40 Jahre der Solidarität und der Einheit des vietnamesischen Volkes

(VOVworld) – In den Tagen des April 1975, als der Süden komplett befreit wurde, haben sich viele Vietnamesen, die für das alte Regime gearbeitet hatten, für einen Verbleib im Heimatland statt im Ausland entschieden. Gemeinsam mit den Revolutionären haben sie die Vergangenheit und die Verluste beider Seiten vergessen und gemeinsam die Stadt Ho Chi Minh ausgebaut. 

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Blick auf den Markt Ben Thanh in Ho Chi Minh Stadt. (Foto: Cao Thoa)


Nguyen Van Hung wohnt zurzeit im Wohnviertel 14 des Stadtbezirks Go Vap. Er war früher ein Offizier des Saigon-Regimes. Nachdem der Süden befreit und das Land vereinigt waren, nahm er für zwei Jahr an einem politischen Kurs teil. Danach führte er ein Fastfood-Geschäft mit seiner Familie:

„Der Staat hat niemanden unterdrückt. Ich habe die Bürgerrechte genossen und mein Leben frei geführt. Das Land entwickelt sich derzeit stark. Die politische Lage ist stabil. Den Jugendlichen können sich frei entfalten.“ 

Im April 1975 entschied sich die Familie von Phan Hoan Ngoc Tuyet aus dem Stadtbezirk Nr. 12, nicht in den USA zu leben, sondern in ihrer Heimat zu bleiben. Dort wollten sie damals, trotz zahlreicher Schwierigkeiten, ein neues Leben beginnen. Tuyet freute sich darüber, dass ihre Familie nicht diskriminiert wurde, sondern von der lokalen Behörde und den Mitbewohnern bei schwierigen Situationen unterstützt wurde, erzählt Tuyet:

“Die Vergangenheit sollten wir vergessen. Nun wollen wir auf den Aufbau der Heimat achten. Wir haben einen Sohn, der seit seiner Geburt an den Auswirkungen von Dioxin leidet. Daher werden wir vom Staat unterstützt. Zum Beispiel sind wir kostenlos krankenversichert oder wir bekommen jeden Monat einen kleinen Zuschuss. Auch bei jedem Neujahrsfest Tet erhalten wir finanzielle Unterstützung von etwa 45 Dollar. Wir können sogar mit dem Bus kostenlos fahren.”

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Der ehemalige Direktor des Kinderkrankenhauses 2, Professor Tran Dong A. (Foto: VOV)


Zahlreiche andere Menschen, die früher für das Saigon-Regime gearbeitet haben, engagierten sich nach 1975 für die Entwicklung von Ho Chi Minh Stadt sowie für das Land. Der ehemalige Direktor des Kinderkrankenhauses 2, Professor Tran Dong A, ist einer von ihnen. Gleich nach der Befreiung des Südens hat er am Kinderkrankenhaus 2 gearbeitet. Sein Leben hat sich seitdem geändert. Mit seiner fachlichen Fähigkeit und dem Enthusiasmus hat er tausende von Kindern behandelt, die eine angeborene Krankheit hatten, darunter die weltbekannte Operation zur Trennung der Zwillinge Viet-Duc. Die Zwillinge stammten aus einem der am meisten von giftigem Dioxin verseuchten Gebiete. Sie waren an den Beckenknochen zusammengewachsen, hatten nur zwei Beine und ein Geschlecht. Mit seinen Beiträgen zum Gesundheitswesen hat der Staat ihm den Ehrentitel “Arzt des Volkes” und “Held der Arbeit” verliehen. Dazu sagt Arzt Tran Dong A:

“Da die Kämpfe damals erbittert waren, konnte ich nicht vom Frieden träumen. Dieser Traum wurde am 30. April 1975 realisiert. Deswegen habe ich mich entschieden, in meiner Heimat zu bleiben. Die Politik Vietnams richtet sich auf den Zusammenhalt und die nationale Versöhnung, sowie die internationale Arbeit. Ich glaube, dass die Auslandsvietnamesen, die die Heimat und das Land lieben, zurückkehren sollten. In meinem Krankenhaus haben sich viele meiner Freunde, die damals ins Ausland ausgewandert sind, an freiwilligen Operationen beteiligt.”

Das Land befindet sich nun im Frieden. Die Geschichte über die Solidarität wurde in allen Familien diskutiert. Auf dieser festen Grundlage konzentriert sich das ganze Volk Vietnams nun auf den Aufbau des Vaterlandes. Das ist die Stärke der Willenseinigkeit, des Wunsches nach Frieden und nach nationaler Solidarität der Vietnamesen.

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