Das altertümliche Dorf Dong Ngac in Hanoi

(VOVWORLD) - Das Dorf Dong Ngac befindet sich etwa zehn Kilometer von Hanoi entfernt am Ufer des Roten Flusses. Es hat bis heute seine Ursprünglichkeit bewahrt. Seine Gründung ist eng mit der Entwicklung der ehemaligen Zitadelle Thang Long verbunden.
Das altertümliche Dorf Dong Ngac in Hanoi - ảnh 1Die Steinstele des Dorfes Dong Ngac, wo Namen der früheren Mandarinen und Akademieker geschrieben wurden. (Foto: VOVworld) 

Das Dorf Dong Ngac gehört heute zum Stadtbezirk Bac Tu Liem in Hanoi und ist schon mehr als 400 Jahre alt. Über Jahrhunderte hinweg wurde die Architektur des altertümlichen Dorfes bewahrt. Jede Gasse hat eine vordere Eingangstür in Richtung des Roten Fluss und eine Hintertür in Richtung der Felder. Diese Architektur entsprach früher der chinesischen Harmonielehre Feng-Shui. Entlang des Weges ins Dorf haben die Gassen noch ihre alten Namen beibehalten. Nach der Tradition des Dorfes mussten die Frauen vor ihrer Heirat 300 Ziegelpflastersteine abgeben, mit denen der Dorfweg gepflastert wurde. Im Dorf Dong Ngac werden bis heute viele alte Häuser bewahrt. Viele Bewohner des Dorfes waren in der späten Le-Dynastie, Mac-Dynastie und Nguyen-Dynastie Mandarine. Deshalb wurden diese Häuser aufwendig und groß gebaut. Die Säulen wurden meistens aus wertvollem Holz hergestellt. Der Lack auf jeder Säule, das Spruchpaar und die horizontalen Lacktafeln sind bis heute erhalten. Dazu sagt Do Quoc Hien, der Vorsteher der Do-Familien.

„Das Dorf Ve hatte früher sechs Ortschaften und heute vier Wohnviertel. Es gibt in unserem Dorf etwas mehr als 100 Häuser, die schon mehr als 100 Jahre alt sind. Die klassischen Häuser der Vietnamesen haben normalerweise drei Zimmer. Im mittleren Zimmer werden die Vorfahren geehrt. Der Vorsteher einer Familie ist zuständig dafür, sich um das Haus der Vorfahren zu kümmern. Dieses Haus hat normalerweise die Skulptur eines Buches, einer gerollten Urkunde oder eines Pinsels auf dem Tor oder ein Spruchpaar.“

Das altertümliche Dorf Dong Ngac in Hanoi - ảnh 2 Das Tor des Dorfes Dong Ngac. (Foto: VOVworld) 

In der Architektur der alten Häuser in Dong Ngac wurden französische und vietnamesische Stilelemente gemischt. Zwischen diesen Häusern befinden sich Villen mit französischen Architektur, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurden. Die Besitzer sind Akademiker, die im Ausland studiert haben oder reiche Händler. Das Gemeindehaus des Dorfes Dong Ngac ist eine der einzigartigen Einrichtungen im Dorf. Es wurde im Jahr 1635 gebaut und in ihm werden die drei Dorfgründer und die Dorfheiligen geehrt. Die 100 Namen der Mandarine des Dorfes werden ebenfalls hier bewahrt. Vor allem wird bis heute die Sammlung von 48 Holzbildern im Gemeindehaus aufbewahrt, die von den populären Berufen und Handwerken der feudalistischen Zeit handeln. Pham Quang Dai, ein Dorfältester erzählt.

„Das Gemeindehaus des Dorfes hat eine klassische Architektur. Das heißt, zwei Haupthäuser werden durch zwei lange Korridore verbunden. Aus der Vogelperspektive sieht es aus wie der Kopf eines Drachen. Das Tor mit drei Eingängen ist die Nase des Drachen und die zwei Brunnen sind die Augen. Der Hauptraum ist wie die Kopfspitze und die Hinterhäuser sind der Hals des Drachen.“

Die Pagode des Dorfes Ve wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Sie ist ein nationales Kulturerbe. Phan Trac Thuat, ein Dorfältester ist stolz auf die klassische Architektur der Pagode.

„Das Dorf Ve hat eine langjährige Kultur. Das Gemeindehaus und die Pagode wurden großartig in der Le-Dynastie erbaut. Die klassischen Häuser vieler Familien wurden kunstvoll errichtet. Während der Feste des Dorfes ehren die Bewohner die Vorfahren. Dadurch beten sie um Glück und Wohlstand.“

Bis heute werden die 45 kaiserlichen Loburkunden von der Le-Dynastie bis zur Nguyen-Dynastie im Dorf Dong Ngac aufbewahrt. Es ist das einzige Dorf in Vietnam, das bislang eine Loburkunde des Königs Quang Trung besitzt. Die Bewohner in Dong Ngac bewahren die Loburkunde für das Dorf, weil sie zu den Schätzen ihrer Vorfahren gehört. 

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