(VOVWORLD) - Experten für Meereswirtschaft zufolge soll Ho-Chi-Minh-Stadt nach der Fusion mit Binh Duong und Ba Ria – Vung Tau zu einer Megastadt mit dem Schwerpunkt auf Meereswirtschaft werden. Die Zusammenlegung der drei Verwaltungseinheiten ist nicht nur eine Änderung administrativer Grenzen, sondern eröffnet auch eine bedeutende strategische Chance.
Experten für Meereswirtschaft zufolge ist die Transportinfrastruktur ein Engpass in den Seehäfen. (Foto: Luu Son) |
Jede der drei Regionen verfügt über spezifische Vorteile: Ho-Chi-Minh-Stadt fungiert als wirtschaftlicher Motor, Binh Duong ist ein Produktionszentrum und Ba Ria – Vung Tau gilt als Tor zur Welt. Dieser neue Raum spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Logistik-Wertschöpfungskette des Südens.
Der Zusammenschluss optimiert nicht nur logistische Abläufe, sondern schafft ein nahtloses Verbindungssystem von der Produktion bis zum Export. Dadurch eröffneten sich Chancen, mehr ausländische Direktinvestitionen (FDI) anzuziehen und ein starkes Wachstum in der Zukunft zu erzielen.
Pham Anh Tuan, Generaldirektor des Beratungsunternehmens Portcoast, ist der Meinung, dass die mangelhafte Anbindung der Infrastruktur derzeit das Wachstum von Ho-Chi-Minh-Stadt bremse. Autobahnprojekte und Bauprojekte von Ringstraßen 3 und 4 sollten beschleunigt werden. Zudem arbeite der Containerhafen Cat Lai derzeit über seiner Kapazitätsgrenze und verursache Engpässe in der Lieferkette, während der Hafen Cai Mep – Thi Vai sein Potenzial aufgrund fehlender Anbindungsinfrastruktur noch nicht voll ausschöpfen könne. Dazu Pham Anh Tuan:
„Die entsprechenden Planungen liegen vor und werden schrittweise vervollständigt. In kommenden Jahren werden die Ringstraßen 3 und 4 fertiggestellt und das Netz der Binnenschifffahrtsverbindungen sowie der Küstentransport sich stabilisieren.“
In Zukunft soll der Warenverkehr über die Häfen jedoch reibungsloser fließen.. (Foto: Luu Son) |
Der Generalsekretär der Association of Southeast Asian Ports, Nguyen Xuan Ky, weist darauf hin, dass die derzeit in Bau befindlichen Infrastrukturprojekte in den nächsten zwei bis drei Jahren das Verkehrsbild des Nordostens deutlich verändern werden.
„Wenn wir die Verkehrsadern freimachen, werden große Konzerne in die Stadt investieren. Sie könnten hier ihren Hauptsitz errichten und Waren von hier aus in die USA exportieren.“
Die Konferenz der Parteiorganisation von Ho-Chi-Minh-Stadt der Amtszeit 2025-2030 hat festgelegt, dass die Planung und Entwicklung der Freihandelszonen neuer Generation eine der Schwerpunktaufgaben seien. Diese Freihandelszonen sollten im Einklang mit der Entwicklung intelligenter Logistikzentren, internationalen Umschlaghäfen und Frachtflughäfen stehen.
Hafenunternehmen erwarten bahnbrechende politische Maßnahmen für die Seehäfen in Ho-Chi-Minh-Stadt. (Foto: Luu Son) |
Um die Stärken der einzelnen Gebiete weiter zu fördern, gehen viele Unternehmen davon aus, dass die Regierung den Hafen Cai Mep - Thi Vai zügig zu einem internationalen Umschlaghafen ausbauen sollte. Gleichzeitig sollten eine Verbindungsstraße Can Gio – Vung Tau und eine Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke Ho-Chi-Minh-Stadt – Ba Ria – Binh Duong gebaut werden.
Laut Nguyen Van Hai, einem Vertreter des Transport- und Logistikunternehmens in Cai Mep, soll Ho-Chi-Minh-Stadt eine Gesamtplanung erstellen, die Produktionszentren, Absatzmärkte und Tore für den Export verbindet.
„Als Unternehmen im Transport- und Logistikbereich in der Region Cai Mep begrüßen wir das Vorhaben zur Entwicklung der Freihandelszone Cai Mep Ha. Wir hoffen, dass die Regierung günstige Bedingungen schafft, damit diese Zone schnell entsteht und Unternehmen sich entwickeln können, somit auch stärkere Beiträge zum Staatshaushalt leisten können.“
Vor dem Hintergrund eines zunehmend harten Wettbewerbs im Bereich der Seehäfen sind die verstärkten Investitionen in Häfen ein wichtiger Schritt für Ho-Chi-Minh-Stadt, damit die Stadt ihre Rolle als wirtschaftliche Lokomotive des Landes bekräftigen kann.