(VOVworld) - Beim Fischfang auf dem Meer stehen die Bewohner auf den Inselgruppen Paracel und Spratly immer wieder vor den Gefahren von Naturkatastrophen und anderen Risiken. Um ihnen zu helfen damit besser fertig zu werden, hat der vietnamesische Gewerkschaftsbund das Programm “Das humanitäre Netz” ins Leben gerufen. Damit werden die Arbeiter, Organisationen und Privatpersonen zu Spenden für die Fischer aufgerufen.

"Das humanitäre Netz” soll weiterhin verstärkt werden.

Eine Fahrt aufs Meer heißt für die vietnamesischen Fischer seit langem nicht nur die Tradition ihrer Vorfahren fortzuführen und ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist auch ein Glück, das manchmal jedoch herausgefordert wird. Jede Fahrt zum Fischfang ist gefährlich, hart und kann mitunter das Leben kosten. Im September 2011 hatte der Präsident des vietnamesischen Gewerkschaftsbundes, Dang Ngoc Tung, vorgeschlagen, die Mitglieder des Gewerkschaftsbundes zur Hilfe für die Fischer zu mobilisieren. Das Spendenprogramm “Das humanitäre Netz” wurde ins Leben gerufen. Seitdem ist das Programm eine Brücke zwischen den Fischern und Gewerkschaften, Unternehmen und Arbeitern. Dazu der Chefredakteur der Zeitung Lao Dong, Tran Duy Phuong:

“Bis heute erinnere ich mich noch an die Rede zum Aufruf des Präsidenten des Gewerkschaftsbunds Dang Ngoc Tung. Im letzten Satz sagte er, der ganze Gewerkschaftsbund solle mit den Fischern aufs Meer fahren. Anfangs haben wir dazu aufgerufen, eine SMS an die Nummer 1407 zu schicken. Mit einer SMS werden 50 Eurocent für die Fischer gespendet. Damit haben wir insgesamt mehr als 11.000 Euro bekommen. Für alle Fischer landesweit ist diese Summe bei weitem nicht ausreichend, aber das Programm fand großen Anklang unter der Bevölkerung.”

Über das Spendenprogramm “Das humanitäre Netz” wurde intensiv in der Zeitung des Gewerkschaftsbunds, Lao Dong, berichtet. Phuong fügt hinzu.

“Alle Gewerkschaften landesweit haben für das Programm gespendet. Anschließend haben wir die Unternehmen zu Spenden aufgerufen. Zahlreiche Banken, wie die Bank für Investition und Entwicklung BIDV und die Bank des Erdölkonzerns Petrolimex haben Geld gespendet. Freiwillige Studenten und unsere Journalisten sind sogar auf Märkte und in Wohngebiete gegangen, um die Menschen zu Spenden für die Fischer zu gewinnen. Mit diesem Programm wurde nicht nur Geld gesammelt. Damit zeigte sich ein weiteres Mal der Patriotismus des vietnamesischen Volkes. Wir erwarten mehr als eine Million Beteiligte am Programm.”

Der Vize-Leiter des Marktes Hoa Cuong in der Küstenstadt Da Nang, Nguyen Cong An, sagt, hunderte Verkäufer des Marktes hätten für die Fischer auf den Inselgruppen Paracel und Spratly gespendet.

“Als wir das Programm des Gewerkschaftsbundes beworben haben, konnten wir alle Verbände und Verkäufer mobilisieren. Sie haben sich dafür sehr eingesetzt.”

Im vergangenen Jahr hat die Stiftung der Lao Dong-Zeitung mehr als eine Million Euro an Spendengeldern bekommen. Die Zeitung hat die Hälfte davon an die Fischer überreicht, die von Katastrophen beim Fischfang betroffen waren. Die Stiftung hat außerdem Konzerte und Kunstvorführungen veranstaltet, um Unternehmen und Bürger zu Spenden aufzurufen. Die Einnahmen aus diesen Veranstaltungen wurden dann an die Fischer in den Provinzen Quang Ngai, Phu Yen, Binh Thuan und Quang Nam gegeben. Davon haben sie Ausrüstungen zur Kommunikation für ihre Boote gekauft und die von  Katastrophen zerstörten Häuser wieder aufgebaut, sagt Chefredaktuer Phuong.

“Die größte Summe, mit der wir bisher einen Fischer beim Kauf seines Bootes unterstützt haben, betrug mehr als 110.000 Euro. Andere Boote bekamen Unterstützung in Höhe von etwa 37.000 Euro. In diesem Jahr haben wir den Fischern in anderer Form geholfen. Wir haben Versicherungen für die Fischer und ihre Boote gekauft. Damit sind die Boote der Fischer bei Verlust mit einer Entschädigung in Höhe von 18.000 Euro versichert.”

Das Programm “Das humanitäre Netz” verdeutlicht den Zusammenschluss und die Solidarität der Vietnamesen untereinander. Das Programm ist zudem eine Pflicht für Millionen vietnamesischer Arbeiter, die Fischer bei der Entwicklung der Meereswirtschaft und der Verteidigung der Hoheitsgewässer zu begleiten.