Hoang An, eine alte Pagode in Hanoi


(VOVworld) – Die Hoang An-Pagode ist ruhig am Westsee in Hanoi gelegen, inmitten des Dorfes für Zierpflanzen Quang Ba. Sie ist eine der ältesten Pagoden in Hanoi und eine historische Gedenkstätte im Nordwesten der Hauptstadt.


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Die ruhige Atmosphäre in der Pagode. (Foto: btgcp.gov.vn)



Nach alten Dokumenten entstand das Dorf Quang Ba in der Zeit des Königs Phung Hung im Jahr 791. Heute ist Quang Ba nicht nur ein bekanntes Dorf für Zierpflanzen, dort gibt es außerdem viele traditionelle kulturelle Besonderheiten. Man kann Spezialitäten wie Tee mit Lotusaroma genießen und Kumquat-Bäumchen bewundern. Durch die lebhaften Straßen der Stadt erreicht man die Hoang An-Pagode.

Der Legende nach wurde die Hoang An-Pagode in der Ly-Dynastie von 1019 bis 1088 erbaut. Eine Erneuerung gab es erstmals im Jahr 1628. Auf einer Steintafel der Pagode, auf der die Geschichte eingraviert ist, steht: Prinzessin Nguyen Thi Ngoc Tu baute die Pagode umfangreich um. Bis heute hat die Pagode ihre wunderbare Architektur behalten. Vor der Hauptpagode befindet sich der Glockenturm. Die alten Longanbäume beschatten den großen Ziegelhof der Pagode. In der Hauptpagode stehen noch die originalen Wände, die mit Türen aus sehr altem Holz verschlossen werden. Eine Besonderheit sind die 30 Statuen, die im 17. und  18. Jahrhundert aufgestellt wurden. Die Details der Statuen sind sehr fein geschnitten. Die Statue von Quan Am Nam Hai beispielsweise hat ein sanftes Gesicht, trägt eine Kutte mit vielen Falten und sitzt auf einem Lotusthron. Diese Statuen begeistern noch heute die Bildhauer. Der Kunstforscher Nguyen Do Bao hat viel Zeit in der Pagode verbracht.

„Die Statuen sind in ihrer Gestaltung sehr unterschiedlich. Ich habe das Gefühl, dass die Statuen nach realen Personen gestaltet wurden. Es könnte das Gesicht eines Dorfvorstehers oder eines alten Mannes aus dem Dorf sein, auf jeden Fall eine hoch angesehene Persönlichkeit. In den Statuen vermittelt sich die Kreativität der damaligen Bildhauer.“

In der Pagode gibt es eine große Glocke, die im Jahr 1743 gegossen wurde. Sie ist 1,50 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 0,80 Meter. Viele alte Steintafeln und Turmgräber stehen im Schatten der großen Magnolienbäume. Nguyen Do Bao ist von der Pagode sehr beeindruckt.

„Obwohl sie heute im Stadtzentrum liegt, ist die Pagode von einem großen Gelände mit vielen Bäumen umgeben. Die Straßen wurden um die Pagode herum gebaut. Die Anwohner haben ihre Häuser nicht so hoch gebaut und diese werden von Bäumen bedeckt. Deshalb haben wir das Gefühl, dass sich die Pagode weit weg vom Stadtzentrum befindet. Der Raum erscheint nahezu wie früher, ohne Lärm. Man kann sich in der ruhigen Atmosphäre entspannen und den religiösen Raum genießen.“

1991 wurde die Hoang An-Pagode vom Kulturministerium als Nationale Gedenkstätte anerkannt. Sie ist inzwischen ein beliebtes Besuchsziel für Besucher aus dem In- und Ausland. In der Pagode spürt man einen Hauch der alten Kulturzüge Hanois innerhalb des modernen, pulsierenden Hanoi.

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