Erzählungen über Quat Dong, das Dorf der Stickerei

(VOVworld) – Das Dorf Quat Dong liegt etwa 25 km südlich der Hauptstadt Hanoi. Die Dorfbewohner sind stolz auf die Stickereien aus Quat Dong. Gäste sind im Dorf herzlich willkommen.

Hallo Mädchen mit dem grünen Gürtel,

Komme mit mir nach Quat Dong.

Wir haben in Quat Dong die Stickerei.

Hühner, Enten und auch Blumen sind Muster unserer Stickerei.

Das sind Verse, die die Stickerei aus Quat Dong bekannt gemacht haben.

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Die Freude eines alten Ehepaars bei der Handstickerei. (Foto: Mai Lan)

Wir fahren von Hanoi aus auf der Nationalstraße 1A etwa 25 km in den Süden bis zum Dorf Quat Dong. Viele Läden am Straßenrand stellen Produkte mit Stickereien des Dorfes Quat Dong in ihren Schaufenstern aus. Das Dorf Quat Dong ist die Wiege der traditionellen Handstickerei in Vietnam. Quat Dong hat bis heute die Merkmale eines traditionellen vietnamesischen Dorfes beibehalten. Ein großer Banyan-Baum ist vor dem Dorftor und daneben befinden sich ein Tempel zur Verehrung des Dorfheiligen sowie ein Tempel zu Ehren von Le Cong Hanh. Le Cong Hanh war der Begründer der Stickerei in Vietnam. Er lebte im 14. Jahrhundert am Ende der Tran- und dem Beginn der Le-Dynastie. Er war Botschafter in China und erlernte dort die Stickerei und verbreitete sie in Vietnam. Im 17. Jahrhundert war die Stickerei in Vietnam weit verbreitet. Dazu der Einheimische Phung Van Hung.

„Der Tempel zu Ehren des Gründers der Stickerei in Quat Dong wurde vor mehr als 200 Jahren errichtet. Im Tempel sind viele wertvolle Exponate und Gegenstände zu sehen. Jährlich kommen viele Menschen aus der ganzen Region am 12. Tag des 6. Monats nach dem vietnamesischen Mondkalender zu seinem Todestag zum Tempel, um ihn zu ehren.“

Die Produkte der Stickerei aus Quat Dong sind landesweit bekannt. Die Stickerei wird von Generation zu Generation weitergegeben, sagte die Dorfbewohnerin Bui Thi Hanh.

„Mit acht Jahren habe ich die Kunst der Stickerei erlernt. Auch die anderen Kinder fangen mit sieben oder acht Jahren an, das Sticken zu erlernen. Die heutige Stickerei hat sich sehr verbessert.“

Vor etwa 20 Jahren gab es in Quat Dong viele Genossenschaften für die Stickerei mit 200 bis 500 Beschäftigten. Es gab eine Zeit, in der die Handstickerei in Vergessenheit geriet. Jede Familie in Quat Dong sei mit der Handstickerei verbunden, sagte die Einheimische Nguyen Thi Hong.

„Früher beschäftigten wir uns vor allem mit den Mustern für Bettbezüge und Schuhschäfte. Sie wurden dann nach Osteuropa exportiert. Nun sticken wir Bilder und Muster auf der vietnamesischen Tracht Ao Dai. Es erfordert viel Geschick und Begabung sowie die Kenntnis der Techniken. Immer mehr Menschen erlernen das Sticken. Die Qualität der Stickerei ist aber wichtig.“

Viele Bilder erfordern mehrere Monate Arbeit bis sie fertig sind. In Quat Dong gibt es viele Künstler der Stickerei, die landesweit bekannt sind. Der Sticker Bui Le Kinh hatte die Ehre, die Stickerei der Trachten des letzten vietnamesischen Königs Bao Dai und seiner Frau anzufertigen. Das Porträt eines thailändischen Königs, das durch die Stickerei aus Quat Dong hergestellt wurde, wird von Experten besonders gelobt. Die Menschen in Quat Dong wollen ihre Handstickerei trotz starker Konkurrenz fortsetzen.

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