck auf den Iran ausüben wollen, um ein neues Atomabkommen zu erreichen. Solche Vorwürfe bestehen wahrscheinlich fort, bis sich die Seiten darauf einigen, zurück zum Verhandlungstisch zu kehren. Im schlimmsten Fall könne es zu einem Konflikt in der ganzen Region kommen.

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