(VOVWORLD) - In diesen Tagen, wenn das Hochwasser ins Mekong-Delta zurückkehrt, herrscht im Dorf für Netzherstellung Thom Rom in Can Tho geschäftiges Treiben. Dutzende Familien arbeiten Tag und Nacht, um rechtzeitig genug Fanggeräte für den Markt bereitzustellen.
Die Haushalte im Dorf Thom Rom beschäftigen sich derzeit nicht nur mit der Netzherstellung, sondern auch mit der Herstellung vieler anderer Fischereigeräte. (Foto: Tan Phong) |
Das Dorf Thom Rom liegt an der Nationalstraße 91 im Wohnviertel Thoi Long in der Stadt Can Tho und entstand vor über 40 Jahren, als Familien aus Zentralvietnam dorthin zogen. Zunächst hieß es „Hue-Netzdorf“, heute trägt es den Namen Thom Rom. Die Bewohner produzieren das ganze Jahr über, doch die Hochsaison fällt in die Flutmonate von 7. bis 10. Monat nach dem Mondkalender. Dazu Dinh Thi Dieu Hien aus Thoi Long:
„Früher arbeiteten hier nur einige Hundert Menschen. Heute sind es über 1.000, darunter auch arme Familien, Kinder und ältere Leute, die sich durch die Fischernetzherstellung ein Einkommen sichern.“
Die Handwerker fertigen Netze, Reusen, Wurf- und Stellnetze in unterschiedlichen Größen und Haltbarkeitsstufen. Die Produkte aus Thom Rom sind für ihre Qualität, Stabilität und Langlebigkeit bekannt. Sie halten sowohl im Salz- als auch im Brackwasser. Qualifizierte Arbeiter verdienen im Durchschnitt umgerechnet acht US-Dollar pro Tag. Viele Familien arbeiten zu Hause und tragen so zur Armutsbekämpfung bei. Nguyen Thi Phuong ist eine Handwerkerin in Thom Rom.
„Mit dem Netzknüpfen bekomme ich umgerechnet etwa sechs US-Dollar pro Tag, genug für den täglichen Bedarf.“
Um ein hochwertiges Fanggerät herzustellen, müssen die Menschen viele Schritte sorgfältig, geschickt und geduldig ausführen. (Foto: Tan Phong) |
Nicht nur die Dorfbewohner, auch Menschen aus der Umgebung profitieren von diesem Handwerksberuf. Tran Van Chau aus der Gemeinde Co Do in Can Tho liefert Materialien an rund 30 Haushalte, die zu Hause arbeiten. Dazu Tran Van Chau:
„Täglich bringe ich Materialien zu den Handwerkern und sammle fertige Netze ein. Mein Einkommen liegt bei umgerechnet acht bis zwölf US-Dollar pro Tag.“
Die Produkte aus Thom Rom werden nicht nur in Can Tho, sondern auch landesweit verkauft und zunehmend exportiert. Laut Nguyen Thanh Nhanh, dem Vorsitzenden des Volkskomitees des Wohnviertels Thoi Long, schafft das Handwerksdorf Arbeit für über 1.500 Menschen – ein erfolgreiches Modell zur Armutsminderung.
„Wir planen, Genossenschaften zu gründen, um Arbeitsplätze zu sichern und das traditionelle Handwerk weiterzuentwickeln.“
Zudem unterstützt das Wohnviertel die Verbesserung der Produktqualität, die Vermarktung auf Online-Plattformen und den Ausbau von Touren im Handwerksdorf. Besucher können den Produktionsprozess miterleben, eine neue Einkommensquelle und Werbung für die Marke Thom Rom.