(VOVworld) – In einer Großstadt wie Ho Chi Minh Stadt leben und arbeiten zu können, ist der Traum zahlreicher Menschen. Der Arzt Luan Thanh Truong hat seinen Geburtsort Ho Chi Minh Stadt verlassen, um in der armen Gegend Can Gio zu arbeiten.

Arzt Luan Thanh Truong untersucht Patienten in der armen Gegend Can Gio.

 

Can Gio liegt in der Umgebung von Ho Chi Minh Stadt. Auf dem Weg dorthin gibt es in ein paar Dutzend Kilometer nur Mangrovenwälder und keine Häuser. Aber in den vergangenen Jahren ist Luan Thanh Truong, der Leiter der Krankenstation der Gemeinde Thanh An im Kreis Can Gio, häufig hier entlang gefahren. Um ihn treffen zu können, muss man über 70 Kilometer vom Zentrum in Can Gio fahren und dann weiter mit dem Boot zu Inselgemeinde Thanh An. Die Station hier wurde neu gebaut und von den Bewohnern sogar als Krankenhaus bezeichnet. Nguyen Thi Le, eine Bewohnerin, hat schöne Erinnerungen an den Arzt Luan Thanh Truong.

“Wer hier schwer krank ist, wird von Truong behandelt und braucht nicht mehr auf’s Festland zu fahren. Alle lieben den Arzt. Damals hatte ich einen Auswuchs und kein Geld für die Operation. Truong hat mich mit umgerechnet etwa 40 Euro unterstützt. Wir haben keine Sorgen mehr, wenn er hier bei uns lebt.”

Das Leben der Bewohner der Inselgemeinde Thanh An wird vom Meer, Fischfang oder der Salzproduktion beeinflusst. Die harte Arbeit und die schwierigen Lebensbedingungen wirken sich negativ auf die Gesundheit der Einheimischen aus. Viele sind oft krank und müssen Truong oft besuchen. Sie bekommen kostenlose Medikamente und sogar Geld von ihm. Derzeit versorgt er eine sehbehinderte alte Frau in der Gemeinde Thanh An. Er bestellt das Essen für sie im Geschäft von Do Thi No. Dazu sagt die Geschäftsbesitzerin.

„ Truong ist bei den Menschen hier sehr beliebt. Er bestellt Reisportionen für die arme Frau und bezahlt das Geld pro Monat. Er verschenkt Geld und sogar Haushaltsdinge an arme Familien. Wer schwer krank ist und ins Krankenhaus auf dem Festland fahren muss, wird von Truong mit Geld unterstützt.”

Fast alle Familien in Thanh An haben die Telefonnummer des Arztes. Wenn sie schwer krank sind, rufen sie ihn an und er kommt zu ihnen nach Hause. Früher gab es keine Geburtshelferin, so musste er auch diese Aufgaben allein erfüllen. Jedes Jahr gibt es fünf bis zehn Frauen, denen er bei der Geburt hilft. Er lebt schon seit mehr als zehn Jahren in der Inselgemeinde Thanh An. Davor  arbeitete er vier Jahre in der Krankenstation der Gemeinde Ly Nhon. Damals hatte er Chance, in der Großstadt zu arbeiten. Er hat aber abgelehnt und entschied sich, in dem armen entlegenen Gebiet tätig zu werden. Er sagt, die Menschen dor kämen meistens aus armen Verhältnissen und brauchten deswegen einen Arzt.

“Die Ausstattung hier ist beschränkt. Aber wenn alle gemeinsam helfen, kann ich meine Patienten besser versorgen und sie können ihre schweren Krankheiten schneller bewältigen. Dann fühle ich mich sehr wohl. Dieses Gefühl hilft mir, dass ich nicht mehr brauche zu überlegen, ob ich hier oder in der Großstadt arbeite. Hier kann ich mit eigener Kraft und Enthusiasmus vielen helfen, vor allem den armen Menschen.”

Das Leben der Menschen in der Inselgemeinde Thanh An ist äußerst schwierig. Wenn jemand schwer krank wird, muss er mit dem Boot ins Krankenhaus gebracht werden und das kostet viel Zeit. Wenn er nicht rechtzeitig ins Krankenhaus kommt, kann es sehr gefährlich für das Leben bedeuten, sagt Le Thanh Van, der Vize-Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Thanh An.

“Die beruflichen Kenntnisse und die Moral von Arzt Truong werden von den Menschen hier hoch geschätzt. Er ist immer fröhlich und bereit, die Patienten zu betreuen. Die Untersuchungen und Behandlungen in der Station der Gemeinde verlaufen deswegen gut.”

In der armen Inselgemeinde Thanh An ist das Verkehrssystem noch nicht ausgebaut. Es mangelt noch an Strom, Wasser und vor allem an medizinischer Versorgung. In dieser Situation schenken die Patienten aber dem Arzt Luan Thanh Truong ihr volles Vertrauen und  ihren Respekt.