Produkte der Aquakultur für den Export. (Foto: vietnamplus.vn)

Nachdem das RCEP-Abkommen in Kraft tritt, werden die Mitgliedsländer ihre Verpflichtungen, einschließlich Zollverpflichtungen, unverzüglich umsetzen. Vietnam und die Partnerländer werden gleich nach dem Inkrafttreten des Abkommens mindestens 64 Prozent der Zolltarife abbauen. Nach 15 bis 20 Jahren wird Vietnam etwa 85,6 bis 89,6 Prozent der Zolltarife mit Partnerländern abschaffen. Die Partnerländer werden inzwischen 90,7 bis 92 Prozent der Zolltarife für Vietnam streichen. Einige Sektoren wie Telekommunikation, Informationstechnologie oder Produkte wie mechanische Ausrüstungen, Maschinen, Ersatzteile, Chemikalien und landwirtschaftliche Produkte sind unmittelbar nach Inkrafttreten des RCEP-Abkommens steuerfrei. Dazu der Wirtschaftsexperte Vo Tri Thanh:

“Vom RCEP-Abkommen profitieren vor allem Sektoren, die den Verbrauchern dienen, wie Tourismus, Unterhaltungsindustrie, Gesundheit und Einzelhandel. Diese Region ist für Investoren sehr attraktiv. Dies wird sogar während der Covid-19-Epidemie deutlich. Gemeinsam mit den Wertschöpfungsketten und der Logistik werden die Investoren Chancen für die Entwicklung der Zuliefererindustrie öffnen.”

In der Landwirtschaft sind die Meeresfrüchte wettbewerbsfähig genug und können in die Märkte der RCEP-Partnerländer eindringen. Die Verpflichtungen zur Zollabschaffung Chinas, Japans, Neuseelands, Australiens und der ASEAN-Staaten bieten Vietnam die Möglichkeit, diese Warensorte schneller und bequemer auf die Märkte der RCEP-Länder zu exportieren. Dank der Harmonisierung der Ursprungsregeln im RCEP-Abkommen können die exportierten Waren Vietnams die Bedingungen für eine Zollpräferenz erfüllen, da die Eingabematerialien aus den RCEP-Ländern stammen. Nguyen Thi Quynh Nga, die Vize-Leiterin der Abteilung für multilateralen Handel im Handelsministerium, sagte:

“Der Unterschied dieses Abkommens besteht darin, dass es einen harmonischen Satz von Ursprungsregeln geschaffen hat. Dies bedeutet, dass die vietnamesischen Unternehmen jetzt Eingabematerialien aus allen Ländern des RCEP-Abkommen, einschließlich von zehn ASEAN-Ländern und fünf Partnerländern, verwenden können, um Waren zu produzieren. Diese Waren können dann bevorzugte Steuersätze genießen, wenn sie in jedes RCEP-Mitgliedsland exportiert werden. Zuvor müssen wir fünf Freihandelsabkommen zwischen ASEAN und ihren Partnerländern verwenden und damit fünf Sätze von Ursprungsregeln einhalten.”

Laut Nguyen Thi Thu Trang, der Direktorin des WTO-Zentrums der vietnamesischen Industrie- und Handelskammer (VCCI) deckt das RCEP-Abkommen fast die gesamte Herstellungskette der starken Exportprodukte Vietnams ab. Derzeit importiert Vietnam überwiegend Materialien aus Japan und Südkorea, um Elektronik herzustellen. Die Materialien für die Herstellung von Textilien kommen inzwischen aus China und Südkorea. Vom Inkrafttreten des RCEP-Abkommen profitieren deshalb die exportierten Waren Vietnams, da sie bevorzugte Zölle genießen. Dazu Trang:

“Die Vorteile vom RCEP-Abkommen liegen hauptsächlich in der Harmonisierung von Ursprungsregeln und Zöllen. Um dies nutzen zu können, müssen Unternehmen die Ursprungsregeln am besten einhalten. RCEP wird auch eine stärkere Konkurrenz schaffen. Zum Beispiel gibt es derzeit zwischen China und Japan noch kein Freihandelsabkommen. Mit RCEP werden sie aber Freihandel haben, weil die beiden Länder RCEP-Mitgliedsländer sind. So müssen wir auf dem japanischen Markt mit China konkurrieren. Die vietnamesischen Unternehmen müssen deswegen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern, um die besten Chancen zu haben.”