Wiederbelebung des Iran-Atomabkommens: Mehr Chance aber auch Herausforderungen

(VOVWORLD) - Nach der Verhandlung in den vergangenen eineinhalb Jahren haben alle Seiten des iranischen Atomabkommens von 2015, oder dem Gemeinsamen umfassenden Aktionsplan (JCPOA), die Meinungsverschiedenheit zum Teil beseitigt. Dadurch wird die Perspektive für eine endgültige Vereinbarung zur Wiederbelebung des Atomdeals gefördert. Allerdings steht der restliche kurze Weg noch vor Herausforderungen und braucht damit Anstrengungen und guten Willen aller Seiten. 
Wiederbelebung des Iran-Atomabkommens: Mehr Chance aber auch Herausforderungen - ảnh 1Der hohe Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Josep Borrel. (Foto: AFP/VNA)

Am Mittwoch hat die iranische Regierung berichtet, dass sie die Antwort der USA über die Wiederbelebung von JCPOA bekommen hat. In einer Erklärung hat der Sprecher des iranischen Außenministeriums Nasser Kanaani bestätigt, Teheran prüfe gewissenhaft die Antwort aus Washington, um ein passendes Feedback zu geben. Nach Meinungen der Analytiker spielt die Reaktion des Iran auf die Antwort der USA auf den von der EU vorgeschlagenen Textentwurf entscheidende Rolle dafür, ob JCPOA bald wiederaufgenommen wird. Zuvor haben fast alle betroffenen Seiten von JCPOA, darunter die USA, Großbritannien, Frankreich, China, Russland und Deutschland, bestätigt, dass es Fortschritte bei der Verhandlung über die Wiederaufnahme von JCPOA gibt. 

Wichtige Fortschritte

Ein Tag vor der offiziellen Erklärung des Iran hat der hohe Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Josep Borrel gesagt, dass ein Abkommen über das iranische Atomprogramm am frühesten in dieser Woche erreicht werden könne. In seiner Erwiderung zuvor hat der Iran einige Änderungen empfohlen, die von Josep Borrel als akzeptabel bezeichnet wurden. Anschließend wurden der Textentwurf zur Wiederbelebung und die Erwiderung des Iran von der EU an die betroffenen Seiten wie die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland geschickt. Laut Borrel waren die meisten Länder mit den Empfehlungen des Iran einverstanden. 

In dieser Situation gab der russische Außenminister Sergej Lawrow am 22. August die russische Zustimmung zu dem Textentwurf der EU. Auch der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price betonte, ein Abkommen zu erreichen, sei realisierbarer als vor zwei Wochen. Laut internationalen Analytikern beweisen die jüngsten Reaktionen aller Seiten den Fortschritt bei der Wiederbelebung des iranischen Atomabkommens, obwohl die neuen Empfehlungen des Iran noch nicht bekannt gemacht wurden. Um ein endgültiges Abkommen zu erzielen, müssen sich alle Seiten anstrengen und besonders ihren guten Willen eindeutig beweisen. Die jüngste Verhandlung zeige, dass der Aufbau des Vertrauens zwischen den Seiten, das als das wichtige Fundament für das Einhalten des Abkommen gilt, noch herausfordernd ist. 

Weiterer Aufbau des Vertrauens

Vor der Antwort der USA auf den Textentwurf der EU zur Wiederbelebung des Atomdeals hat der Sprecher des iranischen Außenministeriums Nasser Kanaani am 22. August Washington vorgeworfen, die Mühe zur Wiederbelebung des iranischen Atomabkommens zu verlangsamen. Er kritisiert auch die EU, dass sie keine notwendige Aktion gegenüber den USA gezeigt habe. Am selben Tag warnte der US-Außenamtssprecher Ned Price, es gebe immer noch Fragen über die Änderungen, die vom Iran für den Textentwurf der EU gegeben wurden. Laut den Analytikern ist der Aufbau des gegenseitigen Vertrauens die größte Herausforderung, um den Atomdeal wiederzubeleben. Besonders wenn die Welt komplizierte Änderungen erlebe und vor großer Gefahr eines Atomkriegs stehe, sei der Aufbau des Vertrauens zwischen allen Seiten von JCPOA äußerst wichtig. So sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres am 22. August. Ferner kann die Wiederbelebung des iranischen Atomabkommens ein Vorbild zur Lösung zahlreicher anderer Sicherheitsherausforderungen sein.

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