Unsterbliche Helden

(VOVworld) - Jedes Jahr im Juli treffen sich die Elitesoldaten aus dem ganzem Land, die in den beiden Kriegen gegen Franzosen und Amerikaner gekämpft hatten. Mit grauen Haaren und zittrigen Händen, die die anderen nicht mehr so festhalten, können sie sich aber gut an vergangene Tage erinnern, an denen sie gemeinsam gekämpft hatten.

 

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Der ehemalige Vize-Beratungsleiter der Militärzone Nguyen Trong Ham.


Nguyen Trong Ham, der ehemalige Vize-Beratungsleiter der Militärzone der Hauptstadt, ist nun mehr als 90 Jahre alt. Er verpasst aber kein Treffen der ehemaligen Elitesoldaten. Als Ham 1944 begann, an der Revolution teilzunehmen, hatte er die Aufgabe, Flugblätter zu verteilen. Er hatte damals einen ranghohen japanischen Offizier in der Hauptstadt getötet. Als der Widerstandkampf ausbrach, wurde er ein Kompaniechef. Im Winter 1946 hatten die Einwohner Hanois mit einfachen Waffen gegen Kanonen, Panzer und Flugzeuge der Franzosen gekämpft. Ham erinnert sich gut an 60 Kampftage der Soldaten und Bürger der Hauptstadt Hanoi damals, um die Stadt zu verteidigen.

„Nach der August-Revolution 1945 mussten wir weiterhin für das Land kämpfen. Wir waren damals alle Jugendliche und sehr optimistisch. Wir hörten außerdem die Nachrichten über Onkel Ho im Stützpunkt Viet Bac, und diese hatten uns sehr ermutigt. Anfangs konnte ich nicht schießen, aber nach nur kurzer Zeit des Lernens konnte  ich die Waffen benutzen.“

Für die Soldaten, die am Kampf gegen  die Amerikaner beteiligt waren, sind die Erinnerungen noch sehr frisch. So als wären die Ereignisse gerade erst passiert. Am 29. März 1975, nur einen Monat vor dem endgültigen Sieg der vietnamesischen Armee, wurde die zentralvietnamesische Stadt Da Nang befreit. Dazu trugen viele Untergrundkämpfer aus der Stadt bei, darunter Pham Kieu Da.

Es kam ihm die Ehre zu, die Flagge auf dem Rathaus der Stadt zu hissen, das kurz zuvor noch der Hauptsitz der Feinde in Da Nang war. Da war im Jahr 1974 an einem Bombenanschlag am Flughafen in Da Nang beteiligt. Damals wurden viele Flugzeuge der Feinde zerstört. Die Feinde waren schockiert. Da weint aber, wenn er über einen alten Bauer erzählt, der ihn geheim unterirdisch im Haus versteckt hatte. Der Bauer wurde von den Feinden tot geschlagen, ohne das Versteck zu verraten.

„Nachdem ich die Raketen auf den Flughafen Da Nang abgefeuert hatte, waren noch vier Raketen übrig. Eine Familie, die die Revolution unterstützt, hatte diese für uns versteckt. Wir konnten noch nicht aus der Region abziehen, als die Feinde kamen. Sie folterten viele Menschen, vor allem nachdem sie die vier Raketen entdeckten. Ich lag im geheimen Bunker der Familie und sorgte mich sehr. Die Feinde schlug den Bauern vom frühen Morgen bis 15 Uhr, bis er  dann  starb. Sie erfuhren nicht, dass es einen geheimen Bunker gab. Dedeshalb konnte ich überleben. Der Staat hat den Bauer als einen gefallenen Soldaten anerkannt, der mich schützte und sich für mein Leben geopfert hatte. Jedes Jahr an seinem Todestag komme ich zu seiner Familie und zünde Räucherstäbchen für ihn an, als ein Mitglied seiner Familie.“

Die fast 70-jährige Le Thi Thu Nguyet war eine Spionin in Sai Gon, das heute Ho Chi Minh Stadt heist. Damals trug sie den Geheimnamen „Eisenvogel“. Ihre Aufgabe war es, Briefe und geheime Dokumente zu verteilen. Mehrmals hatte sie amerikanische Soldaten getötet. Nennenswert ist aber ihr Bombenanschlag auf den US-Militärberater am Flughafen Tan Son Nhat in Sai Gon.

„An dem Tag brachte ich gemeinsam mit einem Kampfgefährten Sprengstoff C4 an einem Flugzeug an, das 130 hochrangige US-Offizieren an Bord hatte. Ich stellte die Uhr, damit der Sprengstoff 20 Minuten nach dem Abflug explodiert. Ich wartete eine lange Zeit, aber es erfolgte keine Explosion. Am nächsten Tag hörte ich im Sender BBC, dass das Flugzeug beim Transit in Honolulu explodiert war und ein General verletzt wurde. Der Anschlag erweckte großes Aufsehen. Präsident Ho Chi Minh rief an und lobte mich sowie meine Einheit.“

Nguyet wurde danach ausgezeichnet. Ihre Freude währte jedoch nicht lange, weil sie von den Feinden festgenommen und zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. Die damalige 19-jährige Spionin war sehr standhaft. Sie wurde viel gefoltert, aber sie war noch immer optimistisch. Sie führte auch im Gefängnis viele Widerstandsaktionen und Proteste durch.

Alle Treffen müssen einmal enden. Die damaligen Spione verabschiedeten sich mit dem Vertrauen auf das Leben. Sie sind stolz, dass sie zur Unabhängigkeit des Landes beitragen konnten. Obwohl bis zum Treffen nächsten Jahres nicht alle mehr leben werden, sind ihre Erinnerungen und Erzählungen immer unsterblich.

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