Geschichte über Frauen von der Insel Ly Son

(VOVworld) – Ein alter Gesang von der Insel Ly Son in Zentralvietnam besagt, dass das Schicksal einer Frau auch von dem Fischerboot abhängt, wenn ihr Mann Fischer ist. Das bedeutet, wenn die Männer auf Fischfang fahren, warten ihre Frauen darauf, dass sie gesund zurückkehren. Aber nicht alle Männer konnten gesund heimkehren. Manche von ihnen mussten für immer im Meer bleiben. Ihre Frauen haben es nun schwer, den Verlust ihrer Männer ertragen zu müssen.

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Die Frauen auf der Insel Ly Son haben Schwierigkeiten überwunden und werden eine große Stütze für ihre Männer. (Foto: baoquangngai.vn)


Fischer der Insel Ly Son in Zentralvietnam fahren wie gewohnt in das Meeresgebiet um die Inselgruppen Hoang Sa und Truong Sa auf Fischfang. Sie schützen somit die vietnamesische Souveränität im Meer. Sie erhalten dabei große moralische Unterstützung ihrer Frauen von zuhause. Der Mann und die vier Söhne von Frau Nguyen Thi Chau sind Meerestaucher.

„Mein Mann fährt oft 15, 20 Tage oder manchmal einen ganzen Monat lang Fische fangen. Ich habe zu Hause viel zu tun. Die Kinder sind noch klein und wir haben nicht genug zum Essen. In der Jahreszeit, in der das Meer sehr aufgewühlt ist, können die Männer auch nicht auf Fischfang fahren. Ich mußte eine Arbeit suchen, egal welche.“

Frau Chau muss die Schwierigkeiten allein überwinden, da ihr Mann auf dem Meer ist und die Kinder noch klein sind. Chaus Mann ist aber beim Tauchen gestorben.

„2005 hatte mein Mann einen Unfall. Ich musste meinen Mann im Krankenhaus versorgen. Danach wurde er zu Hause mit Akupunktur behandelt. Ein Jahr später starb er.“

Frau Nguyen Thi Hue war damals 40 Jahre alt und hatte fünf Kinder. Ihr Mann starb auch bei einem Unwetter auf dem Meer. Das ist schon zehn Jahre her aber Frau Hue hat immer noch das schlechte Gefühl, wenn sie im Radio Ansagen über einen Taifun im Ostmeer hört. Ihre Gedanken gelten nun ihren Kindern.

Der Mann von Frau Bui Thi Phuc ist auch für immer im Meer geblieben.

„Mein Mann war fast einen Monat auf Fischfang gewesen. Es gab einen Taifun und mein Mann konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen. Das Fischerboot sank. Mein Mann gilt seitdem als vermisst. Ich wartete noch drei Monate, dann organisierte ich eine Trauerfeier für meinen Mann.“

Nachmittags richtet Frau Phuc ihre Augen in Richtung Ostmeer und sucht zweifellos nach ihrem Mann. Sie schwört ihm, die beiden Kinder großzuziehen.

„Fünf Uhr früh und 13 Uhr gehe ich zum Hafen, also zum Fischmarkt und kaufe ein. Ich verkaufe dann die Fische dort gleich wieder. Ich verdiene umgerechnet drei bis vier Euro am Tag, das kann manchmal auch mehr oder weniger sein.“

Die Witwen von Ly Son überwinden alles, was auf sie zukommt. Es ist schon eine Tradition, dass Frauen aus Ly Son eine große Stütze für ihre Männer sind. Sie sind ein sicherer Rückhalt in der Familie, wenn die Männer auf Fischfang aufs Meer hinausfahren.

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