(VOVworld) – Während Ackerbau und Fischerei aufgrund der jüngsten schwersten Dürre in der Geschichte im Mekong-Delta einen großen Schaden erlitten haben, blieb die Viehzucht unversehrt. Um die Folgen der Dürre zu beseitigen und die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verringern, konzentrieren sich derzeit viele Provinzen im Mekong-Delta verstärkt auf die Tierzucht. 

Entenzucht im Mekong-Delta. (Foto: baohaugiang.com.vn)

Die Landwirtschaft ist ein führender Wirtschaftssektor im Mekong-Delta. Aber für eine lange Zeit haben sich die Provinzen in dieser Region vor allem auf den Ackerbau und die Fischerei konzentriert, während die Viehzucht keine ausreichende Aufmerksamkeit bekommen hat und in einzelnen Familien im kleinen Umfang betrieben wurde. Ein weiterer Grund dafür ist der instabile Verkaufspreis, der dazu geführt hat, dass die Viehzucht den Bauern kein stabiles Einkommen gesichert hat. Wenn die Bauern stärker in diesen Bereich investieren und eigene Maßnahmen für das Gebiet im Mekong-Delta ergreifen, werde die Effektivität der Viehzucht erhöht, sagt der Vizedirektor der Behörde für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Provinz Ca Mau, Nguyen Van Tranh:

„Um die Viehzucht zu fördern, hat die Provinz Ca Mau einen Plan entworfen, der bestimmt, welche Tierart für die Zucht vor Ort geeignet ist. Beispielsweise werden die Bienenzucht und Kanarienzucht als eine Stärke der Provinz betrachtet, da sie nicht von den Auswirkungen von Dürre und Versalzung betroffen sind. Wir konzentrieren uns außerdem auf die Zucht von Meerenten.“

Aufgrund auftretender Unwetter haben die Bauern im Mekong-Delta ihr Bewusstsein bei der Viehzucht geändert. Statt der Zucht der üblichen Tierarten, wie Geflügel, Rinder oder Schweine, können die Bauern nun Tierarten für die Zucht wählen, die nicht von der Wasserversorgung abhängen, sich gut an schlechte Wetterbedingungen anpassen sowie das vorhandene Futter in der Natur nutzen können, wie Meerenten, Ziegen, Kaninchen, Kanarienvögel, Bienen oder Schlangen. In den vergangenen Jahren wurden Meerenten in den Provinzen Tien Giang, Bac Lieu und Kien Giang gezüchtet. Durch diese Probezucht konnte man die Fähigkeit dieser Tierart zur Anpassung an Dürre und Versalzung feststellen, sagt der Vizeleiter der Generaldirektion für Viehzucht des Landwirtschaftsministeriums Nguyen Van Trong:

„Das Flachland im Mekong-Delta hat Vorteile bei der Viehzucht. Die Anzahl verschiedener Tierarten ist hoch. Die Probleme liegen jedoch in den Maßnahmen, der Technik, der staatlichen Verwaltung und der Förderung der Landwirtschaft. Es ist wichtig, die Tiere entsprechend dem Ausmaß der Versalzung zu züchten.“

Vor kurzem hat das Subinstitut für Viehzucht des Südens der Regierung vorgeschlagen, die Bauern, Genossenschaften und Unternehmen bei der Teilnahme an Investitionen und Anwendung neuer Techniken zu unterstützen, um die Produktivität zu verbessern. Außerdem sollen sie die Eignung heimischer reinrassiger Tiere im großen Umfang untersuchen, um die Produktivität erhöhen zu können. Dies ist eine nachhaltige Maßnahme vor dem Hintergrund der Gefahr der Versalzung aufgrund des Meeresspiegelanstiegs und Klimawandels. Die Bewohner an der Küste, vor allem die armen Bauern, sollen vom Staat bei der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion unterstützt werden. Vizelandwirtschaftsminister Vu Van Tam betonte, dass das Landwirtschaftsministerium der Regierung vorschlagen werde, den Haushalt zu regulieren und technische Maßnahmen zu ergreifen, damit sich die Viehzucht im Mekong-Delta zukünftig weiterentwickeln könne:

„Das Landwirtschaftsministerium ist der Meinung, dass es viele Potentiale und Vorteile für die Wiederherstellung der Viehzucht im Mekong-Delta gibt. Damit können wir in diesem Jahr die möglichen Schäden aufgrund von Versalzung und Dürre verringern. Die Viehzucht ist ein vielversprechender Sektor.“

Die Förderung der Viehzucht im Mekong-Delta soll als ein Vorteil betrachtet werden. Die Bauern in diesem Gebiet sollen diesen Bereich umstrukturieren und ihn als genauso wichtig wie Ackerbau und Fischerei betrachten. Die Provinzen vor Ort sollen eine geschlossene Wertschöpfungskette bei der Entwicklung der Zuchtmodelle schaffen. Dadurch kann die landwirtschaftliche Produktion durch die Förderung der Viehzucht verbessert werden, um den Bauern eine hohe wirtschaftliche Effektivität zu sichern und dadurch ihre Lebensumstände zu verbessern.