Spektakulärer Markttag in Dao San

(VOVworld) – Trompeten und Flöten begleiten die Marktbesucher in ihren farbenfrohen Kleidungen. Die Minderheitsvolksgruppen der Dao, der Mong und der Ha Nhi in den acht umliegenden Gemeinden in der nordvietnamesischen Provinz Lai Chau gehen zum Markt in Dao San, der sich auf dem Berggipfel Chung Sua Dan befindet. Bekannte treffen sich und Menschen tauschen ihre Waren. Dies alles trägt zu einem lebhaften Markttag im Frühling bei.

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Am frühen Morgen gehen Angehörige der ethnischen Minderheiten zum Markt.

Man weiß nicht mehr, seit wann es den Markttag auf dem Berggipfel Chung Sua Dan gibt. Die älteren Menschen können sich nicht mehr daran erinnern und die Jüngeren wollen nicht nachfragen. Die Menschen vor Ort wissen nur, sobald auf einem Kalenderblatt ein Tier mit Hörnern erscheint, gehen sie zum Markt. Sie unterhalten sich, tauschen oder kaufen Waren. Für die Menschen in der Region sind Wasserbüffel und Ziegen, also zwei Tiere mit Hörnern, Glücksbringer. Sie kommen alle sechs Tage zum Markt. Seit einigen Jahren haben die Behörden den Markttag auf den Sonntag verlegt, um mehr Menschen einen Besuch des Marktes zu ermöglichen.

Der erste Markttag in diesem Frühling war der 25. Tag des letzten Monats nach dem vietnamesischen Mondkalender. Also vor dem Tetfest und am Ende des vergangenen Januars. Bereits vor dem Morgengrauen, wenn die Hähne zum ersten Mal krähen, stehen die Menschen auf und reiten mit Pferden zum Markt. Von Oben sieht der Menschenstrom wie ein weiches und buntes Tuch aus, das sich um die Berge legt. Sie unterhalten sich, rufen nach Bekannten und freuen sich auf das Wiedersehen. Die Menschen bringen ihre typischen Produkte, wie Honig, Kleberreis, Bambussprossen oder Dong-Blätter, zum Markt. Dazu die Einheimische Phang Thi Ke.

„Wir haben lange auf diesen Moment gewartet. Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen. Die Männer haben Schweine geschlachtet und bringen zum Markt. Frauen und Mädchen suchen nach schönen Kleidern. Alle Menschen freuen sich auf den Marktbesuch.“

Die Käufer und Verkäufer sind in einer Feststimmung. Alle Marktbesucher scheinen das höchste Ziel erreicht zu haben, nämlich sich auf dem Markt zu treffen. Wenn die Verkäufer alle Waren verkauft haben, kaufen sie selbst etwas ein oder gehen mit Freunden Schnaps trinken. Sie gehen erst dann nach Hause, wenn die Sonne hinter den Bergen im Westen untergegangen ist. Die älteren Menschen treffen sich an einer Ecke des Marktes. Sie erinnern sich an ihre Jugendzeit. Andere gehen zum Tanz. Jungen greifen nach der Trompete und spielen ein Liebeslied. Di A Dia ist einer, der mit einer Trompete tanzt.

„Wir kommen jede Woche hierher und tanzen, vor allem für die Touristen, mit der Trompete. Wir bringen unseren nachfolgenden Generationen bei, wie man mit einer Trompete tanzt und flirtet. Wir wollen diese kulturelle Tradition pflegen.“

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Die Vorführung des Khen-Instruments ist eine typische Kulturidentität des Markttags Dao San.

Der Markttag neigt sich für heute dem Ende zu. Die Marktbesucher gehen nach Hause. Jeder nimmt etwas mit. Der eine hat ein Pfluggerät gekauft und der andere konnte ein paar Kilogramm Reis tauschen. Viele von ihnen sind angetrunken. Bei allen hat man das Gefühl, dass sie den Markt nicht verlassen wollen.

Der Markt findet auf einer Höhe von fast 2.000 Metern über dem Meeresspiegel statt. Der Marktbesuch dient nicht nur dem Warenhandel, sondern bringt den Menschen auch viel Freude. 

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